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Wie ein Licht in der Nacht - Sparks, N: Wie ein Licht in der Nacht

Titel: Wie ein Licht in der Nacht - Sparks, N: Wie ein Licht in der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicholas Sparks
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Informationen nie wieder – eine Begabung, die ihm bei seiner Arbeit als Ermittler oft geholfen hatte. Jetzt plante er immer sorgfältig, welche Artikel er ins Sortiment aufnahm, und orientierte sich dabei an den wechselnden Ansprüchen seiner Kunden.
    Er hätte nie gedacht, dass er einmal einen Laden führen würde, aber es war eine gute Entscheidung gewesen. Und sei es auch nur, weil er auf diese Weise ein Auge auf die Kinder haben konnte. Josh ging schon in die Schule, aber Kristen kam erst im Herbst in die erste Klasse und verbrachte den ganzen Tag bei ihm im Laden. Alex hatte hinter der Kasse eine Spielecke für sie eingerichtet. Seine intelligente und redselige kleine Tochter schien sich dort sehr wohlzufühlen. Mit ihren fünf Jahren wusste sie schon, wie die Kasse funktionierte. Um die Tasten zu erreichen, musste sie allerdings auf einen kleinen Hocker klettern. Sie konnte sogar das Wechselgeld herausgeben, und Alex freute sich immer, wenn Leute, die nicht Bescheid wussten, erstaunt zuschauten, wie das kleine Mädchen die Kasse bediente.
    Trotzdem waren es natürlich keine idealen Bedingungen für ein Kind. Kristen kannte zwar nichts anderes, aber wenn Alex ehrlich zu sich selbst war, musste er zugeben, dass es ihn ziemlich strapazierte, sich um die Kinder zu kümmern und gleichzeitig den Laden zu managen. Manchmal hatte er das Gefühl, dass seine Kräfte kaum ausreichten – er musste für Josh ein Lunchpaket vorbereiten und ihn dann zur Schule bringen, er musste bei seinen Lieferanten Bestellungen aufgeben, sich mit den Groß händlern treffen, die Kunden bedienen und nebenher immer auch noch dafür sorgen, dass sich Kristen nicht langweilte. Und das war ja längst nicht alles. Die Abende waren noch voller gepackt. Er bemühte sich, mit Josh und Kristen kindgemäße Dinge zu unternehmen – mit Josh machte er kleine Fahrradtouren, ließ Drachen steigen und ging mit ihm angeln, aber Kristen wollte lieber mit ihren Puppen spielen und basteln, was ihm noch nie besonders leichtgefallen war. Außerdem blieb ihm nicht erspart, zu kochen und zu putzen, und meistens hielt er nur mit Mühe und Not den Kopf über Wasser. Und wenn er es dann endlich geschafft hatte, die Kinder ins Bett zu bringen, durfte er sich immer noch nicht ausruhen, weil es noch viel zu tun gab. Alex zweifelte schon, ob er überhaupt noch wusste, wie man sich entspannt.
    Wenn die Kinder endlich schliefen, blieb er meistens zu Hause. Klar, er kannte fast alle Leute in der kleinen Stadt, hatte aber nicht viele echte Freunde. Die Paare, mit denen er und Carly sich manchmal zu Grillpartys oder zum Abendessen getroffen hatten, waren langsam, aber sicher aus seinem Leben verschwunden. Zum Teil war er selbst daran schuld – die Arbeit und die Erziehung der Kinder beanspruchten fast seine ganze Zeit –, aber er hatte auch gelegentlich das Gefühl, dass sie ihm aus dem Weg gingen. Vielleicht erinnerte er sie daran, dass das Leben unberechenbar und gefährlich war und dass von einem Augenblick zum anderen alles zu Ende sein konnte.
    Häufig war er müde und fühlte sich isoliert, aber für ihn kamen Josh und Kristen eindeutig an erster Stelle. Seit Carlys Tod hatten beide Kinder immer wieder Alpträume, wenn auch nicht mehr so oft wie am Anfang. Wenn sie mitten in der Nacht aufwachten und untröstlich weinten, nahm er sie in die Arme und flüsterte ihnen beruhigende Worte ins Ohr, bis sie endlich wieder einschliefen. Ganz am Anfang waren sie alle zu einer Beratungsstelle gegangen, die Kinder hatten Bilder gemalt und über ihre Empfindungen gesprochen. Allerdings hatte die Beratung nicht so viel gebracht, wie Alex sich erhofft hatte. Manchmal, wenn er mit Kristen ein Bild malte oder mit Josh angelte, wurden sie ganz still, und dann wusste er, dass sie an ihre Mutter dachten. Kristen sagte immer wieder, wie sehr sie ihre Mom vermisse, mit einer kindlichen, zitternden Stimme, und dabei liefen ihr Tränen über die Wangen. Alex hatte dann das Gefühl, ihm müsste das Herz brechen, weil er nichts tun oder sagen konnte, um ihre Welt wieder in Ordnung zu bringen. Bei der Beratungsstelle hatte man ihm versichert, dass Kinder widerstandsfähig seien und dass die Alpträume eines Tages aufhören und die Tränen nicht mehr so oft fließen würden – solange die Kinder nur wussten, dass sie geliebt wurden. Mit der Zeit stellte sich heraus, dass diese Prognose stimmte, aber jetzt sah sich Alex mit einer anderen Art von Verlust konfrontiert, der ihm in

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