Wie Blueten Am Fluss

betrachtet hatte, unzweifelhaft ans Bett dachte.
    Als Gage kurze Zeit später die Bettdecke zurückschlug und zwischen die Laken glitt, durchdrang ein
    köstlicher Duft nach frischer Luft seine Sinne und brachte ihm die Veränderung zu Bewußtsein, die
    die Kissen und die Wäsche erfahren hatten, seit er das Bett am Morgen verlassen hatte. Was auch
    immer Shemaine damit gemacht haben mochte, es wurde ihm klar, daß Roxanne viel zuviel damit zu
    tun gehabt hatte, ihm nachzujagen, um ähnliche Wunder zu vollbringen. Er fand es ungemein
    angenehm, den Kopf in die Gänsedaunenkissen sinken zu lassen und ihren süßen Duft einzuatmen.
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    Tatsächlich bemerkte er, daß er, nachdem er den ganzen Nachmittag in finsterem Grübeln verbracht
    hatte, sich plötzlich wunderbar entspannen konnte und bereit war, sich den tröstlichen Armen des
    Schlummers zu überlassen, wie ein Säugling, der gerade gefüttert worden war. Aber dann wollte es
    ihm doch nicht recht gelingen, seine Gedanken davon abzuhalten, bei dem erregenden Anblick von
    Shemaines reifen Brüsten zu verweilen, die sie nur unzureichend unter dem Handtuch hatte verbergen
    können. Erst recht nicht vermochte er von dem köstlichen Phantasiegebilde abzulassen, das wohl jeder
    Mann mit Muße genießen würde, der Vorstellung nämlich, die Fülle dieser Brüste mit warmen,
    gierigen Küssen zu bedecken.
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    9. Kapitel
    Vier Tage später nahmen sie kurz nach dem Abendessen die erste Waffenlektion in Angriff; Shemaine
    sollte als erstes lernen, die Muskete zu laden und abzufeuern. Gage unterbreitete Shemaine seinen
    Plan, nachdem sie das Geschirr abgetrocknet und fortgestellt hatte. Aus Gründen der Vorsicht sollte
    Andrew auf der Veranda bleiben und mit seinen Bauklötzen spielen, so daß sie ihn im Auge behalten
    konnten. Das Ziel baute Gage in der entgegengesetzten Richtung auf. Bevor er seiner Dienerin eine
    Waffe gab, erklärte Gage, wie sie richtig geladen und schußfertig gemacht wurde; dann demonstrierte
    er ihr die entsprechenden Vorgänge. Er feuerte einen Schuß ab und sah dann genau zu, wie sie die
    Waffe für den nächsten vorbereitete.
    Bevor er Shemaine jedoch schießen ließ, erklärte Gage ihr, daß das Abdrücken nur der auslösende
    erste Schritt im längeren Vorgang des Abfeuerns war. Sobald der Hammer mit dem Feuerstein auf
    dem Feuerstahl aufschlug, würden Funken sprühen, um das Pulver zu entzünden, das daraufhin
    explodieren und die Bleikugel durch den Lauf katapultieren würde. Insgesamt würde sie den Eindruck
    haben, als verstriche eine ganze Weile, bevor der Schuß losgehe, aber in Wirklichkeit sei das nur ein
    kurzer Augenblick.
    Gage zeigte ihr, wie sie die Muskete halten mußte, damit deren Gewicht ihre Arme nicht allzusehr
    ermüdete. Dann trat er, um ihre Haltung zu korrigieren, dicht hinter sie und schob ihr die Waffe richtig in die Hände. Der warme Druck seines Körpers, der sich wie von selbst ihrem Rücken anpaßte, erwies sich als eine gewaltige Ablenkung für Shemaine, und in nur wenigen Augenblicken wurde schon der
    einfache Akt des Atmens zum Problem. Es war in der Tat ein bemerkenswerter Umschwung, daß sie
    sich nun der Notwendigkeit gegenübersah, ihre eigenen Reaktionen in seiner Nähe im
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    Zaum halten zu müssen; ein unkontrollierbares Zittern war die geringste ihrer Schwierigkeiten. Fest
    stand jedenfalls, daß sie den Mann nicht allzu schroff für das unverhohlene Begehren tadeln durfte,
    das sie vor einigen Tagen in seinen Augen gelesen hatte nicht, wenn sie nun spürte, wie ihr eigenes
    Herz schneller schlug und ihr jedes Mal, wenn sein Arm ihre Brust streifte oder seine Schenkel sich an ihrem Gesäß rieben, der Atem stockte. Ihre Röcke boten ihr davor keinerlei Schutz. Bei Lichte betrachtet, hätte sie eines eisernen Panzers bedurft, um sich vor der versengenden Wirkung seiner
    Berührung abzuschirmen. Sie konnte sich nicht vorstellen, daß ihrem Lehrer das wilde Schlagen ihres
    Herzens entging, aber falls dies zufällig doch der Fall sein mochte, so entging ihr selbst ihr Zustand ganz gewiß nicht. Es kostete sie größte Entschlossenheit, nicht einfach zu fliehen.
    Trotz ihrer nervösen Erregung, des gräßlichen Knallens der Schüsse und des Rückschlags der Waffe,
    der sie gegen den Mann hinter sich preßte, gelang es Shemaine, eine ganze Menge über den korrekten
    Umgang mit Feuerwaffen zu lernen. Obwohl seine Nähe sie nicht wenig aus der Ruhe brachte,
    verstand es Gage, das Schießen fast so