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Wie ein dunkler Fluch

Wie ein dunkler Fluch

Titel: Wie ein dunkler Fluch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: D Webb
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verkrampfte sich. »Kann sie darin Luft bekommen?«
    McBride leuchtete mit der Taschenlampe über die Front und die Seiten des schmutzigen weißen Gefrierschranks. Fand nichts außer ein paar rostigen Stellen in der Farbe. Keine Löcher... keine Luft.

    Er schob einen Eimer von dem ausrangierten Schrank weg und beugte sich zur Frontseite vor, um mehr erkennen zu können. Vivian bekam einen trockenen Mund, während sie zusah, wie der Strahl der Taschenlampe darüber hinwegglitt. Hin und her.
    Plötzlich verharrte der Lichtstrahl, geriet ins Stocken. Wie ihr Herz.
    »Der Kerl hat Luftlöcher gebohrt«, sagte McBride über die Schulter, »oben, die ganze Rückseite entlang.« Die Erleichterung war ihm anzumerken. »Wir müssen das verdammte Ding aufbekommen.« Er inspizierte die Dichtung an der Tür, ließ die Taschenlampe fallen und packte den Griff mit beiden Händen.
    Wieder wurde Vivian von Angst gepackt, wodurch ihr Puls erneut schnell und unregelmäßig schlug. Wenn Katherine Jones dort drin war, lebte sie dann noch?
    Instinkt, vielleicht auch Verzweiflung gewann die Oberhand, und Vivian hämmerte gegen die Seite des Gefrierschranks, während McBride an der Tür zog. »Mrs. Jones, können Sie mich hören?«
    »Keine Ahnung, was für einen Klebstoff er benutzt hat«, sagte McBride und zog dabei mit seinem ganzen Körpergewicht, »aber die Tür geht nicht auf.«
    »Mrs. Jones«, rief Vivian und donnerte etwas lauter mit der Faust gegen die Seitenwand, »antworten Sie mir, wenn Sie können!«
    Sie verharrte, horchte. Sie hatte ein Geräusch gehört. War es aus dem Gefrierschrank gekommen?
    Sie hielt den Atem an, legte das Ohr an die Seitenwand und lauschte. Wieder hörte sie einen Laut – leise wie ein Stöhnen, kaum hörbar. Ihr Körper schüttete Adrenalin aus, ließ sie zittern. »Wir holen Sie da raus«,
rief Vivian – und hoffte, dass ihre Worte die stark isolierten Wände durchdringen würden. Machen Sie sich keine Sorgen . Sie war sich nicht sicher, ob sie den letzten Satz laut gesagt hatte. »Sie ist da drin, McBride! Ich kann sie hören.«
    Sie hatten sie gefunden.
    Sie hatten sie gefunden!
    Wie hoch wäre das Wasser inzwischen? »Wir müssen uns beeilen!«
    Wo war Pratt? Davis? Irgendeiner?
    Pratt, Davis und der Betriebsleiter trafen mit den Stemmeisen ein.
    Gott sei Dank.
    Pratt und McBride stemmten die Tür auf.
    Schließlich gab sie nach.
     
    Vivian richtete den Lichtstrahl der Taschenlampe ins Innere des Gefrierschranks.
     
    Er war leer – bis auf Katherine Jones und das langsam steigende Wasser, das ihr bis zu den Schultern reichte. Gefesselt und geknebelt saß die Frau da, die Knie an die Brust gezogen. Sie blickte zu Vivian hinauf und stöhnte erbarmungswürdig. Ihr Mund war mit Klebeband verschlossen. Ein Wort war mit einem schwarzen Marker auf ihre Stirn geschrieben: SELBST VERGESSEN.
    » Einen Rettungswagen«, sagte Vivian und blickte nach hinten zu Pratt.
    »Ist schon unterwegs«, versicherte er ihr.
    McBride nahm sie beiseite. »Ich will versuchen, sie herauszuziehen.« Er griff in den Schrank, hob und zog an den Schultern der Frau, bis Kopf und Oberkörper aus
der Tür ragten. Vivian zog die kalte, nasse Frau in ihre Arme, während McBride den Unterkörper befreite.
    Katherine Jones war zu schwach, um stehen zu können, sank zu Boden und zog Vivian mit sich hinunter. McBride kniete sich hin, um ihre Verfassung besser einschätzen zu können. Langsam zog er ihr das Klebeband vom Mund.
    Vivian hätte fast geweint. Sie war so verdammt müde und erleichtert. Katherine Jones lebte!
    »Machen Sie sich keine Sorgen, Mrs. Jones, jetzt wird alles gut.«
    Mrs. Jones schluchzte. McBride befreite ihre Hände und Füße von den Fesseln. Vivian setzte sich auf die Knie, zog die Jacke aus und legte sie der bedauernswerten Frau um die zitternden Schultern.
    Vivians Handy vibrierte, sie trat einen Schritt zur Seite, um abzunehmen. Dabei stützte sie sich gegen den Gefrierschrank. Während sie das Handy aus dem Clip zog, stach ihr die schwarze Schrift an der Innenseite der offenen Tür ins Auge. Sie spähte auf die Buchstaben, einige waren klein geschrieben, andere groß.
     
    ZWei sind es SChon.
    Wie viele NOch.
     
    Zwei sind es schon … wie viele noch?
    Einen Augenblick lang blieb die Welt stehen, in Vivians Kopf drehten sich die Gedanken wild durcheinander.
    Er war noch nicht fertig. Ein Gefühl der Resignation überfiel sie … und wieder bekam sie weiche Knie.
    Als sie sich langsam umdrehte, fiel ihr

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