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Wie ein Licht in der Nacht - Sparks, N: Wie ein Licht in der Nacht

Titel: Wie ein Licht in der Nacht - Sparks, N: Wie ein Licht in der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicholas Sparks
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verheiratet oder im Ruhestand oder gingen noch in die Schule. Es gab kaum alleinstehende Frauen und erst recht keine, die sich so eine Familienpackung mit Kindern wünschten. Doch genau das war für ihn der entscheidende Faktor. Klar, er fühlte sich einsam und sehnte sich nach Gesellschaft, aber er war nicht bereit, die Kinder deswegen zu vernach lässigen. Sie hatten schon genug durchgemacht und muss ten folglich immer seine oberste Priorität sein.
    Trotzdem … es gab da eine Möglichkeit. Er interessierte sich für eine Frau, auch wenn er fast nichts über sie wusste, außer, dass sie allein war. Seit Anfang März kam sie ein- bis zweimal in der Woche in seinen Laden. Als er sie das erste Mal sah, wirkte sie bleich und war fast beängstigend dünn. Oft kamen Menschen, die auf der Durchreise hier waren, in seinen Laden, um sich etwas zu trinken zu kaufen, um zu tanken oder um Junkfood als Proviant mitzunehmen. Er sah sie selten wieder. Aber diese Frau hatte nichts dergleichen gekauft. Mit gesenktem Kopf war sie zu den Regalen mit den Lebensmitteln gegangen, und er hatte das Gefühl gehabt, sie würde sich am liebsten unsichtbar machen, ein Geist in Menschengestalt. Aber ihr Versuch, unsichtbar zu werden, war leider zum Scheitern verurteilt: Sie war viel zu attraktiv, um nicht bemerkt zu werden. Er schätzte sie auf Ende zwanzig. Sie hatte nicht sehr lange braune Haare, die ein bisschen unregelmäßig geschnitten waren, verwendete kein Make-up, und ihre hohen Wangenknochen und die großen, weit auseinanderstehenden Augen verliehen ihr eine etwas zerbrechliche Aura.
    Als sie an die Kasse kam, sah Alex, dass sie aus der Nähe noch hübscher war als von weitem. Ihre Augen waren grünlich bis haselnussbraun, mit goldenen Flecken. Ihr geistesabwesendes Lächeln verschwand ebenso rasch wieder, wie es gekommen war. Sie legte nichts als Grundnahrungsmittel auf die Theke: Kaffee, Reis, Haferflocken, Nudeln, Erdnussbutter. Dazu einige Toilettenartikel. Er spürte, dass es ihr unangenehm wäre, wenn er ein Gespräch anfing, deshalb tippte er schweigend die Beträge in die Kasse. Und dann hörte er zum ersten Mal ihre Stimme.
    »Haben Sie vielleicht auch Bohnen? Ich meine nicht frische, sondern …«, fragte sie zögernd.
    »Tut mir leid«, antwortete er. »Normalerweise habe ich sie nicht im Sortiment.«
    Als er ihre Einkäufe in eine Tüte packte, fiel ihm auf, dass sie aus dem Fenster starrte und gedankenverloren auf ihrer Unterlippe kaute. Aus irgendeinem Grund hatte er das Gefühl, sie würde gleich in Tränen ausbrechen.
    Er räusperte sich. »Wenn es etwas gibt, was Sie regelmäßig brauchen, bestelle ich es gern für Sie. Ich müsste dann nur wissen, welche Sorte Bohnen Sie bevorzugen.«
    »Ich will Ihnen keine Umstände machen.« Sie sprach so leise, dass er sie kaum verstand.
    Sie bezahlte mit kleinen Scheinen, nahm ihre Tüten und verließ das Geschäft. Zu seiner Verwunderung überquerte sie den gesamten Parkplatz, und erst da begriff er, dass sie nicht mit dem Auto hier war. Was seine Neugier noch verstärkte.
    In der folgenden Woche gab es in seinem Laden Bohnen. Er bestellte drei verschiedene Sorten: Pintobohnen, Kidneybohnen und Limabohnen, allerdings jeweils nur eine Packung, und als die junge Frau das nächste Mal kam, wies er sie darauf hin, dass die Bohnen in dem Regal hinten unten lagen, neben dem Reis. Sie trat mit allen drei Sorten an die Theke und erkundigte sich, ob er vielleicht eine Zwiebel habe. Alex deutete auf ein kleines Netz Zwiebeln in einem Korb bei der Tür, aber sie schüttelte den Kopf. »Ich brauche nur eine«, murmelte sie mit einem schüchternen Lächeln. Ihre Hände zitterten leicht, als sie die Scheine abzählte, und wieder ging sie zu Fuß nach Hause.
    Seither hatte er die Bohnen stets auf Lager, und es gab auch einzelne Zwiebeln in seinem Angebot. In den Wochen nach ihren ersten beiden Einkäufen wurde sie eine Art Stammkundin. Sie sprach immer noch kaum ein Wort, aber mit der Zeit wirkte sie weniger zerbrechlich, weniger nervös. Die dunklen Ringe unter ihren Augen verschwanden nach und nach, und als neulich ein paar Tage lang sonniges Wetter war, bekam ihr Gesicht etwas Farbe. Sie hatte sogar ein bisschen zugenommen – nicht viel, aber doch genug, um ihre feinen Gesichtszüge etwas weicher zu machen. Auch ihre Stimme klang kräftiger, und obwohl er in ihrem Blick kein Interesse an ihm feststellen konnte, schaute sie ihn doch länger an als zu An fang. Sie wechselten im Grunde

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