Wie ein dunkler Fluch
ohne seinen üblichen Sarkasmus, »nichts in Ihrem sorgfältigen Plan berücksichtigt, dass ich weder einem Arbeitgeber verpflichtet bin noch zugestimmt habe zu bleiben.« Er löste seine verkrampften Hände und setzte sich etwas entspannter hin. Es konnte ja sein, dass ihm unter den
derzeitigen Lebensumständen nicht viele Wahlmöglichkeiten blieben, aber es gab mindestens zwei Entscheidungen, die er treffen wollte, ob Worth oder Quantico diese nun gefielen oder nicht.
»Wir können Sie nicht hier festhalten, richtig«, räumte Worth mit wachsender Nervosität ein. »Aber wir gehen natürlich alle davon aus, dass Sie das Richtige tun werden.«
O ja, das Richtige . »Sie meinen so, wie sich das Bureau vor drei Jahren mir gegenüber verhalten hat, als es mich rausgeschmissen hat?«
Worth nickte selbstgefällig. »Schauen Sie, McBride.« Er tippte auf die Mappe auf seinem Schreibtisch. »Es bringt niemandem etwas zu beweisen, was für ein Held er ist oder dass das Bureau vor drei Jahren einen Fehler gemacht hat. Niemandem außer Ihnen. Finden Sie das nicht seltsam?«
Jaja, dieser Begriff tauchte in letzter Zeit immer häufiger auf. Anscheinend hatte das Schicksal einen Sinn fürs Geheimnisvolle.
Zeit, den Schwachsinn zu beenden.
»Hier ist mein Angebot, Worth.« McBride warf ihm einen Blick zu, der ihn warnte, dass er nicht verhandeln würde. »Der Täter hat mir keine Wahl gelassen, deshalb werde ich alles tun, was ich tun muss. Ihre Jungs können bereitstehen und mir liefern, was immer ich an Unterstützung brauche, aber ich arbeite nur mit einem Agenten zusammen: Grace. Das ist mein letztes Wort.«
Sie starrten einander an, wohl fünf Sekunden lang.
Worth beugte sich vor. »Lassen Sie mich eines gleich klarstellen«, sagte er voll unterdrückter Wut. »Ich mag
Sie nicht, McBride. Ihnen geht es nur darum, sich in Szene zu setzen und die Regeln zu verletzen. Nun, es freut mich wirklich für Sie, dass das eine Weile geklappt hat, aber fest steht: Aus genau diesem Grund sind Sie abgestiegen, und ich bin aufgestiegen.«
Er lehnte sich wieder im Stuhl zurück und atmete tief aus. »Davon abgesehen machen wir es eine Weile so, wie Sie es wollen. Agent Grace wird Sie bis auf weiteres dabei unterstützen. Aber glauben Sie bloß nicht, Sie könnten mir gegenüber den Dirty Harry geben. Noch habe ich hier das Sagen. Ich werde Ihnen gegenüber weisungsbefugt sein. Die notwendigen Entscheidungen in diesem Fall werden gemeinsam getroffen – ohne Ausnahme.«
McBride beugte sich vor und schaute ihm kalt und unbeirrbar in die Augen. »Aber das letzte Wort habe ich. Denn«, fügte er spöttisch hinzu, »wir machen es schon eine Weile so, wie ich will.«
Worth knickte zwar nicht sofort ein, zumindest nicht nach außen hin. Aber McBride wusste, dass er gewonnen hatte. Ihm war schon klar, was das Bureau von ihm hielt, bevor Worth seine kleine Rede gehalten hatte. Es gab keinen Agenten im aktiven Dienst, darunter Grace, dem McBride vertrauen konnte. Doch sie war noch nicht lange dabei – und eine Frau; er wollte es mit ihr riskieren. Er mochte eingerostet sein, aber er war kein Trottel. Er wusste, wo seine Stärken lagen.
»Das letzte Wort haben Sie«, stimmte ihm Worth zu.
Vivian reichte es. »Habe ich da vielleicht auch ein Wörtchen mitzureden?«
Die beiden Männer richteten ihre Aufmerksamkeit auf
sie. Bis zu diesem Augenblick hatte sie den Eindruck gehabt, nicht einmal im selben Raum anwesend zu sein.
»Haben Sie eine Frage hinsichtlich Ihrer Position, Agent Grace?« Worths Blick verriet, dass sie es lieber nicht versuchen sollte, mit harten Bandagen gegen ihn zu kämpfen.
Sie zögerte, gab aber nicht klein bei. »Ja. Welche Stimme habe ich in dieser Sache? Soll ich alles tun, was McBride mir sagt?« Sie sah ihn an, aber nicht lange. Sich einen Tag lang mit ihm herumzuschlagen war okay, aber wenn sie für einen unabsehbaren Zeitraum zusammenarbeiten sollten, wünschte sie klare Grenzen. Der Mann resperktierte keinerlei Vorschriften, und ehrlich gesagt, hatte sie mordsmäßig Angst vor ihm. Sie hatte keine Ahnung, wie er in bestimmten Situationen reagierte. Da gab sie sich keinen Illusionen hin.
»Es liegt drei Jahre zurück, dass McBride im aktiven Dienst war. Seitdem hat sich viel verändert. Ich brauche Spielraum, nur so können die derzeitig geltenden Verfahren und Vorschriften eingehalten werden.« Dass er sie ansah, machte sie ziemlich nervös, aber sie riss sich zusammen. Sie würde keinen Schritt
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