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Wie ein boser Traum

Wie ein boser Traum

Titel: Wie ein boser Traum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Webb Debra
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gevögelt.«
    »Wolltest du darüber mit mir sprechen?«
    Baker gab sich geschlagen. »Ich wollte dich umbringen«, gab er zu. »Du bist nach Pine Bluff zurückgekommen und hast unser aller Leben zerstört.« Er starrte auf seine blutige Hand, auf das Messer, das Clint noch immer dicht darüber hielt. »Aber das spielt jetzt keine Rolle mehr. Ich hab alles verloren, was ich liebe.« Er richtete seinen Betrunkenenblick auf Clint. »Spann mich nicht weiter auf die Folter, schneid mir einfach die Kehle durch.«
    »Du hast Turner nicht ermordet?«
    Lange Pause.
    »Scheiße, warum soll ich dir das verraten, selbst wenn ich’s getan hätte?«
    Die Angst und Unsicherheit in Bakers Zügen verrieten Clint, dass er nicht mehr aus ihm herausbekommen würde.
    Er erhob sich von seinem Stuhl, holte ein sauberes Geschirrspülhandtuch aus einem der Schubfächer, in denen er vorher nachgesehen hatte, und verband Bakers Hand.
    Bevor er ging, drückte er noch am Küchen-Telefon die Notrufnummer und legte den Hörer auf die Arbeitsfläche. Wenn niemand antwortete, würde man einen Deputy losschicken. Baker würde seine Handverletzung überleben, aber Clint war sich unsicher, ob der Mann nicht
durch sich selbst gefährdet wäre … oder durch den, der auch immer Turner und Ray umgebracht hatte.
    Er wischte das Messer ab und warf es in die Spüle.
    »Schlaf erst mal deinen Rausch aus, Baker.«
    »Er ist tot – ich war schuld.«
    Er blieb an der Tür stehen. »Von wem redest du?«
    »Von Keith«, antwortete Baker, mit leiser Stimme. »Ich hab ihn Feigling genannt, hab ihm gesagt, er soll sich umbringen nach dem, was er getan hat … sonst würde ich dafür sorgen, dass er wünschte, er hätte sich umgebracht.«
    Sich mit Baker zu unterhalten würde erst dann einen Sinn machen, wenn er nüchtern war. Aber irgendetwas war zwischen ihm und Turner vorgefallen.
    Jetzt musste Clint erst einmal Emily finden.
     
     
    21.00 Uhr
     
    Clint fuhr stundenlang herum, hatte aber kein Glück. Schließlich kehrte er zum Motel zurück. Auch dort war sie nicht.
    Er war am Haus ihrer Eltern und all ihrer Freundinnen vorbeigefahren, wenigstens denjenigen, von denen er wusste. Weit und breit keine Spur von ihr.
    Angst ließ sein Herz doppelt so schnell schlagen. Er musste Caruthers anrufen. Emily konnte doch nicht einfach verschwunden sein.
    Der Anrufbeantworter blinkte ihn an. Er griff zum Hörer und drückte die erforderlichen Knöpfe, um die Nachricht abzurufen.
    »Clint …«

    Emily. Ihre Stimme klang zittrig.
    »Ich bin im Krankenhaus. Kannst du kommen, wenn du diese Nachricht erhältst, bitte? Ich brauche dich.«

38
    Mercy Hospital
22.00 Uhr
     
    Emily hatte nur einen Wunsch: möglichst schnell aus dem Krankenhaus rauszukommen.
    »Bist du sicher, dass du hier rauskannst?«
    Allmählich verlor sie die Geduld mit ihm. »Ja. Darum werd ich doch entlassen. Weil es mir gut geht.«
    »Aber du hast eine Gehirnerschütterung.«
    »Komm, gehen wir.« Sie hatte genug Mühe gehabt, die Ärzte davon abzuhalten, sie über Nacht im Krankenhaus zu behalten. Sie und Clint hatten etwas vor, und das konnte nicht bis morgen warten. Irgendwer hatte sie in Troys Garage angegriffen. Sie wollte zwar nicht glauben, dass Troy es gewesen war, trotzdem musste sie der Tatsache ins Auge sehen, dass er mit der Sache zu tun haben könnte.
    Clint legte ihr den Arm um die Taille, brachte sie zu seinem Pick-up und half ihr auf den Beifahrersitz.
    »Mir gefällt das alles nicht«, sagte er leise.
    »Mir geht’s gut«, sagte sie nochmals. Sie schauderte. Jemand hatte versucht, sie umzubringen .
    Clint sah sie einen langen Augenblick lang an, dann schloss er die Tür.

    Er ging um die Motorhaube herum und setzte sich hinters Steuer. »Erzähl mir, was passiert ist.« Startete den Motor und fuhr rückwärts aus der Parklücke.
    »Troy hat angerufen.« Zwischen den vielen Krankenhausmitarbeitern hatte sie nicht in Ruhe mit Clint reden können.
    »Das weiß ich schon«, entgegnete er knapp.
    »Weil niemand an die Tür gekommen war, wollte ich durch die Garage ins Haus. Da hat man mich aus dem Hinterhalt überfallen. Und mich und meinen Wagen zur Route 10 gefahren.«
    Sein Schweigen verriet ihr, dass er innerlich vor Wut kochte.
    »Aber zum Glück hatte ich ja den Telematik-Service OnStar.« Sie schloss die Augen, kämpfte gegen das Gefühl an, das sie zu überwältigen drohte. Sie hasste es, Clint den Rest zu berichten, aber angesichts des Umstands, dass er ihr ihre Kleidung hatte

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