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Wie du befiehlst

Wie du befiehlst

Titel: Wie du befiehlst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kerstin Dirks
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blieb allein. Das war sie gewohnt.
    Seufzend zog sie die Tür hinter sich zu und schlich weiter durch die Gänge, gleich einer Katze, die ein Zuhause suchte. Sie musste sich bewegen. Einfach nur rumliegen und die Decke anstarren? Das würde sie verrückt machen. Seit Laure verschwunden war, gab es kaum noch eine Nacht, in der sie durchschlief.
    Ihr Weg führte sie zu Andrews und Melissas Zimmer. Wahrscheinlich war die Kleine ebenfalls nicht zur Villa zurückgekehrt, was bedeutete, dass Andrew allein war. Aber auf ihn hatte sie jetzt gar keine Lust. Er war nicht das, was sie suchte, was sie brauchte. Ein Hingucker – ja, vielleicht. Aber mehr als das konnte er ihr nicht bieten.
    Serena stieg die Treppe hinunter und ließ sich im Wohnbereich auf die Ledercouch sinken. Ihr Blick glitt zu dem ­Panoramafenster, das einen Blick auf das Meer erlaubte. Die See war heute Nacht ruhig. Aber eigentlich war das Meer selbst immer in Bewegung, barg Gefahren in sich, und je tiefer man hinabtauchte, desto mehr verdichtete sich die Dunkelheit.
    Â»Können Sie nicht schlafen, Mistress?«
    Erschrocken blickte sie auf.
    Albert stand unweit entfernt hinter dem Tisch. Gekleidet in seinen vornehmen Anzug.
    Â»Schlafen Sie etwa in dem?«, fragte Serena und deutete auf das Jackett.
    Â»Nein, Ma’am. Darf ich Ihnen noch etwas bringen? Vielleicht einen Nachttrunk?«
    Sie überlegte einen Augenblick, dann schüttelte sie den Kopf. In ihrer Stimmung wäre Alkohol wohl ein fataler Fehler.
    Â»Darf es sonst etwas sein?«
    Serena überlegte einen Moment, dann nickte sie. »Setzen Sie sich zu mir, Albert. Aber nur, wenn Sie möchten. Sie können ja offenbar auch nicht schlafen.«
    Â»Sehr gern, Mistress.«
    Er nahm im Sessel Platz. Sie war jetzt nicht mehr allein. Serena lächelte ihn an, dann blickte sie wieder hinaus auf das Meer, das ihr nun nicht mehr ganz so grausam erschien.

»Was hast du dir dabei gedacht?«, fuhr Andrew sie an und warf das Hemd, das er gerade noch ordentlich zusammengefaltet hatte, in seinen Koffer, der bereits gepackt war. Egal. Jetzt war ohnehin alles egal.
    Â»Andrew, reg dich doch bitte nicht so auf.«
    Â»Ich soll mich nicht aufregen? Meine Freundin hat die Nacht mit einem anderen verbracht und ist erst zum Frühstück zurückgekommen. Ist das etwa kein Grund, siehst du das wirklich anders?«
    Herrgott! Sie waren meilenweit auseinander und entfernten sich immer mehr. Kapierte sie das nicht?
    Seufzend ließ er sich auf das Bett sinken, fuhr sich mit beiden Händen über die Stirn.
    Warum verstand sie ihn plötzlich nicht mehr? Warum sah sie die Dinge nicht, die so offensichtlich waren? Er hatte ihr von seinen Problemen mit Espen erzählt, davon, dass er diese Zusammenkunft für einen Fehler hielt, er hatte ihr zu verstehen gegeben, dass er in ihr altes gemeinsames Leben zurückwollte. Aber Melissa hatte eine Mauer um sich errichtet, die er nicht durchdringen konnte. Er konnte sagen, was er wollte. Sie machte einfach dicht.
    Melissa setzte sich auf den kleinen Hocker neben dem Doppelbett und spielte an ihren Fingern. Sie wagte es nicht, ihn anzusehen.
    Â»Es ist Zeit, dass wir miteinander reden«, verkündete sie.
    Â»Ja«, stimmte er zu. Höchste Zeit sogar. Neben diesem Zwist gab es nämlich noch etwas, von dem Melissa unbedingt erfahren musste.
    Â»Du hattest recht. Von Anfang an. Dein Gefühl, was die beiden betrifft, da lagst du richtig.«
    Â»Wovon redest du, Andrew?«
    Â»Du hast ihnen nicht vertraut. Sie kamen dir unheimlich vor.«
    Melissa nickte langsam, als erinnerte sie sich. Offenbar hatte sie diesen Umstand längst vergessen gehabt.
    Â»Und worauf willst du hinaus?«
    Â»Dass es mir genauso geht. Ich war in Serenas Zimmer, und sie hat … diese schrägen Malereien an den Wänden. Und Fotos. Von Laure. Du hättest sie sehen sollen. Laure könnte deine Zwillingsschwester sein.«
    Melissa hob eine Braue und schüttelte den Kopf.
    Â»Verstehst du nicht, was das bedeutet? Sie haben uns ganz bewusst ausgesucht. Deinetwegen.«
    Â»Andrew, bitte. Das ist ja absurd.«
    Â»Wer sagt dir das? Laure ist verschwunden. Niemand weiß, wohin. Ich meine, was sind das für Leute, die ihre Freundin durch deren Ebenbild ersetzen? Kommt dir das nicht seltsam vor?«
    Â»Es ist, wenn überhaupt, nur ein Zufall.«
    Ihre Reaktion verärgerte ihn. Nicht nur, dass sie die

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