Wie angelt man sich einen Vampir
Ihre Schuld." Laszlo sackte in seinem Sitz zusammen. „Ich habe Petrovsky mit lan zusammen in der Überwachungskamera beobachtet. Der Mann ist nicht ... normal." Shanna fragte sich, was normal für einen Vampir war. „Sie meinen, er ist verrückt?"
„Er ist grausam", sagte Connor vom Vordersitz. „Ich kenne den Bastard seit Jahrhunderten. Er hasst Sterbliche bis aufs Blut." „Und er macht diese widerliche Sache mit seinem Hals." lan bog rechts ab. „Sehr merkwürdig." „Hast du die Geschichte nie gehört?", fragte Connor. „Nein." Ian sah ihn an. „Was ist passiert?"
Connor drehte sich in seinem Sitz, damit er alle ansehen konnte. „Vor etwa zweihundert Jahren war Ivan noch in Russland. Er hat ein Dorf angegriffen und nicht nur von den Menschen dort getrunken, sondern sie auch gefoltert. Einige der Dorfbewohner fanden seinen Sarg im Keller einer alten Mühle. Sie haben gewartet, bis er schlief, um ihn umzubringen." Laszlo beugte sich vor. „Sie wollten ihn pfählen?"
„Nay, sie waren eine ignorante Meute, die Armen. Sie dachten, dass es reicht, den Sarg zu vergraben, also haben sie ihn zu einem geweihten Friedhof getragen und Ivan unter einer großen Statue, die einen Racheengel darstellte, beerdigt. In dieser Nacht wachte Ivan auf und versuchte, sich auszugraben. Er hat die Erde so sehr aufgewühlt, dass die Statue umgekippt und ihm auf den Kopf gefallen ist. Hat ihm den verdammten Hals gebrochen."
„Du machst Witze." Shanna schüttelte sich. „Igitt."
„Der Bastard muss dir nicht leid tun", fuhr Connor fort. „Statt seinen Hals zu richten, ist er vor Wut fast explodiert und hat das gesamte Dorf umgebracht. Am nächsten Tag, als sein Körper versucht hat, sich selbst zu heilen, war sein Hals nicht richtig ausgerichtet, und seitdem muss er deswegen leiden."
„Geschieht ihm recht", sagte Ian. „Er muss sterben."
Sogar wenn es ihnen gelang, den russischen Vampir umzubringen, glaubte Shanna nicht, dass ihr Problem gelöst war. Die russische Mafia konnte jemand anders einstellen. Und ein Vampirkrieg brach um sie herum aus. Sie ließ sich in ihren Sitz sinken. Die Situation schien ausweglos.
Zurück in ihrem Schlafzimmer in Romans Stadthaus blieb Shanna nichts anderes übrig, als sich der Wahrheit zu stellen: Sie fühlte sich sehr stark zu einem Vampir hingezogen.
Sie sah auf das Kissen, auf dem Romans Kopf geruht hatte. Kein Wunder, dass sie gedacht hatte, er sei tot. Am Tag war ei das tatsächlich. Aber in der Nacht lief er herum, redete und nahm Blut zu sich. Er arbeitete in seinem Labor, benutzte seinen brillanten Kopf, um erstaunliche wissenschaftliche Errungenschaften hervorzubringen. Er beschützte seine Anhänger. Und wenn er sich danach fühlte, hatte er Vampirsex. Mit seinem Harem. Alle auf einmal. Und jetzt wollte er das Gleiche mit ihr tun?
Sie stöhnte. Was für ein merkwürdiges Dilemma. Sie hatte die Tür verschlossen, nachdem Connor ihr ein Tablett mit Essen gebracht hatte, aber es würde Roman nicht davon abhalten, in ihr Gehirn einzudringen. Eine sehr befriedigende Erfahrung, hatte er gesagt.
Sie stellte das leere Tablett auf den Boden und griff nach der Fernbedienung. Sie wollte nicht mehr an Sex denken. Oder an seinen Harem. Auf DVN sah sie Corky Courrant, die vor den Trümmern der Lagerhalle von Romatech stand und über die neuesten Details berichtete. Shanna hörte sie kaum, denn sie entdeckte Roman hinter dem Krater. Er sah müde und angestrengt aus. Seine Kleidung war grau von Staub und Dreck.
Der Arme. Sie sehnte sich danach, sein schönes Gesicht zu berühren und ihm ermutigend zuzureden. In dem Moment begann DVN mit einem Flashback auf die Höhepunkte des Gala-Eröffnungsballs. Shanna keuchte erstaunt auf, als ihr eigenes Bild auf den Schirm kam. Da war sie, wie ihr zum ersten Mal bewusst wurde, dass sie von Vampiren umgeben war. Mein Gott, der Schrecken auf ihrem Gesicht. Mein Gesicht.
Sie sah sich dabei zu, wie sie das Glas voll Blut auf den Boden warf. Dann griff Roman nach ihr, warf seinen Umhang um sie beide, und sie verschwand. Die ganze Szene war digital aufgezeichnet, damit die Vampire es sich wieder und wieder ansehen konnten.
Mit zitternden Fingern schaltete Shanna den Fernseher aus. Das volle Gewicht der Situation wurde ihr bewusst. Ein Auftragskiller, der auch noch ein Vampir war, wollte sie umbringen. Ein anderer Vampir wollte sie beschützen. Roman. Sie wünschte, er wäre bei ihr. Er machte ihr keine Angst. Er war nett und er sorgte sich um sie.
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