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Wie Blüten im Wind: Roman (German Edition)

Wie Blüten im Wind: Roman (German Edition)

Titel: Wie Blüten im Wind: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kristin Hannah
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die letzte Jungfrau in unserer Klasse«, erklärte Mia.
    Lexi schloss die Augen und fühlte sich seltsam allein, so als hätte sie ein Schiff verpasst, auf dem alle anderen davonfuhren. Was war, wenn Zach nur vorgab, ihr Zögern zu verstehen? Was, wenn er eines Tages … eine andere fand, die er lieben konnte?
    Neben ihr fing Mia an zu schnarchen.
    Lexi überlegte, ob sie leise aus dem Bett steigen und zu Zachs Zimmer hinüberschleichen sollte. Das hatte sie noch nie getan – sie hatte es sowohl Jude als auch Mia versprochen –, und normalerweise fiel es ihr leicht, dieses Versprechen zu halten. Aber heute Nacht vermisste sie ihn schmerzlich. Sie hatten nur noch so wenig Zeit zusammen. Es war bereits Ende Dezember. Ganz gleich, was sie sagten – wovon sie träumten –, sie würden niemals zusammen studieren. Ab nächstem September würden sie sich nur noch in den Ferien sehen. Wenn überhaupt.
    Sie schloss die Augen und dachte an Zach, erinnerte sich an ihre Abende am Strand …
    »Lexi. LEXI .«
    Sie wachte abrupt auf.
    Zach beugte sich über sie und sah sie an. Seine blonden Haare fielen ihm ins Gesicht. »Komm mit.«
    Sie nahm seine Hand. So einfach war das. Er presste seinen Zeigefinger gegen die Lippen und machte Schsch , dann schlichen sie auf Zehenspitzen durch den Flur in sein Zimmer.
    Sie hätte ihn aufhalten und sich zurückziehen können, wie schon viele Male zuvor, doch plötzlich kamen ihr alle Gründe, sich zurückzuhalten, nichtig vor. Sie wollte doch auch, was er wollte. Sie ertrug die Vorstellung nicht, ihn zu verlieren. Sie wollte alles für ihn sein, solange sie noch konnte, damit er nicht aufhörte, sie zu lieben.
    Sie folgte ihm auf sein riesiges Bett mit den unfassbar weichen Laken und den fluffigen Daunenkissen. Der Mond schien durch das geöffnete Fenster und ließ die weiße Baumwolle leuchten.
    »Hier.« Er gab ihr ein kleines Kästchen in rosafarbenem Geschenkpapier.
    »Aber Weihnachten ist doch erst übermorgen. Ich hab dein Geschenk nicht dabei.«
    »Vielleicht haben wir keine Gelegenheit mehr, allein zu sein«, erwiderte er.
    Mit leicht zitternden Händen packte sie das Kästchen aus. Darin lag auf blauem Samt ein schmaler Silberring mit einem winzigen Saphirsplitter.
    »Es ist ein Freundschaftsring«, sagte er feierlich. »Die Frau im Laden meinte, so einen würde man dem Mädchen schenken, das man liebt. Er bedeutet, dass ich dich eines Tages heiraten will.«
    Lexi starrte auf den Ring und spürte, wie ihr die Tränen kamen. Er liebte sie wirklich. Genau so, wie sie ihn liebte. Als sie aufsah, lag all die Liebe, die sie seit ihrer Kindheit in sich angesammelt hatte, in ihrem Blick. Sie schenkte sie ihm, sie schenkte sich ihm. »Hast du Kondome hier?«
    »Bist du sicher, dass du das auch willst?«, fragte er. »Denn wenn nicht …«
    »Ich bin sicher«, flüsterte sie und zog ihm das T-Shirt aus. »Liebe mich, Zach. Das ist es, was ich will.«

A CHT
    Jude hatte kaum Weihnachtserinnerungen aus ihrer Kindheit. Im Gedächtnis verblieben waren ihr nur ruhige Vormittage in dem großen Haus am Magnolia Bluff, ein künstlicher, vordekorierter Baum, ein einzelner Designerstrumpf am Kamin. Das Frühstück war geordert worden. Natürlich hatte sie auch Geschenke ausgepackt – eine kurze, stille Angelegenheit, bei der Caroline vornübergebeugt auf einem teuren vergoldeten Stuhl gesessen und ungeduldig mit dem Fuß getappt hatte, während Jude im Schneidersitz auf dem Boden saß. Ein paar kurze, höfliche Dankesformeln, dann war die ganze Bescherung vorbei. Und kaum war das letzte Geschenk ausgepackt, war ihre Mutter aus dem Zimmer gerannt.
    Ein einziges Mal, als ihr Vater noch lebte, hatte sie dem Weihnachtsmann einen Brief geschrieben … aber derartige Anwandlungen waren mit ihrem Dad gestorben.
    In ihrem eigenen Haus hielt Jude es anders. Seit sie Mutter geworden war, mit all den starken, überraschenden Gefühlen, die dazugehörten, konnte man sie nur als Weihnachtsjunkie bezeichnen. Sie schmückte jeden Winkel ihres Hauses, bis es aussah wie ein Werbekatalog. Doch am meisten freute sie sich auf den Weihnachtsmorgen, wenn die ganze Familie noch verschlafen zusammenkam, um Geschenke auszupacken. In diesen frühen Morgenstunden, wenn ihre müden, aber glücklichen Lieben um sie herumgeschart waren, sah sie den Lohn ihrer Mühen. Ihre Zwillinge würden sich immer gern an diese Zeit erinnern.
    Jetzt allerdings waren Schachteln, Papier und Schleifen bereits weggeräumt, und sie saßen alle

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