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Wie Blueten Am Fluss

Wie Blueten Am Fluss

Titel: Wie Blueten Am Fluss Kostenlos Bücher Online Lesen
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steigst?« keifte die blonde Frau. »Glaubst du, daß ich
    noch einmal warten werde, bis du ihrer müde wirst, wie du Victorias müde geworden bist?« Roxanne
    verzog die Lippen zu einem bitteren Hohnlächeln. »Niemals! Worüber du dir im Augenblick wirklich den Kopf zerbrechen solltest, ist die Frage, wie du deine Familie retten kannst, wenn erst einmal heraus ist, daß du Victoria getötet hast. Ich habe dich gewarnt, daß du dich nicht länger hinter meinen Röcken würdest verstecken können, und jetzt werde ich allen Leuten erzählen, was damals wirklich passiert ist.«
    »Na gut! Tu das!« forderte Gage sie mit eisiger Stimme heraus.
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    »Erzähl ihnen, welche Rolle du bei dem Tod meiner Frau gespielt hast, denn du warst bei ihr, als sie
    abstürzte! Nicht ich!«
    »Victoria war bereits tot, als ich zu ihr kam!« protestierte Roxanne.
    Gage lachte gequält. »Das möchte ich doch ernsthaft bezweifeln!«
    »Willst du damit andeuten, daß ich in der Lage gewesen wäre, deine Frau über den Bug zu heben und
    hinunterzuwerfen? Bin ich so stark?« fragte sie beißend. »Und bist du so verzweifelt darauf bedacht,
    einen anderen Sündenbock zu finden, daß du jede Vernunft vergißt und behauptest, ich hätte Victoria
    überwältigt? Meinst du nicht, sie hätte mit Zähnen und Klauen gegen mich gekämpft, um mich davon
    abzuhalten, sie in die Tiefe zu werfen?«
    »Vielleicht hast du sie überrascht«, versetzte Gage brüsk. »Vielleicht hast du sie von hinten gestoßen.«
    »Na komm schon, Gage«, tadelte Roxanne ihn spitz. »Denk doch ein einziges Mal logisch. Du weißt
    sehr wohl, daß Victoria mich über die Helling kommen sehen hätte. Tatsächlich wäre sie
    wahrscheinlich hinuntergestiegen, um mir entgegenzugehen. Wir waren Freundinnen! Oder hast du
    das vergessen?«
    »Ich weiß nicht, wie du eine solche Tat hättest bewerkstelligen können, Roxanne«, gab Gage zu. »Ich
    weiß nur, daß du seit dem ersten Tag meiner Werbung um Victoria von einer vollkommen
    unvernünftigen Eifersucht getrieben wurdest. Und jetzt ist es dasselbe Gefühl, das dich in Rage bringt.
    Deine Eifersucht spricht dafür, daß du die einzige warst, die ein Motiv hatte, Victoria zu töten.«
    Roxanne lachte mißbilligend auf. »Was für ein grausamer Zorn hat dich an jenem Tag in seinen
    Fängen gehabt, daß du die Mutter deines Kindes ermorden konntest, und das, wo Andrew kaum der
    Brust entwöhnt war?«
    An dieser Stelle kam Shemaine zu dem Schluß, daß sie genug hatte von den Anklagen dieses
    zänkischen Weibes. Mochten ihre eigenen Kenntnisse auf dem Feld der Liebe und der Eifersucht auch
    sehr eingeschränkt sein, so konnte sie doch nicht glauben, daß eine Frau, deren Verstand unversehrt
    war, weiter einem Mann nachstellen würde, den sie ernsthaft des Mordes verdächtigte! Aber Ro—
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    xanne hatte deutlich gemacht, wie verzweifelt sie Gage begehrte, und nach seinem Gang auf die
    London Pride war sie stets nahe dran gewesen, die Beherrschung zu verlieren. Offenbar fürchtete sie ihn nicht so sehr, daß sie es nicht gewagt hätte, ihn jetzt mit derart verleumderischen Bemerkungen herauszufordern.
    Shemaine legte eine Hand um Gages Hals, zog seinen Kopf zu sich herab und drückte, ungeachtet
    seiner Überraschung, einen liebevollen Kuß auf seine Lippen.
    »Mir ist kalt, und ich habe keine Lust, mir das verrückte Geplärr dieser Frau noch länger anzuhören«,
    verkündete sie so laut, daß ihre Worte bis zu Roxanne dringen mußten. »Ich gehe jetzt wieder in die
    Hütte, um ein heißes Bad zu nehmen. Wenn du magst, kannst du ja mit mir kommen. Vielleicht finden
    wir dort ein wenig Ungestörtheit, so daß wir beenden können, was wir begonnen hatten, bevor wir so
    rüde unterbrochen wurden.«
    Gage spürte, wie ihm vor Staunen der Kiefer nach unten klappte. Was auch immer er von seiner Braut
    erwartet haben mochte, niemals hätte er mit dieser bedingungslosen Loyalität im Angesicht von
    Roxannes krankhaften Bosheiten gerechnet. Voller Ehrfurcht sah er zu, wie Shemaine sich abwandte
    und, ohne auch nur die geringsten Anstrengungen zu unternehmen, ihre Nacktheit zu bedecken,
    gemächlich ans Ufer watete. Dann stieg sie auf den Felsen, auf dem sie ihren Morgenrock
    liegengelassen hatte, hob ihn auf, hängte ihn sich mit ruhiger Sorgfalt über den Arm und drehte sich
    dann in der ganzen Pracht ihrer nackten Schönheit noch einmal um. Es war ein klares und stolzes
    Bekenntnis zu ihrem Mann, das vor allem für die Ohren der

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