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Wie ein Licht in der Nacht - Sparks, N: Wie ein Licht in der Nacht

Titel: Wie ein Licht in der Nacht - Sparks, N: Wie ein Licht in der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicholas Sparks
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wissenschaftlichen Experiment. Die ganze Stadt hatte sich gegen ihn verschworen, damit Erin ihm entwischen konnte. Krachend legte er den Rückwärtsgang ein. Raste auf die nächste Kreuzung zu. Die Straße, die er suchte, konnte nicht mehr weit sein, er bog wieder nach links ab, und dann sah er vor sich eine Autoschlange, sie bewegte sich in die Richtung, die er auch anstrebte. Er quetschte sich zwischen zwei Lastwagen.
    Am liebsten hätte er beschleunigt, aber das ging nicht. Vor ihm waren zu viele Autos und Laster, die das Tempo bestimmten. Die Flagge der Südstaaten als Aufkleber auf den Stoßstangen. Gewehrständer auf dem Dach. Die Leute auf der Straße hinderten die Autos daran, zügig weiterzufahren. Irgendwie führten sich die Einwohner hier auf, als gäbe es gar keine Autos! Manche Leute kamen zu Fuß schneller voran als er in seinem Wagen. Fett waren sie, und sie fraßen immer weiter. Bestimmt fraßen sie den ganzen Tag, während Erin sich immer weiter entfernte.
    Er kam um eine Wagenlänge weiter und musste wieder anhalten. Und noch ein kleines Stück. Stop and go. Er wollte nur noch schreien und auf das Lenkrad schlagen, aber ringsum waren Leute. Wenn er nicht aufpasste, würde jemand zu dem Dorfpolizisten laufen und ihn verpetzen, und der würde an seinem Nummernschild sehen, dass er aus einem anderen Staat stammte, und ihn vermutlich auf der Stelle verhaften, einfach weil er nicht von hier war.
    Zentimeterweise kam er voran, aber endlich erreichte er die Ecke. Jetzt musste der Verkehr doch nachlassen! Aber nein, es ging genauso lahm weiter wie vorher, und Erin und der Grauhaarige waren längst verschwunden. Er sah nur noch diesen endlosen Stau vor sich, einen Wagen hinter dem anderen, auf einer Straße, die nirgendwohin und überallhin führte.

KAPITEL 37
    Vor dem Laden parkten etwa zehn Autos. Katie ging hinter den Kindern her die Treppe zur Wohnung hinauf. Josh und Kristen hatten sich auf dem Heimweg die ganze Zeit beklagt, ihre Beine seien so müde, aber Alex hatte ihr Gejammer überhört und sie in regelmäßigen Abständen einfach daran erinnert, dass sie bald zu Hause waren. Als das nichts half, hatte er erklärt, er sei auch sehr müde und wolle nichts mehr hören.
    Kaum hatten sie den Laden erreicht, hörten die Kinder auch schon auf zu quengeln. Alex erlaubte ihnen, sich ein Eis am Stiel und ein Gatorade zu holen, ehe sie nach oben gingen. Die kalte Luft, die ihnen entgegenströmte, als sie die Tür öffneten, war wunderbar erfrischend. Alex ging mit Katie in die Küche, und sie schaute zu, wie er sich am Spülbecken Gesicht und Hals mit Wasser kühlte. Die Kinder saßen schon im Wohnzimmer auf dem Sofa und schauten fern.
    »Entschuldige«, sagte er. »Aber vor zehn Minuten habe ich wirklich gedacht, ich falle gleich tot um.«
    »Du hast aber nichts gesagt.«
    »Weil ich ein starker Mann bin«, erwiderte er lachend und plusterte sich auf. Dann holte er zwei Gläser aus dem Schrank und gab ein paar Eiswürfel in jedes, ehe er sie aus dem Wasserkrug, der im Kühlschrank gestanden hatte, bis zum Rand füllte.
    »Du bist ganz schön zäh«, sagte er und reichte ihr ein Glas. »Heute ist es draußen wie in der Sauna.«
    »Ich kann es nicht fassen, dass immer noch so viele Leute auf dem Jahrmarkt herumlaufen.«
    »Man fragt sich, warum er nicht im Mai oder im Oktober stattfindet. Aber die Massen strömen, egal, wie heiß es ist.«
    Katie warf einen Blick auf die Wanduhr. »Wann musst du los?«
    »Etwa in einer Stunde. Und so gegen elf bin ich zurück.«
    Fünf Stunden, dachte sie. »Möchtest du, dass ich für die Kinder irgendwas Besonderes zum Abendessen koche?«
    »Sie essen sehr gern Spaghetti. Kristen mag sie am liebsten mit Butter, Josh will lieber Marinara-Soße. Im Kühlschrank steht eine Flasche. Aber sie haben ja den ganzen Tag über immer wieder etwas gegessen, deshalb haben sie bestimmt keinen großen Hunger.«
    »Um welche Uhrzeit gehen sie normalerweise ins Bett?«
    »Das ist nicht genau festgelegt. Vor zehn auf jeden Fall, aber manchmal auch schon um acht. Du wirst es schon merken, verlass dich drauf.«
    Katie hielt sich das kalte Wasserglas an die Wange und blickte sich in der Küche um. Bisher war sie immer nur kurz hier gewesen, und jetzt bemerkte sie das erste Mal die Spuren einer weiblichen Hand. Kleine Details – rote Stickerei in den Vorhängen, das Geschirr dekorativ in einem Schränkchen, Bibelverse auf bemalten Keramikkacheln beim Herd. Man sah, dass Alex hier mit einer

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