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Wie ein dunkler Fluch

Wie ein dunkler Fluch

Titel: Wie ein dunkler Fluch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: D Webb
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in ihr Haar. Er hielt sie mit einem Arm fest an sich gedrückt.

    »Atmen Sie erst einmal durch.«
    Sie begann zu zittern, konnte gar nicht mehr aufhören.
    Worth war tot.
    Sie hatte es nicht geschafft, ihn festzuhalten.
    »Reißen Sie sich zusammen, Grace«, ermahnte er sie. »Es war nicht Ihre Schuld. Wir müssen uns jetzt darauf konzentrieren, aus diesem Schacht herauszukommen, bevor sich der Fahrstuhl in Bewegung setzt.«
    Auf einmal packte sie die Wut. Er hatte Recht. Sie konnten Fincher nur schnappen, wenn sie lebendig hier herauskam. Und dann würde sie diesen kranken Drecksack fertigmachen.
    Sie nickte. »Okay.«
    »Nicht nach unten sehen«, erinnerte McBride sie, als er ihr auf die schmale Kante half.
    Langsam bewegte sie sich in Richtung Tür. Er blieb immer in ihrer Nähe. Bereit unterzugehen, um sie zu retten.
    Er hatte ihr das Leben gerettet.
    Aber Worth war tot.
    Sie hatte versagt.
     
    8.30 Uhr
     
    Worths Leiche war abgeholt worden.
    Vivian fühlte sich wie betäubt.
    Der LSA war tot.
    Sobald sie und McBride aus dem Schacht herausgekommen waren, waren sie hinuntergelaufen und hatten Worths Körper aus dem Schacht gezogen. Es hätte ja sein können, dass der Fahrstuhl sich vor Ankunft des
Gerichtsmediziners in Bewegung gesetzt hätte. Vivian schaffte es nicht hinzusehen.
    Wie hatte das geschehen können?
    Warum musste so ein kranker Mistkerl so etwas tun?
    Für seinen toten Sohn? Für seine tote Frau?
    Würde Worths Tod auch nur einen der beiden zurückbringen?
    Nein!!!
    Am anderen Ende der Eingangshalle hörte man erregte Stimmen. McBride und Pierce gingen aufeinander los wie zwei tolle Hunde.
    McBride hatte alles in seiner Macht Stehende getan.
    Selbst wenn sie es riskiert hätten, Unterstützung anzufordern, hätte das Seil, an dem Worth hing, nachgegeben. Das hatte es schon getan, bevor ihr Gewicht hinzugekommen war. Es gab nichts, was sie anders hätten tun können. Und schließlich hatte keiner von ihnen eine Hand frei gehabt, um einen Freund anzurufen.
    Wie sehr jedoch wünschte sie sich, es wäre anders gewesen.
    McBride stürmte hinaus, steckte sich an der Tür eine Zigarette an.
    Sie hätte ihm hinterhergehen müssen. Sie konnte sich nur vorstellen, wie er sich fühlte. Er würde es als sein persönlichen Versagen ansehen.
    Aber das war es nicht … es war ihres.
    »Grace, wir müssen miteinander reden.«
    Sie drehte sich zu Pierce um. Sie war körperlich und emotional zu erschöpft, als dass sie mit ihm reden konnte. »Später«, sagte sie ihm müde.
    »Jetzt. Wir haben das lange genug vor uns her geschoben.«

    Noch ehe sie Theater machen konnte, führte er sie in eines der Büros. Das Licht, das sie und McBride eingeschaltet hatten, als sie hier alles durchsucht hatten, brannte immer noch. Pierce schloss die Tür.
    »Wir müssen McBride von dem Fall abziehen«, ermahnte er sie.
    »Wir werden den Kerl auf meine Art bekommen. Jetzt ist eine Grenze überschritten. Randall Worth hätte nicht sterben dürfen.«
    Sie schüttelte den Kopf und hielt die Hände hoch, als wollte sie sagen: »Lassen Sie mich damit in Ruhe!«
    »McBride hat alles getan, was er konnte. Ich war es, die sich nicht mehr festhalten konnte.« Erneut fühlte sie den jähen Schmerz, versagt zu haben.
    »Ganz abgesehen davon: Warum reden wir überhaupt miteinander? Sie sind der Meinung, dass ich nicht das Zeug für diesen Job habe. Was gerade passiert ist, bestätigt Sie nur in Ihrer Überzeugung. Warum sollte es also eine Rolle spielen, was ich dazu denke?« Er wollte nur, dass sie sich mit ihm gegen McBride verbündete. Das hatte sie verstanden.
    »Das stimmt nicht.«
    Was zum Teufel sollte das bedeuten? Sie versuchte, die Antwort in seinen Augen zu finden, den Schmerz in seinen Gesichtszügen zu verstehen.
    »Ich habe Sie nicht deshalb von diesem Auftrag fernhalten wollen, weil ich befürchtete, Sie würden dem Druck nicht standhalten. Das war eine Ausrede. Sondern …« – er atmete kräftig aus – »… weil ich Sie von der Ostküste weghaben wollte. Weg von mir.«
    Das konnte nicht wahr sein. »Ich weiß nicht, wovon Sie reden.«

    Er nickte, schloss die Augen ganz kurz. »Ich weiß. Für Sie bin ich Ihr Mentor, Ihr Freund.«
    Sie wollte ihm erwidern, dass dies der Fall gewesen sei, bevor er sich in ihren Auftrag eingemischt habe, aber er fuhr fort: »Ich hatte mehr gewollt. Es war nicht richtig, dass ich so fühlte. Nicht nur, weil ich Ihr Ausbilder war, sondern auch, weil ich verheiratet war. Und immer noch

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