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Wie ein Licht in der Nacht - Sparks, N: Wie ein Licht in der Nacht

Titel: Wie ein Licht in der Nacht - Sparks, N: Wie ein Licht in der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicholas Sparks
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lange nicht.

KAPITEL 3
    Seine Haare wurden schon grau, als er gerade mal Anfang zwanzig war, und seine Freunde zogen ihn immer damit auf, was sie aber nicht böse meinten. Es war keine graduel le Veränderung gewesen, bei der sich erst einmal ein paar Haare silbern verfärbten und dann hier und da eine Strähne. Nein, im Januar hatte er noch pechschwarze Haare gehabt, und ein Jahr später waren sie fast alle weiß. Seinen beiden älteren Brüdern war dieses Schicksal erspart geblieben, aber seit ein paar Jahren hatten sie immerhin graue Schläfen. Weder seine Mutter noch sein Vater konn te sich das Phänomen erklären. Soweit sie wussten, war es in beiden Familien noch nie vorgekommen.
    Seltsamerweise machte es ihm gar nichts aus. Beim Militär war es sogar manchmal ein Vorteil gewesen. Er war bei der Criminal Investigation Division , kurz CDI , stationiert in Deutschland und in Georgia. Zehn Jahre lang hatte er als militärischer Ermittler gearbeitet und war mit allen möglichen kriminellen Handlungen konfrontiert: unerlaubte Abwesenheit von der Truppe, Raubüberfälle, häusliche Gewalt, Vergewaltigungen – bis hin zu Mord. In regelmäßigen Abständen wurde er befördert, und mit zweiunddreißig beendete er als Major seine Laufbahn beim Heer.
    Anschließend war er nach Southport gezogen, der Heimatstadt seiner Frau. Sie waren noch nicht lange verheiratet gewesen und erwarteten gerade ihr erstes Kind. Eigentlich wollte er sich für einen Job bei der Polizei bewerben, aber dann bot sein Schwiegervater an, ihm das Familienunternehmen zu verkaufen.
    Es war ein altmodischer Laden mit weißen Holzwänden, blauen Fensterläden, einer schiefen, überdachten Veranda und einer Bank davor. Solche Geschäfte hatte es früher überall gegeben, aber inzwischen waren die meisten verschwunden. Die Wohnung befand sich im ersten Stock, über dem Geschäft. Eine riesige Magnolie beschattete eine Seite des Gebäudes, und vor dem Haus stand eine alte Eiche. Nur ein Teil des Parkplatzes war asphaltiert – die andere Hälfte war geschottert –, aber er war selten leer. Sein Schwiegervater hatte den Laden eröffnet, noch bevor Carly auf der Welt war. Damals gab es hier in der Gegend fast nichts anderes als Felder und Wiesen. Sein Schwiegervater war sehr stolz auf seine Menschenkenntnis und darauf, dass es ihm immer gelungen war, genau die Dinge auf Lager zu haben, die gebraucht wurden. Was zur Folge hatte, dass der Laden mit allem Möglichen vollgeräumt war. Alex dachte ganz ähnlich und hatte deswegen kaum etwas verändert. In fünf oder sechs Gängen bot er Lebensmittel und Toilettenartikel an, und die großen Kühlschränke mit den Glastüren ganz hinten enthielten alles, was man sich wünschen konnte, von Wasser und Limonade bis zu Bier und Wein. Wie in einem Supermarkt gab es vorn bei der Kasse Ständer mit Chips, Süßigkeiten und Snacks, die sich die Leute noch schnell in den Korb packten, während sie aufs Zahlen warteten. Aber da hörten die Ähnlichkeiten auch schon auf. Manche Regale waren nämlich mit verschiedenen Ang lergerätschaften und frischem Köder gefüllt. Und man konnte auch eine Kleinigkeit essen: Etwas abgetrennt stand ein Grill, an dem Roger Thompson arbeitete, der früher an der Wall Street spekuliert hatte und nach South port gezogen war, weil er sich nach einem einfacheren Leben sehnte. An diesem Grill gab es Hamburger, Sandwiches und Hotdogs und sogar ein paar Sitzgelegenheiten. Doch damit nicht genug: Wer wollte, konnte in die sem Laden auch DVD s leihen, Munition, Regenjacken und Schirme kaufen sowie Zündkerzen, Keilriemen und Gasflaschen, und außerdem war noch eine kleine Auswahl von Bestsellern und klassischen Romanen im Angebot. Mit Hilfe einer Maschine im Hinterzimmer konnte Alex Schlüssel nachmachen. Draußen vor dem Laden hatte er drei Benzinpumpen und außerdem eine zusätzliche Pumpe an der Anlegestelle, wenn jemand sein Boot auftanken wollte, was sonst nur im Jachthafen möglich war. Gläser mit eingelegten Gurken, gekochten Erdnüssen und Körbe mit frischem Gemüse standen vorn bei der Theke.
    Erstaunlicherweise fiel es Alex nicht schwer, den Überblick über das Warenangebot zu behalten. Manche Sachen wurden regelmäßig verlangt und waren rasch ausverkauft, andere nicht. Wie sein Schwiegervater hatte auch er ein ausgeprägtes Gespür dafür, was die Leute brauchten, schon wenn sie den Laden betraten. Er bemerkte Signale, die anderen Menschen entgingen, und vergaß die

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