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Wie ein Film (German Edition)

Wie ein Film (German Edition)

Titel: Wie ein Film (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christiane W. Kasmir
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folgte ihr.
    Während Steffi den Reis abgoss, hätte sie sich in den Po beißen können.
    Warum hatte sie Jennifer nicht geküsst?
    Das Essen schmeckte, trotz dieser heiklen Kochaktion, außerordentlich gut. Steffi bemühte sich aber auch sehr, den Schaden in Grenzen zu halten.
    Nun saßen sie gemütlich im Garten auf dem Rasen, Pat und Max zwischen sich liegend, die sich ausgiebig verwöhnen ließen.
    „Haben es Lesben eigentlich schwer im Filmgeschäft?“, wollte Steffi wissen.
    Jennifer überlegte kurz.
    „Nun, einfach ist es bestimmt nicht. Auch im Filmgeschäft gibt es äußerst intolerante Menschen, die dir das Leben zur Hölle machen können. Die vergeben leider häufig auch dieFilmrollen. Ich bin überzeugt davon, die ein oder andere Rolle aufgrund meiner Homosexualität nicht bekommen zu haben. Außerdem ist es schwierig, den eigenen Namen ständig in den Medien zu finden. Ganz egal was du machst, einen Tag später wirst du genau dies auf der Titelseite einer Zeitung sehen.
    Aber dieses Problem haben alle Menschen, die in der Öffentlichkeit stehen. Weißt du, Journalisten sind da wie Geier: wenn sie eine heiße Story wittern, umkreisen sie dich, wenn nötig, wochenlang. Deshalb habe ich auch sofort öffentlich bekannt gegeben, lesbisch zu sein, und in einer festen Partnerschaft zu leben, um so irgendwelchen Spekulationen entgegen zu treten. Da hatten die Stoff für ein paar Tage, und ich meine Ruhe. Es hat schon seinen Grund, warum ich kein Interesse an dem High Society Leben habe. Genauso gut könnte ich mich nackt auf einen Präsentierteller legen. Wirklich! Ich habe nicht vor der Presse Gründe für eine heiße Story über mich zu liefern. Deshalb bemühe ich mich ein eher zurückgezogenes Leben zu führen. So sehr ich meine Fans auch liebe und ihnen dankbar bin für alles. Sie haben mich dahin gebracht, wo ich jetzt stehe. Doch möchte ich mein Privatleben nicht mit Millionen anderer Menschen teilen. Irgendetwas muss doch auch noch mir gehören können, oder?“
    „Das hört sich nach einem nicht gerade einfachen Leben an.“
    „Nein, so schlimm ist es eigentlich nicht. Wie gesagt: ich gebe ihnen keinen Grund, über mich zu schreiben. Es gibt in meinem Leben keine Skandale. Ich nehme keine Drogen, binkeine Alkoholikerin, besitze kein Haus mit zweihundertsechzig Zimmern in dem ich mit Affen oder Löwen lebe, benutze kein Klopapier aus Seide, es gibt keine Sexorgien in meinem Haus und unschuldige Frauen habe ich auch nicht aufgefressen ... nun, zumindest bis jetzt noch nicht“, ergänzte sie mit einem Seitenblick auf Steffi. Die sah verlegen auf ihre Hände.
    „Andererseits“, fuhr Jennifer nachdenklich fort. „Kann ich es sehr gut verstehen, wenn die einen oder anderen dem Alkohol oder auch den Drogen verfallen.“
    Überrascht sah Steffi hoch.
    „Du musst wirklich sehr gefestigt sein, wissen wer du bist und wo du stehst, wenn du in dieser Branche überleben willst. Es geht dabei nicht mal unbedingt um fehlende Arrangements oder um die Presse, sondern eher um das Zwischenmenschliche. Auch Stars haben das Bedürfnis nach Nähe und Wärme und Liebe. Doch laufen sie immer wieder Gefahr, an Menschen zu geraten, die nicht sie, sondern nur ihren Ruhm und das Geld lieben. Als Claire und ich uns getrennt hatten, standen etliche Frauen vor meiner Tür, die urplötzlich den Kontakt aufleben lassen wollten. Unglaublich! Du musst sehr genau hinsehen und aufpassen mit wem du dich abgibst. Manchmal landest du bei den falschen Menschen. Du glaubst, du kannst ihnen Vertrauen, glaubst du hast gute Freunde, und auf einmal, BUFF, passiert etwas, was dich vom Gegenteil überzeugt und dich auf äußerst unsanfte Art in die Realität boxt, dir die Augen öffnet. Stell dir vor, deine besteFreundin, der du jahrelang vertraut hast, entpuppt sich plötzlich als eine Person, die dich nur mochte, weil du Geld und einen berühmten Namen hast. Die für alle Geschichten über dich in der Presse verantwortlich war. Der es gar nicht um dich ging. Das muss wirklich die Hölle sein. Kein Wunder, wenn diese Menschen Trost und Vergessen suchen. Dann nur leider allzu oft mit Hilfe irgendwelcher Betäubungsmittel. Langweile ich dich?“
    „Nein, auf gar keinen Fall.“ Steffi klebte geradezu an Jennifers Lippen. So hatte sie das Leben Prominenter Menschen noch nie gesehen. Es ist doch nicht alles Gold, was glänzt.
    „Was ist mit deinen Freunden?“, fragte sie Jennifer.
    „Nun, ich habe vielleicht nicht viele Freunde, dafür

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