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Wie ein boser Traum

Wie ein boser Traum

Titel: Wie ein boser Traum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Webb Debra
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bringen müssen, gab es keinen anderen Weg, als ihm zu erklären, was mit ihren Sachen passiert war.
    »Jemand hat mein Auto in Brand gesteckt, ich saß darin«, sagte sie schließlich. »Als die den Wagen in die Schlucht geschoben haben, ist er gegen einen Baum geprallt, und da haben sich die Airbags gelöst. Die OnStar-Mitarbeiterin hat mir geholfen, da rauszukommen …« Mit Schaudern erinnerte sie sich an den Augenblick, als ihr der Adrenalinstoß die erforderliche Kraft verliehen hatte, sich mühsam aus dem Wagen zu befreien.
    Einer der Polizisten hatte ihr gesagt, dass das Feuer auf dem Vordersitz ausgebrochen und ausgegangen sei, weil so viele Materialien im Fahrzeug schwer entflammbar wären. Hätte ihre Kleidung Feuer gefangen, wäre sie
allerdings nicht mit dem Leben davongekommen, weil sie von Benzin durchtränkt war. Entweder hatte sie also verdammt viel Glück gehabt, oder ihr verhinderter Mörder hatte es vermasselt. Ihr schauderte erneut. »Ich bin aus dem Wagen gewankt, und als Nächstes habe ich die Polizei und die Feuerwehr gesehen. Dann haben die meinen Wagen abgeschleppt, um ihn kriminaltechnisch zu untersuchen.«
    »Dieser Dreckskerl!«
    Sie schloss die Augen und ließ die restlichen Schimpfwörter über sich ergehen, von denen sie einige noch nie gehört hatte. War wohl Knast-Slang.
    »Geht’s dir besser?«, fragte sie, als er fertig war. Er warf ihr einen Blick zu, der definitiv ausdrückte: nein.
    Sie hatte keine Ahnung, wo ihre Handtasche war, aber wenigstens hatte sie noch ihr Handy.
    »Also gut.« Clint sah sie an, Zornesfalten im Gesicht. »Jetzt bin ich dran.«
    Er erzählte ihr, dass seine Vernehmung mit Deputy Caruthers problemlos verlaufen sei. Jedenfalls sah es so aus.
    »Als ich zurückgekommen bin und deinen kurzen Brief vorgefunden habe, habe ich bei Baker nach dir gesucht.«
    Sie straffte sich. »Hast du ihn gefunden?«
    Er nickte. »Er war in seinem Wohnzimmer eingepennt.«
    »Also hat er mir das nicht angetan?«
    Er überlegte kurz. »Ich glaube nicht.«
    Ihr kam eine weitere Idee. »Du hast also mit ihm geredet?«
    »Ja. Ehrlich gesagt, hat man ihn in die Notaufnahme
gebracht, gerade als ich dort eintraf, um dich abzuholen.«
    »Du hast ihn ziemlich übel zugerichtet.« Wenn Troy ihr nicht aufgelauert hatte, dann hatte Clint denselben Fehler begangen wie sie: Er hatte dem Falschen den Mord an Heather in die Schuhe geschoben.
    »Troy Baker ist nicht meinetwegen ins Krankenhaus eingeliefert worden«, versicherte er ihr. »Sondern wegen seiner Alkoholvergiftung, vermutlich auch wegen Dehydrierung. Am besten, die behalten ihn ein paar Tage dort. Er muss ausnüchtern und sich so lange aus allem Ärger raushalten, bis …« Er seufzte.
    »Bis die ganze Sache vorbei ist. Wer immer Ray – und vielleicht auch Keith – umgebracht hat, hat vielleicht außer deinem und meinem Namen auch noch andere auf der Liste.«
    »Aber warum sollte jemand Troy umbringen wollen? Er weiß doch gar nichts über jene Nacht.« Offensichtlich hatte irgendwer Troy benutzt – oder er hatte Emily beobachtet und die Gelegenheit genutzt.
    »Vielleicht, vielleicht auch nicht.«
    Nachdem er ihr erklärt hatte, was Troy ihm über seine letzte Begegnung mit Keith erzählt hatte, stimmte sie mit seiner Einschätzung überein.
    »Mit wem könnte Keith fremdgegangen sein?« Sie schüttelte den Kopf; es tat irre weh. »Ich bezweifle, dass es sich um Violet handelt. Die ganze Geschichte verwirrt mich total. Keith und Heather haben einen wirklich glücklichen Eindruck gemacht in der Woche, bevor …«
    »Männliche Teenager können große Idioten sein«, sagte Clint und warf ihr einen vielsagenden Blick zu.
    Er sprach aus persönlicher Erfahrung. Dasselbe ließe
sich aber auch über Teenagerinnen sagen. »Vielleicht war er unzufrieden in der Beziehung.« Sie runzelte die Stirn. »Aber deswegen würde er Heather doch nicht umbringen.« Sie rieb sich die schmerzende Stirn, wagte es aber nicht, sich an den Hinterkopf zu fassen. »Was rede ich da? Er hätte sie nicht umgebracht, basta. Heather wollte mir in jener Nacht, nachdem ich zurückkam, irgendein großes Geheimnis verraten. Vielleicht wusste sie, dass er sie betrog. Möglicherweise wollte sie sich von ihm trennen.«
    »Das ist es ja«, sagte Clint. »Anscheinend geht alles auf jemanden zurück, der Heather etwas antun wollte.«
    »Vielleicht die andere Frau«, schlug Emily vor, weil dies die einzige vernünftige Erklärung war, die ihr im Augenblick einfiel. »Weil

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