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Wie Blueten Am Fluss

Wie Blueten Am Fluss

Titel: Wie Blueten Am Fluss Kostenlos Bücher Online Lesen
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bösartig aussah wie eine Hexe. Sie hatte sich nicht
    einmal Zeit genommen, ihr flachsfarbenes Haar zu kämmen, und der Wind schien ihr die verfilzten
    Strähnen um Gesicht und Schultern zu peitschen, als würde er von dem Zorn der Frau genährt.
    Roxanne funkelte sie verächtlich an und ließ keinen Zweifel an der Wut, die in ihr tobte. Mit trotzig
    zurückgeworfenem Kopf und anmaßendem Hohn schrie sie Gage an. »Ich habe heute morgen gehört,
    daß du diese Sträflingshure geheiratet hast! Aber ich mußte herkommen, um die Wahrheit mit eigenen
    Augen zu sehen, denn es fiel mir schwer, zu glauben, daß du so töricht sein konntest.«
    »Warum? Weil ich nicht dich geheiratet habe?« fragte Gage scharf.
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    »Nein!« kreischte die Frau. »Weil du töricht genug warst, überhaupt eine neue Frau zu nehmen,
    nachdem man dich beinahe für den Mord an der ersten gehängt hätte!«
    Bei Shemaines erschrockenem Aufkeuchen lachte Roxanne gehässig, aber Gage zögerte nicht, die
    Anklage mit Donnerstimme richtigzustellen.
    »Das ist eine elende Lüge, Roxanne, und du weißt es auch!«
    Die blonde Frau bedachte Shemaine mit einem niederträchtigen Blick. »Er wird dich auch töten,
    genauso wie er Victoria getötet hat... Wenn dein Mann sich über dich ärgert, ist es um dich
    geschehen.«
    »Ich höre mir deine boshaften Beschuldigungen nicht länger an!« brüllte Gage. »Du weißt besser als
    irgend jemand sonst, daß ich Victoria nicht getötet habe. Du bist nur hier, um Shemaine mit deinen
    schändlichen Lügen zu erschrecken!«
    Shemaines Gedanken überschlugen sich, und während sie sich zitternd gegen ihren Mann drückte,
    fragte sie sich, ob an den Anklagen der Frau etwas Wahres sein konnte. Aber andererseits warum wäre
    Roxanne so begierig darauf gewesen, Gage für sich zu gewinnen, wenn sie ihn des Mordes für fähig
    hielt? Wenn die Frau wirklich glaubte, was sie sagte, hätte sie dann nicht Angst gehabt, ihm auch nur
    in die Nähe zu kommen? Wenn er schon einmal getötet hatte, konnte er das durchaus wieder tun. Was
    sollte ihn daran hindern, in Rage ein weiteres Leben zu nehmen, wenn er Victoria tatsächlich das
    Leben genommen hatte? Dennoch hatte Roxanne sich mit Leib und Seele dem Wunsch verschrieben,
    diesen Mann für sich zu gewinnen.
    Entschlossen hob Shemaine das Kinn, um voller Verachtung Roxannes Blick zu erwidern. Sie hatte
    nicht die Absicht, ihrer Widersacherin die Befriedigung zu geben, zu sehen, daß sie vor Gage
    zurückschrak. »Ich glaube Ihnen nicht, Roxanne. Mein Mann würde niemals einen anderen Menschen
    töten!«
    »Ach nein?« Roxanne schlenderte mit selbstgefälligem Grinsen zum Ufer. Der Teich, der vom Bach
    gespeist wurde, war klar genug, um ihr ein verschwommenes Bild der beiden Körper vor ihr zu zeigen.
    Der Anblick durchschnitt ihr das Herz und schürte den
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    brennenden Zorn in ihr, der nun Gage und Shemaine gleichermaßen galt. Es war genau das
    eingetreten, was sie befürchtet hatte, seit Shemaine hier aufgetaucht war. Welcher Mann konnte einer
    solchen Schönheit widerstehen? Gage jedenfalls nicht, höhnte sie im Geiste. Er hatte ja immer einen
    Blick für Schönheit gehabt! Dafür war schon Victoria der lebende Beweis gewesen! Dieses Flittchen,
    das ihn mit seinen lüsternen Blicken und aufreizenden Gesten in die Ehe gelockt hatte, bestätigte nur
    die Tatsache, daß Gage Thornton es nie auch nur in Betracht gezogen hätte, eine reizlose Frau zu
    ehelichen! Aber sie, Roxanne, würde sich an ihnen beiden rächen! Gage konnte sie nicht ein zweites
    Mal übergehen, ohne ihre Macht zu spüren zu bekommen! »Jeder hier weiß, was für ein bösartiges
    Temperament Gage hat, und Victoria ist diesem Temperament zum Opfer gefallen.«
    Nun war es an Gage, spöttisch aufzulachen. »Glaubst du, irgend jemand wird noch auf deine Lügen
    hören, nachdem du damals so heftig beteuert hast, ich sei in jeder Hinsicht unschuldig? Außerdem -
    wenn du wirklich davon überzeugt gewesen wärst, daß die Leute im Dorf deiner neuen Geschichte Glauben schenken würden -, warum hast du sie ihnen dann nicht gleich nach deinem letzten Besuch hier aufgetischt? Aber soweit ich weiß, hast du geschwiegen. Ich kann dir auch sagen, warum. Du
    rechnest nämlich im Ernst gar nicht damit, daß man dir glauben wird. Du willst nur Shemaine Angst
    einjagen.«
    »Glaubst du ehrlich, daß ich noch einmal ein oder zwei Jahre lang den Mund halte, während du mit
    deinem schmutzigen, kleinen Sträfling ins Bett

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