Widerstand zwecklos - Der Versuchung ergeben (German Edition)
dem Boden, dicht zusammengedrängt.“ Liz überprüfte ihre Angaben und sah sie mit zusammengezogenen Augenbrauen an. „Das sind mehr als vier.“
„Habe ich auch festgestellt.“
„Gray? Seid ihr sicher, dass nur vier Personen entführt wurden?“
„Absolut sicher! Die anderen müssen Einheimische sein und die gehen euch nichts an.“
„Und was, wenn es keine Einheimischen sind? Sie könnten sie doch später entführt haben, aber noch kein Lösegeld oder etwas anderes für sie gefordert haben?“
„Das interessiert nicht! Euer Auftrag betrifft nur die vier Angehörigen des Vizepräsidenten. Alle anderen sind unwichtig!“
Wie stellte der sich das vor? Liz atmete langsam aus, um ruhig zu bleiben. Auf eine Diskussion würde sie sich nicht einlassen. Wenn diese Menschen in Gefahr waren, würde sie ihnen helfen, ob Gray das nun guthieß oder nicht. Sie blickte in Jennifers Gesicht und wusste, dass dieser ähnliche Gedanken durch den Kopf gingen. Sie grinsten sich an und bestätigen gemeinsam Grays Befehl: „Haben verstanden! Gehen jetzt rein!“
Vorsichtig schlichen sie sich näher an das Camp heran, sorgsam darauf achtend, dass sie keinen Alarm auslösten oder in eine Falle gerieten. Glücklicherweise befand sich der Verschlag, in dem die Geiseln gefangenen gehalten wurden, am äußeren Rand des Camps. Im Schutze der Dunkelheit bewegten sie sich eilig darauf zu und gingen dahinter in die Hocke. Vorsichtig fasste Liz durch die ziemlich verwitterten Holzlatten hindurch und berührte einen der Männer leicht an der Schulter.
„Ruhig. Nicht erschrecken“, warnte sie ihn flüsternd. „Wir sind hier, um euch herauszuholen.“ Als der Mann leicht nickte, um ihr zu zeigen, dass er verstanden hatte, fuhr sie fort: „Sind die vier Amerikaner hier drin?“ Auf die Frage bekam sie eine positive Bestätigung in Form eines weiteren Nickens. „Sind die anderen Einheimische?“
„Ja.“
„Wie viele seid ihr insgesamt?“
„Acht. Ein Kind und sieben Erwachsene.“
„Gut. Wir holen euch hier raus! Aber ihr müsst dem folgen, was wir euch sagen.“
„Helfen Sie bitte meiner Frau. Sie haben sie vor einer Weile hier herausgeholt und weggebracht. Bitte helfen Sie ihr!“, flehte der Mann sie mit starkem, spanischem Akzent eindringlich an. Seine Stimme klang erstickt, den Tränen nah.
„Ich kümmere mich darum.“
Liz wandte sich Jennifer zu, die mit dem Rücken zu ihr hockend Position bezogen hatte und wachsam die Umgebung im Auge behielt. Nicht, dass sie vielleicht noch entdeckt wurden. Wortlos öffnete sie deren Rucksack, nahm drei Päckchen C4-Sprengstoff und die dazugehörigen elektronischen Zeitzünder heraus.
„Du holst die Leute hier raus und machst dich auf den Weg zum vereinbarten Treffpunkt mit dem Hubschrauber. Ich komme gleich nach. Vorher habe ich noch etwas zu erledigen.“
„In Ordnung. Sei vorsichtig!“
„Bin ich doch immer!“ Liz drehte sich um und verschwand geduckt in der Dunkelheit.
Während sie die Sprengladungen an den großen Kisten, die bis zum Rand mit Waffen verschiedenster Gattungen gefüllt waren, anbrachte, meldete sich Gray bei ihr. „Was hast du vor? Jennifer hat die Familie bereits. Also zieh dich zurück, bevor sie dich entdecken.“
„Ich sorge nur für etwas Stimmung. Ist so eine öde Party hier“, kicherte sie leise. „Außerdem tue ich jemandem bloß einen kleinen Gefallen.“
„Liz! Du kennst die Befehle. Zieh dich zurück!“
„Mach’ ich gleich. Nur die Ruhe, sonst verdirbst du noch meine Überraschung“, flüsterte sie, während sie damit beschäftigt war, die elektronischen Zeitzünder an den Sprengladungen anzubringen.
Erst wollte er ihr über Funk die Leviten lesen, doch dann beobachtete er nur mit zusammengepressten Lippen was sie tat. Natürlich hatte sie Recht, als ob er das nicht wusste!
„Eigensinniger geht es schon gar nicht mehr“, bemerkte Jeff leise.
„Leichtsinniger auch nicht“, fügte Chris hinzu und erntet dafür einen bösen Seitenblick von Gray. Da hielt er wohlweislich den Mund und folgte mit den Augen den Bildern, die Jennifers Kamera aufnahm. Seine Frau entfernte sich mit den eben noch gefangenen Personen vom Lager. Vorsichtig bahnten sie sich einen Weg durch das Dickicht des Waldes. Nach allen Seiten blieb Jennifer wachsam, nach Verfolgern Ausschau haltend.
„Liz? Wo bleibst du?“, erkundigte sie sich über Funk.
„Geht weiter! Bin bald da“, kam die unwirsche, leise Antwort.
Wortlos scheuchte sie die Leute
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