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Wie Blüten im Wind: Roman (German Edition)

Wie Blüten im Wind: Roman (German Edition)

Titel: Wie Blüten im Wind: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kristin Hannah
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betrunkener und orientierungsloser. Ab und zu wehte ein Hauch von Marihuana durch die Luft. Ständig hörte man jemanden lachen, und plötzlich änderte sich die Musik.
    Der Soundtrack von Die kleine Meerjungfrau ertönte. Ein Aufstöhnen ging durchs Haus. Das waren die Jungs – Zach eingeschlossen. Lexi grinste. »Ich find’s toll, wenn ein Mädchen die Party schmeißt.«
    Wie aus dem Nichts tauchte Mia auf. Trotz ihrer teuren pinkfarbenen Jogginghose und dem dicken weißen Kapuzenshirt wirkte sie ramponiert und angetrunken. Sie bewegte sich etwas unsicher. »Das ist mein Song.« Sie schnappte sich Lexis Hand und zerrte sie auf die Terrasse, wo getanzt wurde.
    Sie hängte sich an Lexi und versuchte, sich zum Takt zu bewegen, aber Lexi sah jetzt, wie betrunken – und wie traurig – sie war. »Mia? Ist was passiert?«
    »Tyler hat was mit Alaina Smith.«
    »Vielleicht hast du da was falsch verstanden. Du bist ziemlich voll.«
    »Ich hab nur ein paar Bier getrunken. Und gar nichts falsch verstanden.« Sie lehnte sich an sie und flüsterte: »Es liegt daran, weil sie es tut. Das wissen alle Jungs.«
    »Wenn er dich liebt …«
    »Ja, ja«, unterbrach Mia sie. »Der Punkt ist, dass ich ihn liebe. Warum also noch warten?«
    Bevor Lexi darauf antworten konnte, erschien Tyler und führte Mia von der provisorischen Tanzfläche. Lexi sah, wie lächerlich glücklich Mia über seine Rückkehr wirkte. Es bedrückte sie, weil sie wusste, wie gefährlich es war, jemanden so sehr zu lieben. Sie wusste aber auch, dass sie genau so Zach ansah.
    »Hat meine Schwester dich einfach stehen lassen?«, fragte Zach, der jetzt zu ihr trat und sie in die Arme nahm. »Das würde ich nie mit dir machen.«
    Sie drehte sich zu ihm um und küsste ihn. Dabei schmeckte sie Bier und etwas Scharfes, Metallisches. Sein Blick wirkte leicht verschwommen, so als fiele es ihm schwer, einen Punkt zu fixieren.
    Er erwiderte leidenschaftlich ihren Kuss, nahm dann ihre Hand und führte sie durch die Menge hinunter zum Strand. Noch bevor sie sich hingelegt hatten, küsste er sie erneut. Seine Hand glitt unter ihren Pulli und öffnete ihren BH . Sie wusste, dass sie ihn aufhalten sollte, aber es fühlte sich so gut an, und als er ihre Brüste berührte, meinte sie zu schweben, zu fliegen … Sie gab einen Laut von sich, den sie noch nie bei sich gehört hatte. Hinter ihnen wechselte wieder die Musik, oder sie ging aus oder auch weiter. Das war jetzt so weit entfernt, dass sie nur noch ihren eigenen schweren Atem hörte und Zach, der immer wieder ihren Namen flüsterte und sagte, dass er sie liebte.
    Sie musste alle Kraft aufbieten, um ihn wegzuschieben. »Nicht, Zach …«
    Er rollte sich von ihr weg und lag einfach da. Sie bereute es schon, ihn weggestoßen zu haben, denn der Verlust seiner Berührung war wie ein körperlicher Schmerz. »Es tut mir leid, Zach. Ich wollte nur …«
    »Da seid ihr ja«, sagte Mia und taumelte auf sie zu. Lexi konnte im Mondlicht sehen, wie glasig ihre Augen jetzt waren, fast so, als hätte sie geweint. Sie konnte sich kaum noch auf den Beinen halten. Ihr Shirt war falsch zugeknöpft; ihre zarte Gestalt wirkte darin seltsam gekrümmt. Sie ließ sich neben Lexi in den Sand fallen.
    Lexi versuchte unauffällig, ihren BH wieder zu schließen.
    Zach setzte sich auf, zog die Knie an und starrte hinaus auf den schwarzen Sund. Nach einer ganzen Weile sagte er leise: »Mia? Ich möchte Lexi nicht verlassen.«
    »Wir müssen noch nicht gehen«, erwiderte Mia und lehnte sich an Lexi. Sie warf einen Blick auf ihre Uhr. »Es ist noch nicht eins.«
    »Im August«, erklärte Zach. Er sah sie um Unterstützung heischend an, aber sie konnte ihm keine geben. Sie hing in der Luft, gefährlich schwankend zwischen den beiden Menschen, die sie liebte. »Könnten wir nicht alle zusammen zur Uni in Washington gehen?«
    »Vielleicht kann ich überhaupt nicht zur Uni«, wandte Lexi ein. »Es ist zu teuer. Vielleicht muss ich am College in Seattle anfangen.«
    »Das könnten wir doch auch«, erwiderte Zach. »Damit würden wir Mom und Dad eine Menge Geld sparen.«
    Mia sah ihren Bruder an. »Jetzt willst du auf einmal nicht mehr mit mir zur USC ?«
    »Ich will Lexi nicht verlassen«, flüsterte er.
    Mia wandte den Blick ab und starrte aufs Wasser. »Oh«, sagte sie nur, doch Lexi hörte ihr an, dass sie maßlos enttäuscht war.
    Sie alle wussten, dass Mia Zach unbedingt bei sich haben musste.
    Da kam Tyler zu ihnen getaumelt und ließ sich schwer in

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