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Wie ein Blütenblatt im Sturm

Wie ein Blütenblatt im Sturm

Titel: Wie ein Blütenblatt im Sturm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Jo Putney
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Nein, er war sogar gern bereit, besonders großzü-
    gig zu sein. Wenn sie einem langfristigen Arrangement zu-stimmte, könnte er sogar in Betracht ziehen, eine dauerhafte finanzielle Unterstützung zu veranlassen, so daß sie eine gewisse Sicherheit für die Zukunft besaß.

Mit diesem Entschluß machte er kehrt, um zum Boulevard des Capucines zurückzugehen. Obwohl es spät war, betrat er wieder die Gasse hinter ihrem Haus in der Hoffnung, er würde Anzeichen dafür sehen, daß sie noch wach und vielleicht genauso unruhig war wie er selbst.

    Während er ihre Fenster absuchte, sah er eine Gestalt aus der anderen Richtung der Gasse kommen. Rasch trat er in die Schatten, so daß er nicht gesehen wurde.
    Statt vorbeizugehen, hielt der andere Mann an und sah sich achtsam um. Rafe preßte sich gegen die Wand und war froh über seine dunklen Kleider.
    Offensichtlich zufrieden, daß niemand zu sehen war, stieg der Fremde die Hintertreppe zu Maggies Tür hinauf und klopfte. Sofort schwang die Tür auf. Maggie stand mit einer Lampe auf der Schwelle. Sie hatte einen weiten dunklen Hausmantel angezogen und trug das Haar offen um die Schultern wie die weiße Königin.
    Ihr Gast beugte sich vor, um sie zu küssen, und Rafe brauchte nicht mehr zu sehen.
    Der Besucher war Robert Anderson, der weiße König selbst. Kein Wunder, daß sie auf dem Empfang mit solcher Intensität mit ihm gesprochen hatte; sie hatten sich für später verabredet.
    Rafe spürte eiskalten Zorn, ohne den Grund dafür zu verstehen. Er wußte, daß Maggie Liebhaber hatte, warum sollte es ihn also ärgern, einen zu ihr kommen zu sehen? Er war bestimmt nicht eifersüchtig. Er hatte wegen einer Frau keine Eifersucht mehr gespürt, seit… seit er einundzwanzig gewesen war und Maggie ihn mit Northwood betrogen hatte.
    Er fluchte laut und schob den Gedanken weit von sich.
    Sein Zorn war kein Ergebnis von Eifersucht, sondern nur Sorge um seine Mission. Maggie war gesagt worden, sie sollte sich nicht mit unwichtigen Mitgliedern der Delegation befassen, doch sie mißachtete Luciens Befehle.
    Dies war ein gefährliches, kompliziertes Geschäft, und es wurde jede Stunde riskanter. Rafe begann durch dieStraßen zu wandern, ohne auf die verstreichende Zeit zu achten,und dachte gründlich über die neue Entwicklung nach.

    Da Maggie eine Expertin der Spionage war, hatte er nicht vermutet, daß sie sich in ihrer Beurteilung anderer so irren konnte. Das war sehr unvorsichtig von ihm gewesen. Obwohl er immer noch nicht glauben konnte, daß sie ihr Land verriet, würde er in Zukunft ihre Taten etwas kritischer beobachten.
    Mochte ihre Affäre mit Anderson auch für dieses Projekt irrelevant sein, so war es doch besser, das Schlimmste anzunehmen. Frauen neigten genauso dazu, sich in ihren Bettgefährten zu irren, wie Männer. Wenn Anderson der Verräter war, konnte er Maggie genauso für seine Zwecke benutzen, wie sie es mit anderen Männern tat.
    Als Rafe sein Hotel erreichte, hatte er sich eine Strategie zurechtgelegt. Er kannte Maggies Sinn für Unabhängigkeit gut genug, um zu wissen, daß sie ihm ins Gesicht lachen würde, wenn er verlangte, sie sollte ihre Beziehung zu Anderson beenden. Rafe mußte also ihr Liebhaber werden, um mehr Einfluß auf sie zu erhalten. Dann konnte er ihr nahelegen, Anderson den Laufpaß zu geben - und jedem verdammten anderen Kerl, den sie an der Leine hatte.
    Er hatte aus rein körperlicher Begierde mit ihr schlafen wollen. Nun war das Verlangen noch verstärkt durch den Wunsch, sich ihre Loyalität zu versichern. Um ihrer Mission willen war er bereit, jede verfügbare Waffe zu benutzen, um in seinem Verhältnis zu Maggie die Oberhand zu bekommen.
    Wie passend, daß die Pflicht von nun an mit Vergnügen einhergehen würde.
    Er zweifelte nicht daran, daß er letztendlich zum Zuge kommen würde; er hatte es bisher immer geschafft, eine Frau zu gewinnen, die er wollte. Doch diesmal mußte er seine Schritte sehr sorgfältig planen. Da der Zeitfaktor wichtig war, konnte er nicht das Risiko eingehen, sie gegen sich aufzubringen. Statt ihr direkt ein finanzielles Abkommen vorzuschlagen, würde er ihren Widerstand zu-nächst mit teuren Geschenken brechen.
    Er hatte ebenfalls beschlossen, daß er sich selbst ein paar Informationsquellen erschließen würde. Ein reicher Lord hatte viele Angestellte; Rafe brauchte nur wenige Minuten, bis ihm zwei kluge, diskrete und vertrauenswürdige Franzosen einfielen, die für ihn arbeiteten.
    Bevor er zu Bett

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