Widerstand zwecklos - Der Versuchung ergeben (German Edition)
flüsterte Jennifer.
„Selbst wenn! Bevor sie hier draußen sind, sind wir bereits weg und haben unseren Spaß.“
„Vielleicht sollten wir uns irgendwo Ohrstöpsel besorgen. Das Gebrüll von Gray wird wahrscheinlich ohrenbetäubend werden.“
„Hast du ihn schreien hören, als er das Gekritzel auf der Arbeitsplatte entdeckt hat? Also ich nicht“, entgegnete Liz lakonisch.
„Das war nichts im Vergleich zu dem, was wir jetzt machen. Wir vergreifen uns an seinem Heiligtum. Absolut JEDER Mann liebt sein Auto abgöttisch“, bemerkte Jennifer.
„Im Krieg gibt es nun mal Opfer!“ Beinahe liebevoll tätschelte Liz das Armaturenbrett des Mercedes. „Und dieses Prachtstück wird eines davon. Wenn wir es nicht tun, werden wir hier bleiben müssen, bis wir vollkommen fit sind. Und wenn wir uns nur aus dem Staub machen, schleifen sie uns an den Haaren zurück, zumal sie ja auch noch die Erlaubnis von Townsend dazu haben. Also bleibt uns gar nichts anderes übrig. Oder hast du deine Meinung geändert?“, fragte Liz lauernd.
„Nein. Ich muss hier unbedingt weg.“
„Dann ziehen wir es jetzt durch und verpassen dem Wagen ein Makeover!“, stellte Liz abschließend fest und steckte den Schlüssel ins Zündschloss. Langsam drehte sie ihn und der Wagen sprang mit einem sanften Brummen an. Beide blickten nochmals zum Haus, um sich zu vergewissern, ob sich etwas regte. Alles war ruhig und Liz legte rasch den Rückwärtsgang ein, gab vorsichtig Gas und lenkte das große Gefährt vom Haus weg. Als sie genug Platz geschaffen hatte, legte sie den Vorwärtsgang ein und steuerte auf den Weg, der zur Hauptstraße führte. Immer wieder überprüfte sie im Rückspiegel, ob irgendwo innerhalb des Hauses Licht anging, aber alles blieb dunkel. Als sie weit genug vom Haus entfernt waren, schaltete sie die Scheinwerfer ein, trat kräftig auf das Gaspedal und der Wagen schoss über die schmale, gewundene Straße, die vom Haus weg auf die Bundesstraße und in Richtung Highway führte.
„Und was machen wir zuerst?“, wollte Jennifer wissen.
„Das ist doch ein Geländewagen, oder? Also fahren wir ins Gelände!“, bestimmte Liz und trat das Gaspedal voll durch. Sie überschritt die Geschwindigkeitsbegrenzung, ohne einen Gedanken an eventuelle Polizeistreifen zu verschwenden, und raste den Highway, auf dem so gut wie kein Verkehr herrschte, entlang.
„Da vorne müssen wir runter“, meinte Jennifer nach einer Weile. Sie beugte sich leicht vor in ihrem Sitz und wies mit einer Hand auf das Schild, das eine Ausfahrt zu einem stillgelegten Tagebau in einer halben Meile ankündigte. „Wenn ich mich recht erinnere, veranstalten sie dort in der Nähe ab und zu illegale Autorennen. Vielleicht haben wir ja Glück und heute findet eins statt, an dem wir teilnehmen können.“
„Woher weißt du das denn?“, erkundigte Liz sich erstaunt und warf ihrer Freundin einen kurzen Blick von der Seite zu.
„Ich war vor einiger Zeit mal als Zuschauer da, besser gesagt vor ein paar Jahren. Das war noch in der Zeit, bevor wir beide ein Team wurden“, erklärte Jennifer.
Liz drosselte kaum die Geschwindigkeit, schoss die Ausfahrt runter und folgte Jennifers Wegbeschreibung. Mehrere Meilen legten sie auf einem schmalen, unbefestigten und unbeleuchteten Weg zurück, auf dem sich ein Schlagloch ans nächste reihte. Der Weg schlängelte sich durch ein langgezogenes Waldgebiet bis zu einer Lichtung, ihrem angestrebten Ziel, dem Zentrum des stillgelegten Tagebaus.
Nachdem vor ungefähr zehn Jahren das Phosphatvorkommen in diesem Gebiet zur Neige ging, zogen die abbauenden Firmen zu anderen Vorkommen in angrenzende Gebiete weiter. Das Areal, das sie hinter sich ließen, hatte nach dem drastischen Eingriff schwerer Gerätschaften und Maschinen stark gelitten, einer Mondlandschaft geglichen und wurde unter enormen Kosten und Zeitaufwand zu einem Mischwald rekultiviert. Ehemalige Zufahrtswege des Tagebaus waren noch vorhanden, in äußerst schlechtem Zustand zwar und teilweise überwuchert, aber sie waren vorhanden und dienten jetzt hin und wieder abenteuerlustigen Jugendlichen und Erwachsenen als Rennstrecke.
Bereits aus einiger Entfernung konnten Liz und Jennifer schwache Lichter erkennen. Es musste sich also jemand auf der Lichtung befinden.
„Wir haben Glück. Hast du Geld mitgenommen?“ Fragend sah Jennifer sie von der Seite her an.
„Wozu brauchen wir denn Geld?“
„Die verlangen ein Startgeld, sonst können wir nicht daran
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