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Wie Champagner in den Adern

Wie Champagner in den Adern

Titel: Wie Champagner in den Adern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexandra Sellers
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irgendwo habe ich Wasser rauschen hören", fügte Zara hinzu. „Aber ich kann nicht sagen, ob wir darauf zugegangen sind oder nicht."
    Rafi nickte nachdenklich. „Was fällt Ihnen noch ein? Welche zusätzlichen Hinweise können Sie uns geben? Ich muss nämlich jetzt gehen."
    Skeptisch fragte sie:' „Wussten Sie, dass Sie Jalal sehr ähnlich sehen?"
    „Nein, obwohl Sie vorhin so reagiert haben. Ist es eine auffallende Ähnlichkeit?"
    Er wandte sich ihr zu, und Zara schaute ihm in die dunklen Augen. Sofort fühlte sie sich an Jalal erinnert, und erneut keimten Zweifel in ihr auf. Sie musste sich auf sein Wort verlassen, musste ihm glauben, dass sie sich in Zentralbarakat befand. Versuchten Entführer nicht immer, ihren Opfern die Orientierung zu nehmen, damit sie innerlich zusammenbrachen?
    Rafi hatte das Gefühl, ihre Gedanken lesen zu können. Er schüttelte den Kopf. Hatte sein Vater nicht immer von sich selbst behauptet, er habe genau gewusst, was seine geliebte Frau dachte?
    „Misstraue mir nicht", bat Rafi leise und ließ die förmliche Anrede fallen. „Der leiseste Zweifel in einem kritischen Moment, und alles kann verloren sein. Du kannst und musst mir absolut vertrauen, jetzt und für immer. Ich bin dein Mann, und du bist meine Frau. Es wird nie Misstrauen zwischen uns geben."

6. KAPITEL
    Frieden breitete sich in Zaras Seele aus. „Wovon sprechen Sie?", fragte sie ganz ruhig, behielt aber die förmliche Anrede bei.
    Rafi wich ein wenig zurück und begegnete ihrem Blick. „Du hast es nicht gefühlt?", wollte er wissen.
    Stumm hielt sie seinem Blick stand. Sie vermochte nichts da rauf zu erwidern. Wollte er ihr etwa einreden, dass sie unter Gedächtnisverlust litt?
    Er lächelte. „Ich habe es gleich von Anfang gespürt, als ich dich sah, so wie mein Vater, als er meiner Stiefmutter begegnet ist. Er wusste, dass sie sein Schicksal war. Mir ist es genauso ergangen. Natürlich merkst du das nicht. Jetzt bist du mit anderen Dingen beschäftigt. Aber du musst es doch auch empfunden ha ben, als du an dem Abend neben mir gesessen hast. Ist es nicht so?"
    Zara wehrte sich mit aller Macht gegen seine Anziehungskraft. Sie vermochte nicht, ihm in die dunklen Augen zu schauen. „Wenn es stimmt, dass Sie mich lieben, dann werden Sie die Situation nicht ausnutzen."
    Zara merkte, dass er schockiert war. „Da hast du Recht", stimmte er zu und zog seinen Arm zurück.
    „Wie sind Sie hier hereingekommen?", drängte Zara. „Sind nirgendwo bewaffnete Wachen aufgestellt?"
    „Doch", erwiderte Rafi. „Wir haben den Mann angehalten, der mit seinem Lastwagen die Lebensmittel herbringt. Wir dachten, er wüsste, wo du festgehalten wirst. Aber er hat geschworen, er solle Gemüse und Fleisch nur hier abladen." Rafi zuckte mit den Achseln. „Wir haben seinen Bruder als Geisel genommen, und ich bin anstelle seines Bruders mitgefahren."
    „Warum?"
    „Warum? Um etwas über dich in Erfahrung zu bringen. Ich hatte gehofft, wenigstens zu hören, wo man dich hingebracht hatte. Dass du hier bist, damit haben wir im Traum nicht gerechnet." Rafi hielt inne. „Das war dumm von Jalal. Als ich eine der Frauen einer anderen zurufen hörte, sie müsse der Gefangenen gleich Wasser und etwas zu essen bringen, habe ich nicht zu hof fen gewagt, dass sie dich meint."
    Seine Stimme wirkte so wohltuend auf Zara, dass es ihr schwer fiel, sich zu konzentrieren. Sie schüttelte den Kopf, als würde das helfen. Sie konnte nicht überprüfen, ob seine Angaben stimmten.
    Es mochte sein, dass er mit einem Mann mitgekommen war, der das Dorf mit Lebensmitteln belieferte, wie es bei ihnen im Lager auch der Fall war. Aber was bewies das?
    Ehe sie sich entscheiden konnte, was sie darauf erwidern sollte, sprang er auf. „Meine Brüder warten in der Wüste auf mich. Sie halten dort den Mann aus dem Dorf gefangen. Ich muss mit dem Lastwagen zurückfahren. Verlier nicht die Hoffnung. Wir werden dich in Kürze befreien."
    Hastig richtete sie sich auf, und fragte unwillkürlich betroffen: „Sie gehen schon?"
    Natürlich vermochte er dem verzweifelten Ton nicht zu widerstehen. Rasch bückte er sich und küsste sie. Es war ihr erster Kuss, und beide spürten das plötzlich aufflammende Verlangen.
    „Ich schwöre, dass ich wiederkomme", flüsterte Prinz Rafi heiser.
    „Der Tunnel! Königin Halimahs Tunnel", flüsterte Omar, und einen Moment lang saßen sie schweigend da. „Das würde natürlich auch erklären, warum meine Belagerung wirkungslos war.
    Durch

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