Wie, du stillst nicht
Baby?
Geht man davon aus, dass die Bindung zur Mutter als erste elementare Bindung im Leben eines jeden Menschen alle weiteren prägt, liegt es auf der Hand, dass das vermeintlich Positive am Nichtstillen, nämlich als Mutter ersetzbar zu sein, ein großer Trugschluss ist. Ist es wirklich erstrebenswert, wenn andere Personen sich gleichwertig um das Kind kümmern können? Für manche Eltern sicherlich. Wenn Sie zu den nichtstillenden Frauen gehören, lesen Sie sich bitte noch einmal »Die Bedürfnisse eines Babys« durch und verinnerlichen diese. Ideal wäre es, wenn nur Sie am Anfang den Mutterleibservice bieten. Gerade in den ersten Monaten sollten Sie sich möglichst selten länger von Ihrem Kind trennen. Das gilt insbesondere, wenn Sie ihm die Flasche geben.
Was füttern?
Überlegen Sie, ob es möglich ist, Ihre Muttermilch abzupumpen und mit der Flasche zu füttern oder wählen Sie eine adäquate Muttermilchersatznahrung, die den Bedürfnissen des Babys weitestgehend angepasst ist.
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17 Goldene Fütter-Regeln
■ Babys mögen es, an Mamas nackter Haut zu kuscheln, und von daher haben sie es auch gern, wenn sie an ihrer nackten Brust liegend gefüttert werden. Hat ein Säugling regelmäßig Hautkontakt zu seiner Bezugsperson, ist er insgesamt zufriedener und stabiler. Auch getragen wird er gern, wenn er zudem die Möglichkeit hat, an Ihrem Hals zu kuscheln und Sie zu riechen. Ihre individuellen Duftstoffe bewirken, dass sich das Baby wohl fühlt. Der Mama-Geruch ist ihm noch aus der Fruchtwasserzeit bekannt und vertraut. Nimmt Ihr Kind diesen Geruch wahr, fühlt es sich einfach nur geborgen und wohlbehütet.
■ Bevor Sie Ihr Kind füttern, sollten Sie mit einem Finger über seine Lippen streichen und warten, bis es den Sauger von selbst in den Mund nimmt. Versuchen Sie auf gar keinen Fall, den Sauger gegen den Willen des Kindes in dessen Mund zu stecken.
■ Wenn Sie stillen, stillen Sie Ihr Kind nach Bedarf. Das heißt, das Baby bestimmt, wann es trinken möchte und wann nicht. Genauso können Sie vorgehen, wenn Sie die Flasche geben. Kinder entwickeln in der Regel erst einige Wochen nach der Geburt einen festen Rhythmus, was die Nahrungsaufnahme anbetrifft. Wenn es Hunger verspürt, wird es dies durch klare Signale kundtun. Bevor es weint, wird ein Baby zuerst seine Lippen bewegen und lecken, seinen Kopf drehen und die Fäustchen ballen. All dies geschieht manchmal sogar bei geschlossenen Augen. Häufig gibt es leise »maunzende« Laute von sich. Erst wenn all das nicht wahrgenommen wird, fängt es an zu weinen. Achten Sie auf die ersten feinen Signale des Kindes und warten Sie möglichst nicht so lange, bis das Kleine sich lauthals Gehör verschafft und auf seinen Hunger aufmerksam macht. Das bedeutet für alle Beteiligten erheblich weniger Stress. Für Sie, weil Ihr Kind nicht schreit, und für Ihr Baby, weil es nicht lange warten muss. Kinder, die länger auf Brust oder Flasche warten müssen, neigen dazu, schneller und gieriger zu trinken - auf diese Weise saugen sie mehr Luft ein und das Risiko, Blähungen zu bekommen, nimmt zu.
■ Ist Ihr Baby ein kleiner Langschläfer und schläft auch am Tag über vier Stunden am Stück, ist es angebracht, es zum Trinken zu animieren. Sie können es aufnehmen und im Arm umhertragen, ihm etwas erzählen, es windeln, mit ihm schmusen oder einfach nur Bauch, Hände und Füße massieren.
■ Wichtig ist es, Ihr Baby in einer entspannten Atmosphäre zu füttern. Hektik und Stress der Mutter werden vom Baby sehr wohl wahrgenommen und schlagen unter Umständen auf seinen Magen. Eine Flaschenmahlzeit sollte so lange dauern wie eine Stillmahlzeit, also ca. 20-30 Minuten. Davon profitieren Mundmuskulatur und Verdauung Ihres Babys.
■ In den ersten Tagen und Wochen ist es normal, den Säugling etwa acht- bis zwölfmal am Tag kleine Mengen zu füttern. Achten Sie auf ein kleines Saugerloch. Man spricht übrigens von Säuglingen, weil Babys saugen. Saugen hat eine wichtige Funktion: Es beruhigt das Kind, stabilisiert die Atmung und regt die Verdauung an.
■ Mit dem wachsenden Appetit des Kindes erhöht sich im Laufe der Wochen und Monate der Fluss der Muttermilch. Auch die Mundmuskulatur des Kindes wird kräftiger und arbeitet mit. Deshalb kann die Größe des Saugers gleich bleiben (bei Weithalssaugern gibt es meist nur eine Größe). Die Sauger mit dem kleinsten Loch sind für Muttermilch oder Wasser geeignet, die mit einem etwas größeren Loch für
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