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Wie angelt man sich einen Earl

Wie angelt man sich einen Earl

Titel: Wie angelt man sich einen Earl Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Caitlin Crews
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auch nicht schwerfallen, mich dem Thema Nachwuchs zu widmen. Wahrscheinlich sind die Vorbehalte auf deiner Seite weitaus größer …“
    Da sie nichts sagte, sprach er weiter, allerdings in ziemlich ruppigem Tonfall. „Ich werde mich natürlich bemühen, auf deine … Befindlichkeiten einzugehen, aber, na ja, schließlich bin ich auch nur ein Mann.“
    Legte sich da ein Hauch verlegener Röte über ihren schlanken Hals und die Wangen bis hinauf zu den Schläfen, oder täuschte er sich? Auf jeden Fall aber verdunkelten sich die blauen Augen plötzlich, wie er es schon mehrfach beobachtet hatte.
    „Zu freundlich …“, murmelte Angel und sah, wie sich seine Miene verhärtete.
    „Ich spiele grundsätzlich mit offenen Karten. Dank meiner Narben kann ich mich ohnehin nicht vor der Welt verstecken oder jemandem etwas vormachen. Und ich mag es auch nicht, wenn andere es tun.“
    „Geht mir genauso“, erwiderte sie. Ihr weiches Lächeln ließ ihn wünschen, er könnte lesen, was hinter ihrer glatten Stirn vor sich ging. „Ganz abgesehen davon, dass ich mich ohnehin nicht verstellen kann.“ Sie hob die nackten, sanft gebräunten Schultern und ließ sie wieder fallen. „Du bekommst, was du siehst.“
    Er schluckte trocken. „Und noch eins“, bemerkte er heiser. „Ich bin nicht modern und verfüge keineswegs über deine bemerkenswerte Toleranz. Mir macht es absolut etwas aus, wenn du dir auch nur einen Liebhaber zulegen würdest.“
    Und wieder spürte er, wie alles um sie versank und es nur noch sie beide gab.
    „Also kein Meer von Liebhabern, die mir hingegeben zu Füßen liegen …“ Der raue, leicht neckende Ton in ihrer Stimme ließ ihn um seine mühsam aufrechterhaltene Beherrschung fürchten. „Und dabei dachte ich, wir würden eine dieser modernen Ehen führen, die heute so en vogue sind.“
    Ein gewisser Zynismus in ihren Worten war nicht zu überhören, und Rafe fragte sich, welche Erfahrungen dahinterstecken mochten.
    „Pech gehabt, Angel …“, sagte er ruhig und strich ihr flüchtig mit dem Finger über die Wange. „Zwei Dinge werde ich nämlich niemals sein: modern und en vogue .“
    Das war eine ernst zu nehmende Warnung. Das erkannte Angel, als sie eine kühle Marmorsäule im Rücken spürte. Ohne dass sie es gemerkt hatte, hatte Rafe sie von der Tanzfläche in eine verlassene Ecke des Ballsaals geführt. Dass sie plötzlich am ganzen Körper zitterte, schrieb sie ihren überreizten Nerven zu. Was hätte auch sonst der Grund sein sollen?
    „Was ist nun?“, fragte sie betont forsch. „Haben wir einen Deal? Oder willst du mich weiter anbrummen, bis ich schreiend davonlaufe und mich einem Heiratskandidaten an den Hals werfe, der etwas umgänglicher ist?“
    Seine zusammengepressten Lippen entspannten sich zu einem Lächeln, während gleichzeitig kalte Arroganz in den ungewöhnlichen rauchgrauen Augen aufflackerte. Dieser Mann ließ nicht mit sich spielen, so viel stand fest. Und wenn sie sich tatsächlich auf ihn einließ, würde er sie nicht so leicht wieder gehen lassen. Aber wollte sie das überhaupt?
    „Du hältst mich also für einen Brummbär?“, fragte er mit schwankender Stimme.
    Angel hob eine Hand und legte sie flach auf seine muskulöse Brust. Sie fühlte sich warm, solide und irgendwie tröstlich unter ihren bebenden Fingern an. „Wir sprechen hier über eine Vernunftehe“, erklärte sie sanft. „Sowohl von meiner als auch von deiner Seite. Daher erwarte ich auch nicht, dass du mich zu den Klängen des Hochzeitsmarsches über die Schwelle deines Schlosses trägst.“
    Wieder zuckte es um seinen Mund. „Du bist wirklich unglaublich vernünftig und pragmatisch.“ Rafe legte seine Hand über ihre und hielt sie auf seiner Brust fest, wo sein Herz in einem wilden Stakkato schlug. „Man könnte fast annehmen, du hast schon beträchtliche Erfahrungen mit Ehemännern .“
    Energisch schüttelte sie den Kopf. „Du bist der erste“, versicherte sie ihm. „Aber wer weiß? Wenn es funktioniert, ist es möglicherweise der Start zu einer langen, lukrativen Karriere, bis ich irgendwann als steinreiche Pensionärin ende.“
    „Was für ein reizendes Bild“, murmelte Rafe. Sein eindringlicher Blick erinnerte Angel plötzlich an die Erwähnung des ersehnten Erben. Prompt fühlte sie heiße Röte in ihre Wangen steigen. „Allerdings denke ich, wir sollten uns zunächst auf das konzentrieren, was jetzt vor uns liegt.“
    „Ja“, flüsterte sie. „Das denke ich auch. Heißt das, du

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