Wie ein Film (German Edition)
die Gegend mal genauer anzusehen.
Um ganz sicher zu gehen wollte sie sich vorher aber lieber einen Stadtplan besorgen, sie könnte sich ja schließlich verlaufen. Nein, dachte sie, ich werde mich ganz sicher verlaufen. Und sie wollte ja schließlich pünktlich wieder da sein.
Während Steffi so durch die Straßen lief bemerkte sie, dass sie eigentlich gar nichts über Los Angeles wusste. Nur, das sich hier die Traumfabrik Hollywood befand und die großen Stars aus Film und Fernsehen in Beverly Hills, eine der reichsten Gegenden hier, lebten.
Etwas unsicher sah sie um sich. Hier waren so unglaublich viele Hochhäuser und Tausende Menschen tummelten sich auf den Straßen. Grünstreifen gab es hier kaum, von Parkanlagen ganz zu schweigen.
So verbrachte Steffi also die nächsten Stunden, staunender weise durch die Straßen zu laufen und das wilde Treiben dieser großen Stadt um sich herum etwas schüchtern zu betrachten. Zum Glück hatte sie keine Probleme, dank des Stadtplans, ihr Hotel wieder zu finden. Es war jetzt fast zwei Uhr.
Sie wollte sich noch etwas ausruhen und vielleicht noch die ein oder andere Zeile schreiben, bevor sie zu Jennifer Armstrong fahren sollte. Außerdem wollte sie sich natürlich auch etwas zu Recht machen. Schließlich traf sie ja nicht jeden Tag auf eine bekannte amerikanische Schauspielerin.
Zurück in ihrer Büchse konnte sich Steffi jedoch auf nichts mehr konzentrieren. Die Nervosität war jetzt einfach zu groß.Außerdem schwirrten ihr tausend Fragen durch den Kopf, während sie auf dem Bett lag und zur Decke starrte. Wie war diese Armstrong so? War sie arrogant oder ganz nett? Wie würde Steffi von ihr empfangen werden? Würde ihr abgehacktes Englisch reichen um sich so einigermaßen mit ihr unterhalten zu können? Fragen um Fragen. Und bei der Suche nach Antworten bemerkte Steffi gar nicht, wie schnell die Zeit verging. Als es zehn nach fünf war schreckte sie hoch.
„Au verdammt, ich muss mich noch fertig machen. Jetzt aber flott.“ Noch mal unter die Dusche und den Straßenstaub abwaschen, Haare frisch frisieren, etwas Parfüm auflegen, dezent schminken und anziehen. Aber was bloß anziehen? Die Kleidung die sich Steffi schon zu Hause für diesen Moment überlegt hatte, gefiel ihr nun doch nicht mehr.
Sollte sie eher etwas Eleganteres nehmen oder etwas lässiges. Die Zeit rannte dahin und Steffi konnte sich einfach nicht entscheiden.
Schon leicht in Panik und mit Schweißperlen auf der Stirn entschied sie sich für ein blaues Stretchkleid, das nicht zu elegant, aber auch nicht zu lässig war. Zufrieden betrachtete sich Steffi im Spiegel.
Sie hatte den perfekten Mittelweg gefunden. Nun noch die Handtasche und los ging es. Es war jetzt kurz vor sechs, vielleicht kam der Wagen ja schon früher, und sie wollte schließlich niemanden warten lassen.
Steffi ging zur Rezeption, gab ihren Schlüssel ab und setzte sich in einen der Sessel, die in der Halle standen und die Gäste glauben machen sollten, dies sei ein nettes Hotel. Nervös trommelte sie mit ihren Fingern auf dem Knie, während ihre Augen gehetzt um sich blickten. Bei jedem Mann, der das Hotel betrat, setzte ihr Herzschlag vor Aufregung für eine Sekunde aus.
Um Punkt sechs Uhr trat schließlich ein junger Mann auf sie zu. „Miss Martens?“, fragte er und sah sie lächelnd an. „Ähm, yes.“ Ihr Herz klopfte zum Zerspringen.
„Your car.”
Steffi erhob sich und ging zaghaft und äußerst unsicher an dem Mann vorbei nach draußen. Nachdem er ihr galant die Tür aufgehalten hatte, eilte er zu einem schwarzen Mercedes und öffnete ihn für Steffi. Die Leute, die an ihr vorbei gingen, sahen sie neugierig und mit großen Augen an.
Für ein paar Sekunden genoss Steffi diesen Moment. Solch eine Luxuskarosse sahen die Menschen in dieser Gegend wohl nicht allzu oft, und auch nicht, dass sie von einem Chauffeur gefahren wurde. Wahrscheinlich dachten sie alle, Steffi sei ein Star. Und, ehrlich gesagt, fühlte sie sich in diesem Augenblick auch ein bisschen wie einer. Aber nur ein kleines bisschen.
Als Steffi saß warf der Fahrer schwungvoll die Tür ins Schloss, lief um das Auto herum, setzte sich auf den Fahrersitz und los ging es.
Steffis Nervosität wuchs ins Unermessliche. Sie traute sich kaum, sich in dem Auto zu bewegen, aus Angst, irgendetwas in diesem teuren Schlitten kaputt oder dreckig zu machen. Sie saß stocksteif da, ihr Herz schlug immer schneller und furchtbar ängstlich geworden sah sie nach draußen
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