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Wie ein einziger Tag

Wie ein einziger Tag

Titel: Wie ein einziger Tag Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicholas Sparks
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Ich habe mich immer gefragt, warum du nicht schreibst.«
    »Nein, ich meine zwischen uns beiden. Glaubst du, wir hätten es geschafft?«
    Sie zögerte einen Augenblick.
    »Ich weiß nicht, Noah. Ich weiß es wirklich nicht, und du genausowenig. Wir sind nicht mehr dieselben Menschen wie damals. Wir sind älter, wir haben uns verändert. Wir beide.«
    Sie verstummte, und als er nichts erwiderte, schweifte ihr Blick hinüber zum Fluß.
    »Doch, Noah«, fuhr sie nach einer Weile fort. »Ich glaube, wir hätten es geschafft. Wenigstens möchte ich es gern glauben.«
    Er nickte und schaute zu Boden.
    »Und wie ist Lon?«
    Auf diese Frage war sie nicht vorbereitet, und sie schwieg eine Weile. Außerdem regte sich ihr schlechtes Gewissen, als Lons Name fiel. Sie griff nach ihrer Tasse, nahm einen Schluck und lauschte dem fernen Hämmern eines Spechts. Dann räusperte sie sich und sprach mit ruhiger Stimme:
    »Lon sieht gut aus, ist charmant und erfolgreich, und die meisten meiner Freundinnen beneiden mich. Sie finden, er sei der ideale Mann, und in vielerlei Hinsicht ist er das auch. Er ist nett zu mir, bringt mich zum Lachen, und ich weiß, daß er mich auf seine Art liebt.« Sie hielt inne, um ihre Gedanken zu sammeln. »Doch es wird immer etwas in unserer Beziehung fehlen.«
    Sie war selbst erstaunt über ihre Antwort, wußte aber, daß es stimmte. Und sie brauchte Noah nur anzuschauen, um zu sehen, daß er diese Antwort erwartet hatte.
    »Warum?«
    Sie lächelte schwach und hob die Schultern. Ihre Stimme war nur noch ein Flüstern.
    »Ich werde wohl immer nach einer Liebe wie der unseren damals suchen.«
    Noah dachte lange darüber nach, dachte an seine eigenen Beziehungen während der letzten vierzehn Jahre. »Und wie ist es mit dir? « fragte sie. »Hast du je über uns nachgedacht?«
    »Immer. Auch heute noch.«
    »Gibt es denn niemanden?«
    »Nein«, erwiderte er kopfschüttelnd. Beide bemühten sich, an etwas anderes zu denken. Noah nahm einen Schluck Bier und war erstaunt, daß sein Glas fast leer war.
    »Ich setze jetzt das Wasser auf. Kann ich dir noch etwas bringen? «
    Sie schüttelte den Kopf, und Noah ging in die Küche, um die Krebse in den Dampfkochtopf zu werfen und das Brot zum Aufwärmen in den Backofen zu schieben. Er streute Mehl und Maisstärke über das Gemüse und gab etwas Fett in die Bratpfanne. Dann drehte er den Herd auf kleine Flamme, stellte die Küchenuhr ein und holte sich ein zweites Bier aus dem Kühlschrank. Und während er all diese Handgriffe fast automatisch erledigte, dachte er an Allie und die Liebe, die in ihrer beider Leben fehlte.
    Auch Allie dachte nach. Über Noah, über sich selbst, über alles Mögliche. Einen Augenblick lang wünschte sie, sie wäre nicht verlobt, wies diesen Gedanken aber gleich wieder streng von sich. Es war nicht Noah, den sie liebte, sie liebte das, was sie damals gewesen waren. Außerdem, redete sie sich ein, war es völlig normal, so zu empfinden; er war ihre erste Liebe gewesen, der einzige Mann, mit dem sie so vertraut gewesen war - wie konnte sie da erwarten, ihn je zu vergessen?
    Aber war es auch normal, daß sie jedes Mal dieses seltsame Gefühl überkam, wenn er in ihrer Nähe war? War es normal, daß sie ihm Dinge gestand, die sie niemand anders erzählen konnte? War es normal, daß sie drei Wochen vor ihrer Hochzeit hierhergekommen war?
    Nein, gestand sie sich, während sie den nächtlichen Himmel betrachtete. Nichts von alledem war normal.
    In diesem Augenblick trat Noah auf die Veranda, und sie lächelte ihm zu, erleichtert, daß er wieder da war und daß sie nicht länger grübeln mußte.
    »Es dauert noch etwas«, sagte er und setzte sich wieder.
    »Macht nichts. Ich bin noch nicht hungrig.« Er schaute sie an, und sie sah die Zärtlichkeit in seinen Augen. »Ich bin froh, daß du gekommen bist, Allie«, sagte er.
    »Ich auch. Obwohl ich's mir beinahe anders überlegt hätte.«
    »Warum bist du gekommen?«
    Ich mußte einfach, hätte sie gern bekannt, aber statt dessen sagte sie:
    »Um dich zu sehen, um herauszufinden, was du so machst und wie es dir geht.«
    Er fragte sich, ob das alles war, wollte sie aber nicht bedrängen und wechselte das Thema.
    »Da gibt's noch etwas, was ich dich fragen wollte: Malst du noch?«
    Sie schüttelte den Kopf.
    »Nein.«
    Er war verblüfft.
    »Warum nicht? Bei deinem Talent!«
    »Ich weiß nicht…«
    »Natürlich weißt du's. Du hast aus einem bestimmten Grund aufgehört.«
    Er hatte recht. Es gab einen

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