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Wie angelt man sich einen Daemon

Titel: Wie angelt man sich einen Daemon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Kenner
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Jahren plötzlich verschwand. Hast du sie vielleicht kennengelernt?«
    Nachdenklich schüttelte er den Kopf. »Möglich wäre es natürlich, aber… Nein«, erklärte er schließlich. »Ich glaube es eigentlich nicht.«
    »Schade.«
    »Es wird mir schon wieder einfallen.«
    »Vielleicht hat ja sie auch seit ihrem Rückzug aus der Forza begonnen, freiberuflich zu arbeiten, und dabei haben sich eure Pfade gekreuzt.«
    »Verflixt, Kate. Ich habe dir doch bereits erklärt, dass ich mich nicht erinnern kann.«
    »Sorry«, sagte ich und hob beide Hände, um ihm zu bedeuten, dass ich aufgab. Ich wusste, dass ich ihn bedrängt hatte, aber Davids vage Erinnerungen schienen mir das Einzige, woran wir uns momentan halten konnten. Was zugegebenermaßen ziemlich wenig war.
    Timmy begann zu meinen Füßen mit dem Rotstift auf den Boden zu schlagen und entzückt zu rufen: »Verflixt, Kate! Verflixt, Mami!«
    David seufzte. »Tut mit leid.«
    Ich sah ihn stirnrunzelnd an und beugte mich dann zu Timmy hinunter, um ihn abzulenken. Das war die beste Art, mit solchen Situationen umzugehen. Wenn ich ihm erklärte, dass er irgendetwas nicht sagen sollte, brannten sich ihm die verbotenen Wörter gleich noch viel stärker ein.
    »Okay«, sagte ich und setzte mich im Schneidersitz neben meinen Sohn, der sofort begann, den Rotstift über den Boden rollen zu lassen. »Dann führt also die Aiken-Verbindung fürs Erste nirgendwohin.«
    »Weil es keine Aiken-Verbindung gibt.«
    »Demnach bleibt nur noch Father Ben«, beendete ich meinen Satz. Timmy war inzwischen aufgestanden und lief dem Stift hinterher. Als er ihn erreicht hatte, stieß er ihn mit dem Fuß in eine andere Ecke des Raums. Das Spiel machte ihm so viel Spaß, dass er begeistert gluckste, während er seinem aufregenden neuen Spielzeug hinterherjagte.
    »Und erneute Patrouillen«, fügte David hinzu. »Diese Dämonen schienen ziemlich zielorientiert. Es würde mich also nicht überraschen, wenn noch einige neue Dämonen durch San Diablo wandern würden.«
    »Dann lass uns doch gleich heute Nacht noch einmal eine Runde drehen«, schlug ich vor. »Wir sehen uns die Lokalnachrichten an und treffen uns dann später.«
    »Allie, Mami!«, jubelte Timmy. Ich drehte mich um und stellte fest, dass er bereits im Gang draußen war, den Rotstift vor seinen Füßen.
    »Komm ins Zimmer zurück, Schätzchen«, rief ich und warf einen Blick auf meine Armbanduhr. »Ich habe deine Schwester nicht vergessen. Sie sollte in etwa zwanzig Minuten hier sein.«
    »Sie ist jetzt schon hier«, erklärte Allie und lehnte sich gegen den Türrahmen. Neugierig betrachtete sie David und mich und verschränkte dann finster die Arme. »Also – wollt ihr mir sagen, was hier los ist?«
    Mein Herz setzte einen Moment aus, und ich sah David fragend an.
    Er hob die Hände. »Ich glaube, es ist das Beste, wenn ich verschwinde«, sagte er.
    »Feigling«, entgegnete ich.
    Seine Augen funkelten amüsiert. »Du bist schließlich die Mutter.«
    Das stimmte natürlich.
    »Komm schon, Tim«, sagte er. »Wir können draußen im Gang weiter mit dem Stift spielen.«
    Es funktionierte. Mein kleiner Junge war sogleich Feuer und Flamme und trottete hinter David her. Zuvor winkte er seiner Schwester noch freudig zu, die ihm allerdings keinerlei Beachtung schenkte.
    »Also?«, meinte sie in einem Tonfall, der verblüffend dem meinen ähnelte, wenn ich sie wegen irgendeines Vorfalls zur Rede stellte.
    »Schließ die Tür«, sagte ich. »Wir müssen miteinander reden.«
    Ihre Miene ließ mich eine scharfe Erwiderung erwarten. Aber offensichtlich wurde meine vierzehnjährige Tochter allmählich erwachsen, denn sie hielt sich zurück und schloss sanft die Tür. Es war dieser sanfte Teil, der mich wirklich beeindruckte.
    »Also – was ist hier los?«, fragte sie erneut. »Du hast mir doch gesagt, dass die Sache im Museum einmalig war und dass…«
    »David wurde Samstagnacht am Strand unten und später noch einmal in seiner Wohnung überfallen. Und ich wurde heute Vormittag ebenfalls attackiert. Und zwar in unserem eigenen Garten!«
    »Verdammte Scheiße!« Entsetzt hielt sie die Hand vor ihren Mund. »Ich meine – echt?«
    »Echt«, erwiderte ich.
    »Also wollt ihr beiden heute Nacht losziehen und versuchen, ob ihr herausfinden könnt, wer das war? Habt ihr das vor?«
    Beinahe hätte ich ja gesagt. Es wäre so einfach gewesen. Ich hätte erklären können, dass die geplante Aktion wieder einmal ungewöhnlich und etwas Besonderes war, ein

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