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Wie du befiehlst

Wie du befiehlst

Titel: Wie du befiehlst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kerstin Dirks
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geschlagen.
    Â»Du bist eifersüchtig«, stellte er triumphierend fest.
    Â»Ach was.« Darauf hatte er es ja auch angelegt.
    Â»Das war wirklich nicht nett von mir«, gab er zu, aber das Grinsen blieb auf seinen Lippen. Scheinbar wollte er sie provozieren. Dummerweise gelang ihm das auch noch.
    Â»Allerdings«, schnaubte sie. Sie würde, was Espen betraf, von jetzt an vorsichtiger sein. Seine Liebeserklärungen nicht mehr ernst nehmen, sollten da überhaupt noch welche kommen. Eins aber konnte sie nur schwer abstellen. Das war ihr sexuelles Verlangen nach ihm. Er stand halbnackt vor ihr. Den Oberkörper frei. Und in seiner Hose prangte eine Beule, die kaum zu übersehen war. Ihre Scham reagierte darauf, wie sie es immer tat. Auch wenn Melissa das in diesem Augenblick gar nicht wollte. Aber gegen ihre Hormone kam sie nicht an.
    Â»Wie kann ich das nur wiedergutmachen?«, fragte er scheinheilig.
    Â»Du kannst tun und lassen, was du willst«, gab sie schnippisch zurück.
    Â»Dann hat es dich also nicht gestört? Das sah vorhin aber ganz anders aus.«
    Sie knurrte leise. Natürlich hatte es sie gestört. Es war doch kein Geheimnis.
    Espen kniete sich vor ihr Bett hin und beugte sich leicht vor. »Du solltest dir so etwas nicht gefallen lassen«, flüsterte er und zwinkerte ihr zu.
    Â»Was? Wie meinst du das?« Und plötzlich ging ihr ein Licht auf. Serenas Kuss war lediglich Akt 1 gewesen, in Akt 2 sollte es eine andere Hauptdarstellerin geben. Und der zweite Akt war immer besser als der erste.
    Â»Nein, das war … Absicht? Du hast mich absichtlich provoziert?«
    Espens Grinsen wurde größer.
    Â»Du altes Schlitzohr.« Sie schüttelte amüsiert den Kopf. Welche Erleichterung! »Darauf soll es also hinauslaufen.«
    Â»Wie immer. Alles läuft darauf hinaus. Oder nicht?«
    Er hatte ihre Eifersucht und Wut bewusst angestachelt, damit sie einen Grund hatte, ihn zu bestrafen. Das verlangte in der Tat nach einer kleinen Lektion.
    Â»Komm, ich will dir etwas zeigen.« Er reichte ihr die Hand, und Melissa nahm sie und folgte ihm durch die Flure, hinein in einen riesigen Ballsaal, an dessen Wänden zahlreiche Spiegel hingen.
    Â»Dieses Zimmer kenne ich noch gar nicht.« Melissa musterte erstaunt den teuren Parkettboden im Fischgrätenmuster und die verschnörkelten Stuckverzierungen. Sie hatte das Gefühl, in eine andere Zeit getreten zu sein. An der Decke hing ein mehrarmiger Kristallleuchter, und ein Flügel stand in der hinteren Ecke mitsamt einer Sitzgelegenheit für Zu­hörer. Außerdem machte sie auch ein Bücherregal aus.
    Â»Das ist unser Partyraum«, erklärte Espen und positionierte sie beide vor einem der Spiegel. »Und es wird Zeit, mal wieder eine Party zu feiern.«
    Zum ersten Mal fiel ihr auf, wie groß er war. Neben der hünenhaften Serena wirkte er eher durchschnittlich, doch eine zierliche Frau wie sie überragte er um gut einen Kopf, jetzt, da er hinter ihr stand. Problemlos passte sie unter sein Kinn.
    Â»Ich habe mich ziemlich danebenbenommen.« Reue schwang in seiner Stimme mit. Er zog aus seiner Hosen­tasche eine edle Schatulle, bei deren Anblick sie sofort an Schmuck denken musste. Und da Espen nicht gerade ein armer Schlucker war, handelte es sich vermutlich um ein besonders edles Geschmeide.
    Â»Nimm es«, forderte er sie sanft auf, und Melissa nahm das Kästchen entgegen. Langsam klappte sie den Deckel auf, aber es war keine Kette in der länglichen Box, sondern ein Halsband mit einer Schlaufe aus Gold.
    Â»Was ist das?«, fragte sie verwirrt. Sie besaß doch gar keinen Hund. Und Espen, soweit sie das beurteilen konnte, hielt, von den Pferden abgesehen, auch keine Tiere hier.
    Â»Meine Entschuldigung.« Er holte das Halsband aus dem Kästchen.
    Â»Vierundzwanzig Karat. Es gibt keinen schöneren Schmuck für einen Sklaven.«
    Beim Anblick des Bandes und in dem Wissen um dessen Bedeutung verspürte Melissa ein intensives, aufregendes Prickeln zwischen ihren Schenkeln, das plötzlich einsetzte.
    Espen trat vor sie – inzwischen hatte er sich vollständig ausgezogen, ging dann auf die Knie und reichte ihr das Band zurück. Als Aufforderung.
    Melissa schluckte. Sie sah sich selbst und ihn im Spiegel, sah, wie sie langsam das Band zu seinem Hals führte. Espen atmete tief ein, doch es klang fast wie ein Stöhnen. Sie zögerte. Ging

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