Wie du befiehlst
alle stöhnten. Und die Laute der Lust waren selbst drauÃen im Flur noch zu hören.
Espen zog sie weiter, immer weiter, die Treppe hinunter in den Keller.
Melissas Höschen triefte. Die erotischen Szenen waren nicht ohne Folgen geblieben. Sie war erregt, erinnerte sich, dass sich im Keller der Villa ein Spielparadies befand, das er ihr bisher vorenthalten hatte.
Die Luft wurde kühler, ein wenig muffig, und ihre Schritte hallten von den Wänden wider. Espen stieà die Tür auf, schaltete das Licht ein, aber das »Spielparadies« sah nicht wirklich einladend aus, erinnerte viel mehr an einen Kerker aus früheren Zeiten. Ketten hingen an den Wänden. Kein Teppich. Nur kalter Steinboden.
»Nimm deine Maske ab, wir werden hier keine Verkleidung brauchen.« Er nahm seine herunter, und Melissa tat es ihm gleich.
Dann verschwand seine Hand in seiner Hosentasche, aus der er eine Münze holte. Ein ähnliches Exemplar wie das von Serena. »Es ist ein Spiel«, wiederholte er seine Worte.
»Du lässt die Münze entscheiden, ob du aktiv oder passiv bist?«
Er nickte. Ganz selbstverständlich. Es erstaunte sie. Sie hatte geglaubt, er sei devot, vielleicht sogar ein Masochist, immerhin hatte er ihre Schläge mit dem Gürtel genossen. Offenbar konnte er aber auch umschalten. War das der vielÂgerühmte Kick für ihn?
»Ich bin ein Switcher. Wie Serena auch. Wie jeder, den du heute Abend gesehen hast.« Er legte die Münze in ihre Hand. Seine Augen glühten vor Verlangen. Vor Lust. Nach ihr. Melissa schluckte, drehte die Münze in ihrer Hand. Sie hatte zwei Farben. Weià und Schwarz. Es musste eine SonderÂanfertigung sein, denn die ineinanderflieÃenden Hälften waren auf der einen Seite der Münze hell und auf der anderen dunkel, was dem eigentlichen Symbol des Yin und Yang widersprach.
»Hat jeder der Gäste solch eine Münze?«
»Jeder, der auf meine Party kommt«, bestätigte er.
Melissa atmete tief durch. Es war merkwürdig, ihre Rolle in diesem Spiel von einer Münze abhängig zu machen. Sie wusste aber auch, dass Espen nicht nur exzentrisch war, sondern dass er auch ein Gespür dafür hatte, was sie erregte. Sie vertraute ihm und schloss die Hand um die Münze, bereit dazu, ihr Schicksal herauszufordern, warf sie diese hoch und fing sie mit ihrer Handfläche wieder auf. Doch sie wagte nicht hinzusehen, welche Farbe oben lag. Sie hörte nur, wie Espen die Luft durch die Zähne einsog. Und dann vernahm sie Schritte. Jemand kam herunter in den Keller.
Mit einem Knarren ging die Tür auf. Melissa wandte den Kopf und erkannte Serena, die in einer Hand ihre Maske hielt. Achtlos lieà sie das edle Stück zu Boden gleiten. »Hier steckt ihr also«, säuselte sie und warf einen Blick über MeÂlissas Schulter auf deren Hand.
»HinreiÃend«, flüsterte sie ihr ins Ohr, nachdem sie das Ergebnis gesehen hatte, und Melissa schaute nun selbst auf das Symbol, weil sie die Ungewissheit nicht länger aushielt. Weil sie wissen wollte, welche Rolle sie heute Nacht spielte.
Die helle Seite lag oben.
Ihr Herz begann, schneller zu schlagen. Viel zu schnell. Ungläubig starrte sie die Münze an, und plötzlich legte sich ein dunkles Band vor ihre Augen, raubte ihr die Sicht. Dann spürte sie Hände an ihrem Körper. Hände, die nach ihrem Kleid griffen, es ihr herunterzogen und sie streichelten, liebkosten. Sie gehörten Espen. Doch auch Serenas Hände gesellten sich hinzu.
Melissa spürte Serenas heiÃen Atem an ihrem Nacken und Espens auf ihrer Stirn. Das Paar hatte sie eingekeilt. Ein Paar. Ja, das waren sie doch, oder nicht? Der Gedanke schmerzÂte.
Serenas Fingerspitzen glitten beidseitig an ihren Seiten herÂÂab und legten sich besitzergreifend auf ihre Schenkel, während sich ihre Lippen seitlich an ihrem Hals festsaugten, wie sie es schon einmal getan hatten.
Melissa öffnete automatisch den Mund, um nach Luft zu schnappen, da drang Espens Zunge in sie. Stürmisch, leidenschaftlich. Fast verschluckte sie sich, weil er so ungestüm war, aber dann massierte er ihre Zunge mit der seinen, und der Kuss schmeckte wundervoll. In dem Moment drückten sie Serenas Hände nach unten.
Melissa sank auf die Knie. Noch immer konnte sie nichts sehen, niemand schien daran zu denken, sie von ihrer Augenbinde zu befreien, und sie würde den Teufel tun, es selbst
Weitere Kostenlose Bücher