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Wie ein boser Traum

Wie ein boser Traum

Titel: Wie ein boser Traum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Webb Debra
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nicht sicher sei, ob er sie umgebracht habe; obwohl ich es damals gerne bezeugt hätte. Sein Anwalt hat immer wieder darauf hingewiesen.«
    »Ich habe dazu nichts zu sagen«, sagte Marvin schroff. Er schien weder überzeugt noch beeindruckt zu sein.
    »Wenn dir das lieber ist«, sagte Clint, »können wir mit den Informationen, die wir bislang gesammelt haben, auch zur Polizei gehen. Wenn wir denen alles erzählt haben, werden die sich bestimmt sehr gern mit dir unterhalten.«
    Das war zwar übertrieben, aber – hey, wenn’s funktionierte!
    Marvin wurde feuermelderrot. »Wir reden sofort, auf der Stelle.« Er trat auf die Veranda heraus und schloss die Tür. »Ich möchte nicht, dass Jean etwas von unserem Gespräch mitbekommt.«
    Und dann fing Clint an: »Die Polizei hat sich nie die
Mühe gemacht, dich zu vernehmen, nachdem Heather Baker ermordet worden war.«
    »Ich war damals nicht ihr Freund«, erwiderte Marvin wütend und trank einen Schluck von seinem Bier.
    Emily fragte sich, wieso sie Marvin jemals für süß oder nett hatte halten können. »Aber du bist mit ihr ausgegangen«, erinnerte sie ihn, und ihre Stimme klang leise im Gegensatz zu dem wütenden Geschnauze der Männer.
    Marvin sah sie an, als wollte er ihr den Kopf abreißen. »Ein paarmal. Sie hat mich bloß benutzt, aber du warst ja ihre beste Freundin, also hast du das gewusst. Wahrscheinlich darüber gelacht.« Er verschränkte trotzig die Arme über seinem Bauch.
    »Sie hat dich benutzt, aber das heißt nicht, dass sie dich nicht gemocht hat, Marv. Heather war jung. Wie wir alle. Wir haben Dummheiten gemacht.« Über jene Zeiten zu reden bereitete ihr große Bauchschmerzen. Hätte es doch nur einen anderen Weg gegeben. »Aber egal, was sie getan hat, es hätte sie nicht das Leben kosten dürfen.«
    Ihre letzten Worte nahmen Marvin den Wind aus den Segeln. »Was willst du? Als wir uns das letzte Mal unterhalten haben, hast du Keith beschuldigt, sie umgebracht zu haben.«
    »Keith ist tot«, erinnerte sie Marvin.
    Das Bedauern in Marvins Blick zeigte ihr, dass sie ihn nicht daran hätte erinnern müssen. »Und Ray auch«, murmelte er, ehe er seine Bierdose wieder an den Mund führte. »Da fragt man sich schon, wer zum Teufel als Nächster drankommt.«
    Clint ignorierte die Bemerkung und übernahm wieder die Führung. »Hat Turner Heather zur Zeit des Mordes
betrogen? Und wieso hat sich die Polizei nicht die Mühe gemacht, einen von euch zu vernehmen?«
    »Die Polizei hat Keith nicht vernommen?«, fragte Emily ungläubig. Aber das war doch absurd. Auch wenn sie nicht glaubte, dass er etwas mit Heathers Ermordung zu tun hatte, so hätte doch die Logik zwingend geboten, den Freund zu verhören.
    Clint konzentrierte sich kurz auf Emily. »Die Polizei hatte ja mich. Warum dann sonst noch jemand verhören?«
    »Warte«, meldete sich Marvin zu Wort. »Du irrst dich; die Polizei hat uns vernommen. Jeder, der Heather kannte, wurde verhört.«
    »Und wie lautete dein Alibi?«, fragte Clint.
    »Ich war die ganze Nacht zu Hause.«
    »Und wer hat für dich ausgesagt?«
    »Niemand … Ich habe Chief Ledbetter gesagt, wo ich war, und damit hatte es sich.«
    »Dann bist du nicht richtig verhört worden«, befand Clint. »Man hat dir geglaubt und hat die Sache auf sich beruhen lassen. Dass man Heathers Klassenkameradinnen durch den Gerichtssaal stolzieren ließ, war nur Show.«
    Herrgott . Vielleicht hatte er ja Recht. Emily erinnerte sich vage, dass ein paar der anderen Schülerinnen damals behaupteten, sie hätten nur aussagen müssen, was sie in jener Nacht getan hatten. Kein Druck. Keine unbequemen Fragen. Eine Pseudo-Ermittlung. Die Polizei hatte gar nicht nach einem Mörder gesucht; die hatte bereits Clint ausgewählt. Genau wie er sagte.
    »Also, wo warst du in jener Nacht?«, fragte Clint und verfolgte das heiklere Thema.

    Marvin ging auf Distanz. »Das habe ich doch schon gesagt: zu Hause.«
    Clint trat einen Schritt auf ihn zu. »Vielleicht hast du ja mit Turner gesprochen und dann beschlossen, sie dafür bezahlen zu lassen, dass sie euch beide benutzt hat, vielleicht wolltest du auch nicht, dass ein anderer sie bekam, wenn du sie nicht haben konntest.«
    »So scharf war ich nun auch nicht auf sie. Ich schwör’s. Ich war genervt, ja, aber ich bin drüber weggekommen. Ich hätte Heather niemals wehgetan. Ausgeschlossen. «
    »Und was ist mit Violet? Wie hat sie es denn gefunden, dass Turner mit Heather ganz dicke getan hatte? Ist er denn nicht mit

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