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Wie Champagner in den Adern

Wie Champagner in den Adern

Titel: Wie Champagner in den Adern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexandra Sellers
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Seidenkleid, das bis zu ihren Füßen reichte und zu dem sie Goldsandalen trug, betonte ihre zierliche Figur. Ihr dunkles Haar hing offen bis über ihre Schultern, und ein goldenes Armband schmückte ihr Handgelenk. Lena musterte sie gespielt betrübt.
    „Ich weiß nicht, jetzt habe ich das Gefühl, ich hätte es übertrieben", beklagte sie sich. Aber der Protest, der von den Männern kam, sprach für sich.
    Greg trat demonstrativ an ihre Seite, legte seine Arme um sie und warf einen gespielt lüsternen Blick in ihren Ausschnitt. „Jeder orientalische Machthaber muss erst einmal an mir vorbei."
    „Das dauert doch nicht länger als eine Minute", bemerkte ein anderer.
    Lena kicherte und warf einen Blick himmelwärts. „Greg, als ob ich noch Augen für dich hätte, falls der Prinz mich will!"
    „Großartig", versetzte Gordon trocken. „Ehe wir aufbrechen, darf ich euch daran erinnern, dass wir mit ziemlicher Wahrscheinlichkeit auf Kissen sitzen werden und dass es in diesem Land als unhöflich gilt, wenn man seine Fußsohlen auf jemanden richtet. Also, vergesst nicht, ihr könnt euch nicht der Länge nach ausstrecken und eure Füße übereinander schlagen, so dass sie womöglich noch auf den Prinzen zeigen. Ihr müsst euch irgendwie auf eure Füße setzen. Außerdem ..." Er gab ihnen noch einige Ratschläge, blickte darin auf die Uhr und meinte: „So, es wird Zeit."
    Zu zweit und dritt verließen sie ihre Überdachung und waren kaum auf dem Weg zum Zelt, als sie Licht sahen. Ehe sie ihr Ziel erreicht hatten, wurden sie von einer Gruppe Diener begrüßt, die brennende Fackeln trugen. Ein Mann in prächtigem pfauenblauem Gewand schritt der Gruppe voran, verneigte sich und stellte sich als Arif ur-Rashid, Tafelgefährte des Prinzen, vor.
    „Sehr schmeichelhaft", bemerkte Gordon zu Zara. „Traditio nell ist die Ehre um so größer, je näher der König oder sein Ge sandter den Gästen entgegenkommt. Praktisch haben sie uns von unserer Haustür abgeholt. Wirklich sehr nett. Wir können uns auf ein stattliches Fest freuen, mit Perlen in unseren Weinkelchen als Gastgeschenke."
    Zara lachte leise. Sie war eine der wenigen, die merkte, wenn Gordon einen Scherz machte.
    Aber es war weniger ein Witz, als er gedacht hatte. Sämtliche Mitarbeiter des Teams waren restlos verblüfft, als sie das Zelt betraten, in dem alles vor Prunk und Reichtum strotzte und in den herrlichsten Farben, in Smaragd, Rubin, Saphir und Türkis, leuchtete. Jeder Zentimeter der Wände, des Bodens und der Decke war mit Teppichen, Wandbildern und wunderschön gefärbten Stoffen geschmückt, und die Möbel - aus Walnuss, Mahagoni und anderem unbekannten, gemasertem Holz waren so auf Hochglanz poliert, dass sie regelrecht zu funkeln schienen.
    Die Beleuchtung bestand aus offenem Feuer oder Flammen unter zartbemalten oder kristallenen Glaskugeln, durch die sich das Licht im Raum reflektierte, als wären es Tausende von Dia manten. Sie waren umgeben von exotisch gekleideten Männern, die sich als Tafelgefährten des Prinzen vorstellten.
    Sie hatten tatsächlich alle das Gefühl, um die Jahrhunderte zurückversetzt worden zu sein, mitten in eines der Märchen aus Tausendundeine Nacht.
    Während sie begrüßt wurden und sich miteinander unterhielten, ertönte ganz in der Nähe das laute Knattern eines Helikopters. Sofort lag eine gewisse Erwartung in der Luft, und sämtliche Mitarbeiter des Teams beobachteten verstohlen den Zeltein gang. Plötzlich betrat eine Gruppe Männer den Raum, Alle Tafelgefährten wandten sich um und verneigten sich.
    Die Neuankömmlinge waren ebenso exotisch und farbenprächtig gekleidet wie die Tafelgefährten, aber an dem atemberaubend prunkvollen Aussehen war der Prinz auf einen Blick zu erkennen.
    Seine lange, hochgeschlossene Jacke war aus cremefarbener Seide und schien vom Ellenbogen bis zum Handgelenk sowie um den Kragen herum mit winzigen grünen Lichtern besetzt. Seine weite orientalische Hose war dunkelgrün. Diagonal über der Brust trug er eine goldene Schärpe und eine doppelte Kette mit wunderschönen Perlen, mindestens einen Meter lang. Sie hing über seiner Brust und war mit einem Rubin, so groß wie ein Hühnerei, auf der einen Schulter befestigt. Er hatte einen schwarzen Schnäuzer und dichtes, welliges schwarzes Haar. Wie seine Gefährten kam er mit bloßem Haupt. An den Fingern steckten königliche Schätze aus Gold und Edelsteinen.
    Er hob die Hand in einer Geste, die bei jedem anderen Mann theatralisch gewirkt

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