Wie ein Film (German Edition)
aber sehr gute. Sie stammen noch aus der Zeit, bevor ich Filme drehte. Das sind Freunde, die mich nicht nur mögen, weil ich prominent bin, sondern weil ich ich bin. Sie kannten mich schon vor dem ganzen Glamour, haben mich auf dem Weg nach oben begleitet. Auf sie kann ich mich hundertprozentig verlassen. Natürlich gab es da auch andere, die sich damit brüsteten mich zu kennen und die ein Interview nach dem anderen gaben. Aber von denen habe ich mich schnellstens verabschiedet. Wie gesagt, ich habe nicht viele gute Freunde, aber die ich habe sind Gold wert. Da kann ich mich wahrhaft glücklich schätzen.“
„Darf ich dich noch etwas fragen?“ Steffi hörte für einen Moment auf Pat zu streicheln und sah Jennifer ernst an.
„Nur zu!“
„Warum habt ihr euch getrennt, du und Claire?“
Jennifer zögerte einen Moment.
„Weil wir zu verschieden waren. Claire liebte das High Society Leben, wollte immer im Mittelpunkt stehen. Jede Party musste sie mit ihrer Anwesenheit beglücken. Sie ist das genaue Gegenteil von mir, das konnte einfach nicht gut gehen. Reicht das als Antwort?“
Steffi nickte und konzentrierte sich wieder auf Pats Schlappohren.
„Du bist anders.“
„Bitte?“ Steffi sah Jennifer verwundert an.
„Natürlich kennen wir uns erst seit ein paar Stunden. Aber bei dir habe ich das Gefühl, dieser ganze Zirkus hier interessiert dich nur in einem gesunden und eher oberflächlichen Maße. So wie `es gibt weit aus schlimmeres als Madonna zur Nachbarin zu haben` “, zitierte sie Steffi. „Und nicht mehr. Verstehst du was ich meine? Du überlegst zwar, wer hier in der Gegend wohnt, aber du würdest mich nicht auffordern, dich mit ihnen bekannt zu machen. Du würdest auch nicht tagelang immer wieder vor deren Häuser auf und ab joggen, in der Hoffnung, ihnen, rein zufällig, über den Weg zu laufen, um dich ihnen dann vorzustellen. Ich glaube nicht, dass du so etwas tun würdest.“ Jennifer sah Steffi so durchdringend an, dass diesesich am liebsten in Pats Ohr versteckt hätte. Sie entschied sich dann doch lieber Jennifers Blick zu erwidern.
„Was macht dich da so sicher? Wie du schon gesagt hast, wir kennen uns erst ein paar Stunden.“
„Ich spüre es einfach“, entgegnete Jennifer ernst und berührte wie zufällig Steffis Hand. „Es ist schön, mit dir zusammen zu sein, und ich fühle mich wohl in deiner Gegenwart. Meine Menschenkenntnis kann mich nicht so täuschen, du bist einfach eine wunderbare Frau.“ Einen kurzen Moment schwieg sie.
„Außerdem magst du Pat und Max, und die beiden vergöttern dich. Auch wenn mich meine Menschenkenntnis völlig in die Irre führen würde, auf die von meinen Hunden kann ich mich verlassen.“ Für ein paar Sekunden trafen sich ihre Blicke. Als sich Jennifer bewusst wurde, was sie da gerade gesagt hatte, stand sie beschämt auf.
Steffi war wie hypnotisiert.
Sie hatte sich verliebt, daran gab es keinen Zweifel mehr. Verwirrt wanderte ihr Blick im Garten umher. Sie hatte sich in einen Hollywoodstar verliebt! Oh nein. Das konnte doch nicht gut gehen.
„Warum hast du keine Beziehung?“, fragte Jennifer, als sie mit einer neuen Flasche Wein zurück kam.
„Nun, ich hatte eine, bis vor kurzem“, erwiderte Steffi ausweichend und immer noch maßlos durcheinander.
„Und warum habt ihr euch getrennt?“ Jennifer goss den Wein ein und stellte diese Frage beinahe beiläufig.
„Wir passten nicht zusammen“, antwortete Steffi.
„So wie Claire und ich?“ hakte Jennifer weiter nach.
„Ja, so ungefähr.“
„Wenn du nicht darüber reden möchtest, sag es, dann frage ich nicht weiter.“
Steffi sah Jennifer ernst an. Was sollte sie denn auf diese Fragen antworten? Im Grunde hatte sie doch noch nie eine richtig feste Beziehung geführt. Mit diesen sieben Jahren von Claire und Jennifer konnte sie nicht im Entferntesten mithalten. Also, was sollte sie ihr erzählen? Dass sie bei vielen den Ruf eines Frauenmordenden Vamps hatte, nie besonders lange bei einer Frau bleiben konnte, die Frau mit dem „Licht“ suchte? Jennifer hätte sie wahrscheinlich ausgelacht, oder zumindest ziemlich fassungslos angesehen.
„Nein, frag ruhig. Das ist schon in Ordnung. Eigentlich waren Katrin und ich nicht zu verschieden, sie war nur einfach nicht die richtige für mich.“ Steffi zögerte einen Moment und entschied sich dann, Jennifer einfach die Wahrheit zu sagen. Mehr als schief gehen konnte es ja nicht.
„Ich hatte noch nie eine langjährige Beziehung. Die
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