Wie ein Film (German Edition)
sagte sie dann laut und räusperte sich verlegen. „Die Zutaten lassen sich bestimmt noch verwerten. Dann koche
ich
uns halt ein chinesisches Dinner.“
Sie nahm Jennifer den Rührlöffel ab, und für einen wunderbaren Moment berührten sich ihre Hände. Jennifer ließ den Löffel auch nicht sofort los, als ob sie diese Berührung noch ein wenig auskosten wolle, und als sie es dann doch tat, streichelte sie ganz langsam und ganz sanft über Steffis Handrücken. Keine von beiden sagte ein Wort, Jennifer sah ihr nur lange tief in die Augen. In Steffis ganzem Körper kribbelte es und sie hatte Angst, gleich zu wackeln wie ein Pudding, wenn sie sich nicht von diesem Blick losreißen konnte. Als es ihr schließlich mühsam gelang, standen auch ihr die Schweißperlen auf der Stirn. Jennifer hüstelte verlegen und drehte sich weg. Steffi legte mit klopfendem Herzen den Löffel auf die Arbeitsplatte und fischte die Litchees mit den Fingern aus dem Quark. Sie bemerkte jedoch, wie Jennifer sich ein paar Schritte von ihr entfernte und sie von ihrem neuen Standpunkt aus beinahe liebevoll verträumt von der Seite ansah. Steffi geriet durch die Blicke Jennifers mächtig ins Rotieren.
„Der Reis ist gleich fertig. Kannst du mir mal ein Sieb geben? Dann werde ich ihn abgießen.“
Jennifer bückte sich, holte das verlangte aus einem Schrank hervor und stellte es in die Spüle. Steffi wollte den Reis gerade mit Schwung hineinschütten, als ihr Blick auf das Sieb fiel und sie den Topf gerade noch so zurückhalten konnte.
„Jennifer?“
„Ja.“
„Komm doch mal bitte.“
Jennifer stellte sich neben Steffi und sah sie fragend an.
„Sieh mal“, erklärte die ihr, mühsam um Fassung ringend. „Dieses Sieb hat so große Löcher, dass der Reis im Nullkommanix im Abfluss verschwindet. Hast du auch ein Sieb mit etwas kleineren Löchern? Solchen Löchern, wo kein Reiskorn durchflutscht.“
„Oh.“
Steffi traten die Tränen in die Augen, als sie versuchte, nicht loszulachen. Ihr Bauch tat schon richtig weh. Jennifer bemerkte natürlich Steffis inneren Kampf und zwickte ihr vergnügt in die Seite.
„Lach ruhig.“
Das ließ sich Steffi nicht zweimal sagen. Sie lachte so laut los, dass Max und Pat erschrocken angerannt kamen und kläffend vor ihr standen. Diese Kochaktion mit Jennifer hatte es wirklich in sich.
„Also gut.“ Jennifer lächelte Steffi übertrieben harmlos zu. Steffi merkte sofort, dass sie etwas im Schilde führte und wich vorsorglich schon einmal ein paar Schritte zurück. „Du musstverstehen“, sagte Jennifer und kam einen Schritt auf Steffi zu. „Das mich, eine waschechte Farmers Tochter, natürlich niemand ungestraft auslachen darf. Daher wäre jetzt eine kleine Rache fällig. Aber nur eine klitzekleine, sozusagen als Mittel gegen Lachanfälle!“ Jennifer trat blitzschnell hinter die verdutzt dreinblickende Steffi und legte die Arme um deren Bauch. Dann drängte sie Steffi in Richtung einer Tür, hinter der sich, wie Steffi mit erschrecken feststellte, ein kleiner Swimming Pool verbarg. Lachend versuchte Steffi sich zu befreien, wodurch sich aber nur Jennifers Griff verstärkte. Kurz vor dem Pool angelangt, fragte Jennifer sie, gespielt böse:
„Hörst du jetzt auf über eine unwissende, nicht gerade talentierte Köchin zu lachen? Oder muss ich dich in den Pool werfen?“
„Okay, okay. Ich höre auf. Oh Himmel, ich kann nicht mehr. Wirklich, Jennifer, als Farmers Tochter solltest du schon etwas kochen können, findest du nicht?“ Jennifer verstärkte ihren Griff wieder.
„Ja, ja, ich bin jetzt friedlich.“ Steffi versuchte ihren Lachanfall unter Kontrolle zu bringen. Diese Jennifer war wirklich eine Wucht.
Als sich der Griff um Steffis Bauch für einen Moment lockerte, drehte sie sich geschickt um und lag plötzlich in Jennifers Armen. Doch noch immer ließ Jennifer sie nicht los, im Gegenteil, sie zog Steffi noch ein bisschen näher zu sich. Ihre Gesichter waren nur noch Zentimeter voneinander entfernt,jegliches Lachen erstarb sofort. Wie gebannt sah Steffi in diese wunderbaren Augen Jennifers, die jetzt so nah waren. Ihr Herz hüpfte, als ob es einen neuen Rekord aufstellen wollte. Nur mit Mühe konnte sie der Versuchung widerstehen, Jennifers Rücken zu streicheln.
„Ich muss zum Reis.“ Verwirrt befreite sich Steffi aus Jennifers Umarmung, die noch immer ganz verdutzt dastand, und ging schnell in Richtung Küche.
„Äh, ja richtig. Allmählich bekomme ich auch Hunger.“ Jennifer
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