Wie, du stillst nicht
Hunger be kommt, ein Windelwechsel nötig wird oder ob es irgendetwas anderes stört. Sie sind enger dran und fühlen instinktiv, wenn irgendetwas nicht in Ordnung ist. Schon die leisesten Unmutsbekundungen des Babys gelangen in ihr Ohr.
Verstehen Sie mich nicht falsch. Es geht hier nicht nur darum, dass die Wünsche und Bedürfnisse Ihres Babys prompt befriedigt werden und es weniger schreit. Es geht ebenso um die positive Entwicklung der Eltern-Kind-Beziehung und um ein besseres Kompetenzgefühl. Mütter oder Väter, die nah an ihrem Kind sind, weil sie es regelmäßig tragen, nehmen einfach schneller wahr, wenn ihrem Baby etwas fehlt. Das macht sie sicherer, zufriedener und gelassener im Umgang mit ihrem Nachwuchs. Sie empfinden sich eher als kompetente Eltern und haben deshalb weniger Probleme, ihre neue Rolle auszufüllen. Die Qualität der Bindungsbeziehung zwischen Eltern und Kind ist durch Feinfühligkeit gekennzeichnet. Und das gilt nicht nur für die Zeit, in der das Kleine gerade getragen wird, sondern weit darüber hinaus. Sein Baby zu tragen, hat also einen positiven Effekt auf die elterlichen Fähigkeiten! Das Tragen kann bei einem komplizierten Schwangerschaftsverlauf (körperlich oder psychisch) oder einer schweren Geburt heilsam sein. Für Adoptiv- oder Pflegeeltern kann eine gute Bindung zum Kind und für das Kind die Bindung zu den Eltern erleichtert werden.
Erleichterung im Alltag
Wer sein Kind am Körper trägt, gewinnt darüber hinaus Bewegungsfreiheit. Davon profitieren auch ältere Geschwister, deren Bedürfnisse leichter gestillt werden können. Denn auch sie sollten in ihren Wünschen nicht zurückstecken müssen. Das Tragen seines Babys hat noch einen weiteren, nicht unerheblichen Vorteil. Sie haben Ihren Kopf frei für andere Dinge. Denn Sie müssen sich nicht ständig Gedanken darüber machen, ob das Kleine vielleicht gerade aufgewacht ist, sondern können auch mal in Ruhe die Zeitung lesen oder ein Telefonat führen. Denn Ihr Kind ist ja bei Ihnen und Sie spüren körpernah, wie es ihm geht. Ein weiterer Vorteil des Tragens ist auch, dass manche Situationen und Wege ohne Kinderwagen einfach besser zu meistern sind. Treppen, Türen, Aufzüge, Gehweghindernisse oder Menschengedränge sind mit einem Baby im Tuch überhaupt kein Problem. So haben im praktischen Alltag beide Seiten (Eltern und Kind) etwas vom Tragen. Voraussetzung ist natürlich, dass Sie als Eltern bereit sind, sich ihr Kind umzubinden und längerfristig eine so intensive Körpernähe zuzulassen.
Bessere Entwicklung
Der ununterbrochene Kontakt mit einer aktiven Betreuungsperson ist sehr wichtig für die Anfangsphase der nachgeburtlichen Entwicklung eines Babys, weil die Person, die es trägt, den Grundstein für spätere Erfahrungen legt. Egal ob Sie abwaschen, bügeln, lesen, spazieren gehen oder mit älteren Geschwistern spielen - Ihr Baby ist immer dabei und bekommt alles hautnah mit. Es nimmt aktiv an Ihrem Leben teil, nimmt die einzelnen Aktivitäten wahr, spürt das schnelle oder eher langsame Tempo, erfühlt die Betonungen Ihrer Sprache, wenn Sie sich unterhalten. Die Geräusche des gemeinsamen Erlebens bestimmen seinen Alltag, an dem es teilnimmt. Untersuchungen bestätigen, dass getragene Säuglinge bereits motorische Fertigkeiten zeigen, die normalerweise erst Wochen später erwartet werden. So hat man festgestellt, dass Kinder in aufrechter Haltung sehr viel aufmerksamer und an ihrer Umgebung interessiert sind. Ein Baby, das aktiv sein möchte, kann nur strampeln oder weinen. Gerade sehr aufmerksamkeitsbedürftige Babys lieben Aktivität. Je mehr, desto besser! Oftmals stehen beide, Babys und Erwachsene, unter Spannung, wenn der Energiekreislauf ihrer Muskeln behindert ist. Ein sprunghafter Galopp durchs Wohnzimmer mit Papa oder Mama, einkaufen gehen oder Kangatraining (www.kangatraining.com) können helfen, den Energiekreislauf wieder zum Fließen zu bringen.
©Photodisc RF
Verbesserung des Gleichgewichtssinnes
Über das Gleichgewichtsorgan im Innenohr hat das Tragen einen regulierenden Einfluss auf das Baby. In der Gebärmutter wird sein sensibles Gleichgewichtsorgan durch die nahezu ständige Bewegung angeregt. Das Tragen bietet dieselbe Art dreidimensionaler Bewegung. Das Baby erinnert sich an die Bewegungen in der Gebärmutter und genießt es. Es hat sich an den Gang und die Bewegungen seiner Mutter gewöhnt, und jetzt empfindet es das Tragen an Mamas Körper wie die Zeit vor der Geburt. Schaukeln und
Weitere Kostenlose Bücher