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Wie ein Blütenblatt im Sturm

Wie ein Blütenblatt im Sturm

Titel: Wie ein Blütenblatt im Sturm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Jo Putney
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Maggie«, fauchte Robin, packte ihren Arm und zerrte sie den Weg zurück, den sie gekommen waren.

    Sie sträubte sich einen qualvollen Augenblick, doch Robins Hand um ihren Arm ließ ihr keine Wahl. Mit Rex über ihrer Schulter, rannte sie an Robins Seite davon, als das häßliche Krachen eines Schusses von den Stein-wänden widerhallte.

    Weil die preußische Kaserne etwas abseits der Hauptstraße von St. Cloud lag, entdeckten Oberst von Fehrenbachs Husaren den französischen Trupp erst, als sie nur noch eine halbe Meile von Chanteuil entfernt waren. Die Preußen hatten eine Abkürzung genommen, die nun im rechten Winkel in die Hauptstraße mündete.
    Mit scheuenden und wiehernden Pferden kamen beide Gruppen vollkommen ungeordnet zum Stehen, bevor es zur Kollision kommen konnte. Als die uniformierten preußischen Kavalleristen den bewaffneten französischen Offizieren gegenüberstanden, herrschte zunächst feindseliges Schweigen. Die Luft zwischen ihnen schien zu knistern, und ein einziger Funke hätte eine Explosion auslösen können. Ein Franzose stieß einen wütenden Fluch aus, und ein nervöser Husar hob seine Muskete.
    Doch bevor die Situation eskalierte, riß von Fehrenbach seine Hand hoch. »Nein!«
    Hélène befand sich neben dem Oberst auf einem Pferd, das man ihr in der preußischen Kaserne geliehen hatte. Als sie nun Michel Roussaye erkannte, trieb sie ihr Pferd auf die freie Fläche zwischen den beiden Gruppen und schrie: »Nicht schießen! Wir sind Freunde!«
    Das Erscheinen der attraktiven Frau als Vermittlerin entspannte die Lage augenblicklich, zumal durch das Fehlen von schicklicher Reitkleidung entzückend viel Bein zu sehen war. Oberst von Fehrenbach folgte ihr, und er und Roussaye trafen sich in der Mitte der beiden Parteien.

    Nach einem knappen Informationsaustausch, wohin und warum die zwei Trupps unterwegs waren, runzelte der Oberst einen kurzen Moment die Stirn. »Vielleicht sollten wir uns zusammentun, General Roussaye.«
    Roussaye zog die Brauen hoch und sah ihn skeptisch an. »Franzosen und Preußen vereint?«
    Der Oberst warf einen Blick auf Hélène, die in nervö-
    ser Spannung etwas abseits wartete. »So etwas sollte nicht unmöglich sein, wenn man das gleiche Ziel hat.«
    Er streckte dem anderen die Hand entgegen. »Also, reiten wir gemeinsam?«
    Langsam erschien ein Lächeln auf Roussayes Gesicht, und er ergriff die Hand des Preußen. »Also gut, Oberst.
    Statt immer zurückzusehen, sollten wir vorwärtsmar-schieren - gemeinsam!«

    Kapitel 24
    BWOHL RAFES ANGRIFF die beiden Männer über-O rumpelte, riß der größere der beiden seine Flinte herum und feuerte aus beiden Läufen. Rafe schaffte es gerade noch, die Waffe nach oben zu schlagen, so daß der Schuß in die Decke ging, doch das Krachen war ohrenbetäubend, und ein Querschläger streifte sein Handgelenk.
    Unbeirrt schwang der größere die leere Flinte über seinen Kopf, um sie als Keule zu benutzen. Doch bevor er zuschlagen konnte, trat ihm Rafe heftig zwischen die Beine.
    Der Kerl brüllte auf und klappte zusammen.
    Froh über die Erkenntnis, daß er offenbar keine der Lektionen aus den Tavernenprügeleien seiner Collegezeit vergessen hatte, wirbelte Rafe zu dem anderen Schurken herum, der sich ungeschickt mit seiner Waffe beschäftigte. Bevor er etwas erreichte, verpaßte ihm Rafe einen rechten Haken, der einen mittleren Ochsen gefällt hätte.
    Inzwischen hatte der andere sich ein wenig erholt und stürzte sich auf Rafe, doch der Angriff war kläglich, und Rafe trat nur einen Schritt zur Seite, um den Mann mit einem Schlag in den Nacken zu Boden zu schicken, wo er neben seinem Gefährten liegenblieb.
    Rafe packte beide Flinten und die Munitionssäckchen.
    Ohne sich damit aufzuhalten, die leere Flinte nachzula-den, rannte er den Gang hinter Margot und Robin her. Die ganze Begegnung hatte weniger als eine Minute gedauert, und an der nächsten Ecke hatte er die beiden eingeholt.
    Rafe sah so verwegen und attraktiv aus, daß Maggie stehengeblieben wäre, um ihn zu bewundern, wenn sie nur die Zeit dafür gehabt hätte. Mit einem kurzen Blick auf die zwei Flinten keuchte sie: »Ich bin beeindruckt, Euer Hoheit. Ich wußte gar nicht, daß man in Jacksons Salon auch lernt, wie man sich prügelt.«
    »Tut man auch nicht, aber ich habe eine liberale Universitätsausbildung genossen«, gab Rafe mit einem Lachen in der Stimme zurück.
    Am Ende des Flurs befand sich eine Tür. Robin zog sie auf, und sie standen zwei weiteren

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