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Wie ein boser Traum

Wie ein boser Traum

Titel: Wie ein boser Traum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Webb Debra
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Augenschein. Bakers Frau streikte offensichtlich.
    Clint ging in Richtung Wohnzimmer, machte Licht in dem kurzen Flur. Jede verdammte Jalousie im Haus war fest verschlossen. Baker lag ausgestreckt im Fernsehsessel, anscheinend völlig weggetreten. Clint sah ein paar Sekunden zu, um sicher zu sein, dass er atmete. Er sah beschissen aus. Beide Augen hatten Veilchen, die Nase war geschwollen.
    Jawohl.
    Auf dem Tisch neben seinem Stuhl eine 38er. Mit Hilfe einer schmutzigen Socke, die am Boden lag, hob Clint die Waffe an und legte sie auf die Stereoanlage, außer Sicht, außer Reichweite. Dann packte er Baker am Hemd und zog ihn aus dem Sessel. Baker versuchte die Augen aufzumachen, was ihm aber misslang.
    »Baker.« Clint schüttelte ihn. »Wach auf, du kleiner Mistkerl.«
    Baker verdrehte die Augen.
    »Aufwachen, hab ich gesagt!«
    Baker rührte sich, murmelte sinnlose Worte.
    Er schleifte ihn ins Bad, stieß ihn in die Duschkabine und drehte den Kaltwasserhahn voll auf.
    Baker schrie und fluchte und versuchte wegzurennen.
    Clint versperrte ihm den Weg. »Wach auf, Baker; wir müssen reden.«
    Baker riss die Augen auf. Die Wut stand ihm ins Gesicht geschrieben.
    »Ich wusste, dass du kommen würdest, wenn ich sie hierher bestelle.«

    »Wo ist sie?« Clint schleuderte ihn an die Wand und hielt ihn dort fest.
    Verwirrung verzerrte Bakers Gesichtszüge. »Ich … sie ist nicht gekommen.« Die Wut kehrte zurück. »Aber du bist hier …«
    Clint drehte das Wasser ab und stieß Baker in die Küche. Er musste das Ganze beschleunigen. Er kannte jede Menge Tricks. Er hatte sie in Holman aus erster Hand gelernt.
    Er stieß Baker auf einen Stuhl am Küchentisch. Dann kramte er in einigen Schubladen, bis er gefunden hatte, wonach er suchte. Baker wollte aufstehen, aber er schlug ihm mit der flachen Hand auf den Kopf und drückte ihn zurück auf den Stuhl. Baker war derart betrunken, dass man ihn leicht im Griff behalten konnte.
    Er setzte sich neben Baker und fesselte ihm die rechte Hand, legte sie flach, Handfläche nach unten, auf den Tisch und hielt sie mit seiner Linken fest. »Jetzt sag mir, wo sie ist.«
    »Scheiße, ich muss dir gar nichts sagen.«
    Mit der freien Hand positionierte er die Spitze der langen, schmalen Klinge des Messers an einer strategischen Stelle auf Bakers Hand. »Sag’s mir.«
    »Leck mich.«
    Der leiseste Druck, und das Messer durchtrennte die Haut, stieß zwischen zwei Knochen hindurch in die Tischplatte aus Laminat. Blut sickerte aus der Wunde. Baker schrie auf, zappelte ein bisschen mit den Beinen, aber er traute sich nicht, die Hand zu bewegen.
    »Sag mir, wo sie ist.«
    »Sie ist nicht gekommen! Ich bin eingeschlafen. Falls sie danach vorbeigekommen ist, ist sie wieder gegangen,
ohne dass sie versucht hat, mich zu wecken. Ich schwör’s. Ich hab sie nicht gesehen.« Seine Stimme zitterte.
    Clint zog das Messer aus der Hand, ließ sie aber nicht los. Baker schrie wie am Spieß – als hätte er ihm das verdammte Ding abgeschnitten.
    »Warum hast du sie angerufen?«
    Baker sah ihn wütend an.
    »Warum?«, fragte Clint noch einmal und brachte das Messer erneut in Stellung.
    »Neeeiiin.«
    »Sag’s mir. Du entscheidest, wie weh ich dir tue.«
    »Weil ich wollte, dass du herkommst.«
    »Wieso?« Das Messer verharrte dicht über der Hand.
    »Damit du bezahlst, du Dreckskerl.«
    Clint ließ die Antwort durchgehen. »Noch andere Gründe?«
    »Mein Leben geht vor die Hunde«, schrie Baker. Dann fing er an zu flennen. »Meine Frau hat mich verlassen. Sie hat die Kinder mitgenommen.« Er bebte am ganzen Leib vor Kummer. »Mein bester Freund ist tot, und es ist meine Schuld.«
    Clint hielt inne. »Warum ist es deine Schuld?«
    Troy wischte sich mit der freien Hand übers Gesicht. »Scheiße, was geht dich das an?«
    Wieder stach die Messerspitze in Haut.
    Baker heulte auf. Es war nicht wirklich schlimm, aber der Alkohol verstärkte alles. Diese Methode tat auch nicht entfernt so weh wie viele andere, die Clint hätte einsetzen können. Es war das Zuschauen, was das Opfer fertigmachte.
    »Wir hatten Streit«, kreischte er. »Er hat mir erzählt, dass er Heather in jener Nacht betrogen hat.«

    Clint wusste zwar nicht, ob es für ihre Ermordung relevant war, dass ihr Freund fremdgegangen war, trotzdem verfolgte er die Frage weiter. »Mehr nicht?«
    Baker funkelte ihn böse an, wie ein Betrunkener das eben konnte. »In der Nacht, in der meine Schwester ermordet wurde, hat er eine andere Frau

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