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Wie ein boser Traum

Wie ein boser Traum

Titel: Wie ein boser Traum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Webb Debra
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würde der Kofferraum geschlossen.
    Wasser schwappte auf ihre Kleidung. Emily versuchte, die Augen zu öffnen, versuchte, das Gespritze aufzuhalten, konnte aber die Arme nicht bewegen.
    Das war kein Wasser , sondern irgendetwas Chemisches … Benzin?
    Ihr Herz stolperte.
    Steh auf!
    Aber sie fühlte sich so schwer. Sie konnte sich nicht rühren.
    Der Wagen bewegte sich … rollte. Oder nicht?
    Rauch?
    Sie roch Qualm.
    Steh auf!
    Metall knirschte; irgendetwas sprang auf, als sie nach vorn langte. Sie fiel zu Boden.
    War sie verunglückt?
    Brannte da etwas? Sie roch irgendwas Chemisches …
etwas Brennendes. Ihr Hals zog sich zusammen. Verkrampfte. Sie hustete.
    »Miss Wallace? Emily?«
    War da jemand mit ihr im Auto?
    War sie immer noch in dem Wagen?
    Der Kopf tat ihr so weh … Die Lider fühlten sich so schwer an, dass sie sie gar nicht mehr aufbekam. Die Lunge brannte ihr. Die Dunkelheit zerrte an ihr. Sie musste hier raus … dem Schmerz entfliehen.
    »Miss Wallace, hier ist Ihr Telematik-System OnStar. Unsere Monitore zeigen, dass Ihre Airbags gezündet wurden. Können Sie mich hören, Miss Wallace?«
    Emily wollte der Frau antworten, aber sie brachte keinen Ton heraus.
    »Miss Wallace, falls Sie mich hören können – haben Sie keine Angst; wir schicken Hilfe. Unsere Monitore zeigen außerdem, dass im Wageninneren vielleicht ein Feuer ausgebrochen ist; können Sie sich bewegen, Miss Wallace? Können Sie das Fahrzeug verlassen?«
    Feuer?
    Angst schickte das lebensrettende Adrenalin durch ihre Adern, drängte ihren Körper, zu reagieren. Sich zu bewegen.
    Sie schlug die Augen auf. Konnte aber nichts klar erkennen. Ihre Lunge brannte, in ihrem Kopf drehte sich alles. Sie hustete und würgte.
    »Können Sie mich hören, Miss Wallace? Ich kann Sie husten hören … Miss Wallace?«
    Doch sie brachte keinen Ton heraus. Sie brauchte ihre ganze Konzentration, um sich zu bewegen … nach der Tür zu greifen … sie musste aus dem Wagen raus. Er stand in Flammen.

37
    Polizeirevier von Pine Bluff
17.00 Uhr
     
    Der Verhörraum des Polizeireviers war Clint inzwischen schon viel zu vertraut. Wie üblich hatte man ihn hergebracht und allein gelassen, um ihn weichzukochen. Diesmal seit über einer Stunde. Wenn Caruthers so was in der Art vorhatte, hatte er sich allerdings geschnitten. Clint ging nur eins durch den Kopf: dass es noch einen Mord gegeben hatte.
    Ray Hale war tot.
    Plötzlich war er todtraurig. Egal, was Ray früher getan hatte, er war der Einzige in diesem ganzen gottverdammten Kaff, der ihm zu helfen versucht hatte. Und kein einziges Mal hatte er ihm seinen Dank gezeigt.
    Er riss sich zusammen. Er durfte nicht zulassen, dass seine Wut derart mit ihm durchging. Es tat ihm ungeheuer leid, dass Ray tot war, aber das Beste, was er für den Mann tun konnte, war, seinen Mörder zu finden. Aber zu dem Zweck musste er hier raus.
    Weil Caruthers ihn durchs Spiegelfenster in der Wand beobachtete, blieb er genau dort sitzen, wo sie ihn allein gelassen hatten. Kein Gezappel, kein Umschauen, absolute Stille. Er hatte nur ein Ziel: hier rauszukommen, zu Emily zu fahren, sie in Sicherheit zu bringen und gleichzeitig ein paar Antworten zu finden. Je länger er darüber nachdachte, desto mehr Fragen und desto weniger Antworten hatte er.
    Die Tür ging auf. Mike Caruthers und Lee Brady,
Clints Bewährungshelfer, betraten den Raum. Brady nahm am Tisch Platz; Caruthers hatte offenbar keine Lust, sich zu setzen.
    »Mr. Austin«, fing Brady an, »ich möchte Ihnen raten, dass Sie Ihren Anwalt hinzuziehen. Die Fragen, die Deputy Caruthers Ihnen gleich stellen wird, könnten dazu führen, dass Sie sich selbst belasten und dadurch gegen Ihre Bewährungsauflagen verstoßen.«
    Clint schüttelte den Kopf. »Ich habe nichts zu verbergen.« Er blickte rüber zu Caruthers. »Na, was denken Sie, Caruthers?«
    »Waren Sie schon mal in Rays Jagdhütte?«
    »Nein. Er hat mir die Hütte als vorübergehende Unterkunft angeboten, nachdem mein Haus abgebrannt war, aber ich habe abgelehnt.«
    »Wo waren Sie zwischen zwölf und zwei Uhr heute Mittag?«
    Das war leicht zu beantworten. Bis eins bei der Arbeit. »Sie können bei Marvin Cook und den übrigen Angestellten in der Werkstatt nachfragen. Ich bin um eins gegangen und direkt ins Valley Inn gefahren. Danach war ich mit Emily Wallace zusammen, bis Sie mich aufgelesen haben. Der Manager des Motels hat mich kurz nach eins ankommen sehen, und Emily und ich sind gegen zwei gegangen und zu Violet

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