Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Wie der Earl das Sandwich entdeckte (German Edition)

Wie der Earl das Sandwich entdeckte (German Edition)

Titel: Wie der Earl das Sandwich entdeckte (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Petra Foede
Vom Netzwerk:
Wilmenrod, dem vermeintlichen Erfinder von Toast Hawaii. Populär wurde es dann nicht zuletzt durch Mario Simmels Kochrezept-Roman Es muss nicht immer Kaviar sein .

Rezept Filet Stroganoff
    Das älteste bekannte Rezept aus dem russischen Kochbuch von Helene Molochowetz ist relativ einfach; das vorherige Einsalzen des Filets ist aber aus heutiger Sicht nicht zu empfehlen.
    Zutaten: 1 kg Rinderfilet, Piment, 125 g Butter, Salz, 2 EL Mehl, Fleischbrühe, 2 TL Schmand, 1 TL Senf. Zubereitung: Das Fleisch zwei Stunden im voraus in kleine Würfel schneiden, mit Salz und Piment bestreuen. Anschließend für die Sauce die Butter mit 1 EL Mehl vermischen, in der Pfanne leicht anbräunen, mit 2 Gläsern Brühe ablöschen und mit 1 TL Senf und etwas Pfeffer würzen. Zum Kochen bringen und passieren; vor dem Servien 2 TL Schmand hinzugeben. Dann das Fleisch in Butter anbraten, zur Sauce geben, kurz aufkochen lassen und servieren.
    Aus: Helene Molochowetz, Geschenk für junge Hausfrauen , Moskau 1861, nach der englischen Übersetzung von Joyce Thomas, Bloomington 1992

Gazpacho
    Gazpacho ist eine kalte Gemüsesuppe aus Andalusien, deren Ursprung sich im Dunkel der Geschichte verliert. Oft heißt es, die Mauren hätten sie mit nach Spanien gebracht, aber das ist reine Spekulation. Die Urversion des Gazpacho bestand im Mittelalter aus eingeweichtem altbackenem Brot und Knoblauch, vermischt mit Essig und Olivenöl, war also im Grunde eine Brotsuppe. Eine ähnliche helle Knoblauchsuppe ist heute in Malaga als Ajo blanco bekannt. Die Tomaten kamen zwar schon im 16. Jahrhundert nach Spanien, wurden aber nicht vor dem 19. Jahrhundert für Gazpacho verwendet. Das Rezept hat sich also im Laufe der Jahrhunderte grundlegend verändert.
    Man kennt heute ohnehin so viele unterschiedliche Gazpachos in Spanien, dass es kaum möglich ist, von einem Original zu sprechen. Am bekanntesten bei uns ist die Version aus Granada mit Tomaten und Paprika. Es gibt Gazpacho verde mit grünen Kräutern, weißen Gazpacho mit Mandeln und Trauben. Gazpacho de Antequera enthält Zitronensaft und Mayonnaise, Gazpacho de la serrania de Huelva ist ein Püree aus Tomaten, Paprika, Knoblauch, Zwiebeln … In Cordoba heißt die lokale Variante Salmorejo und wird mit gekochten Eiern und Schinken zubereitet, manchmal auch mit Orangenstücken. Ganz aus der Art geschlagen erscheint der Gazpacho manchego aus der Region Castilla La Mancha, ein Eintopf mit Huhn und Kaninchen. Und um die Verwirrung komplett zu machen, gibt es auch noch Gazpachuelo , ein warmes Wintergericht aus Malaga, das mit Kartoffeln und Fisch oder Huhn zubereitet wird.
    Gazpacho war die Alltagskost der einfachen Leute in Südspanien; im Norden Spaniens war er vor 1930 so gut wie unbekannt. Nach meinem Eindruck wurde dieser »Brotbrei« im mittelalterlichen Andalusien täglich gegessen, so wie man bei uns Haferbrei oder Grütze aß. Das Gegenstück dazu war Migas : Brotbrocken, die mit Knoblauch und Paprika in der Pfanne geröstet werden. Angesichts der Vielzahl von Rezepturen erstaunt es nicht, dass bislang niemand genau weiß, warum diese Suppe Gazpacho genannt wird. Mitunter heißt es, das sei der arabische Begriff für eingeweichtes Brot – wer immer sich das ausgedacht hat, hatte zwar Fantasie, aber keine arabischen Sprachkenntnisse. Die arabischen Brotsuppen hießen Tarida oder Ath Turdâ . Bei ihrer Suche sind Sprachwissenschaftler auf das antike griechische Wort gaza für Schatz gestoßen und auf gaza-phulakion für Schatzkammer. Die Mauren verkürzten das angeblich zu gazpácho . Ergibt das im Zusammenhang mit in Essig und Öl eingebrocktem Brot irgendeinen Sinn? Eher nicht. Deshalb sympathisiere ich eher mit der Theorie, das Wort habe etwas mit dem hebräischen Verb gazaz zu tun, das »etwas in Stücke brechen« bedeutet. Die sephardischen Juden lebten schon vor der Ankunft der Mauren in Südspanien. Diese Theorie stellt bereits ein spanisches Lexikon aus dem Jahr 1611 auf, der Tesoro de la lengua castellana o española, in dem es heißt, bei Gazpacho handele es sich um »cierto género de migas que se hace con pan tostado y aceite y vinagre, y algunas otras cosas que se le mezclan, con que los polvorizan. « Auf Deutsch »eine Art von migas aus geröstetem Brot, Öl und Essig sowie einigen anderen Dingen, die sie zerreiben und miteinander vermischen.« Womit wir also wieder bei Migas wären.
    Als der französische Schriftsteller Théophile Gautier 1840 Spanien bereiste, lernte er auch, wie

Weitere Kostenlose Bücher