Wie ein Licht in der Nacht - Sparks, N: Wie ein Licht in der Nacht
Begeisterung. Es war gut, dass Alex gesagt hatte, danach würden sie nach Hause gehen, fand Katie. Sie war erschöpft von der Hitze und freute sich darauf, in eine kühle Wohnung zu kommen. Das Cottage hatte diesbezüglich eine negative Seite – na ja, wenn man es recht bedachte, hatte es sogar mehrere negative Seiten, aber im Moment war besonders schlimm, dass es keine Klimaanlage gab. Sie hatte sich angewöhnt, nachts alle Fenster offen zu lassen, aber selbst das half nicht viel.
Die Fahrt war zu Ende, Josh hakte die Kette aus und sprang aus der Schaukel. Kristen brauchte ein bisschen länger, aber auch sie schaffte es gut, und bald darauf kamen die beiden Kinder auf ihren Vater und Katie zugelaufen.
Kevin sah, wie die Schaukeln anhielten und wie mehrere Kinder heraussprangen, aber er interessierte sich nicht für sie, sondern beobachtete die Erwachsenen, die am Rand warteten.
Er blieb nicht stehen, aber seine Augen wanderten systematisch von einer Frau zur nächsten. Blond oder brünett, das spielte keine Rolle. Er suchte Erins schlanke Gestalt. Aus seiner Perspektive konnte er die Gesichter der Leute direkt vor ihm nicht sehen. Also wechselte er die Richtung. Wenn die Kinder am Ausgang waren, würde sich die ganze Gruppe auflösen.
Eine größere Familie stand vor ihm. Alle hatten Tickets in der Hand, und sie debattierten, wohin sie als Nächstes gehen sollten. Sie fingen an, sich zu streiten. Diese Vollidioten! Kevin ging an ihnen vorbei, den Blick immer noch auf die Besucher bei den Schaukeln gerichtet.
Keine schlanken Frauen – bis auf eine. Kurze braune Haare. Sie stand neben einem grauhaarigen Mann, der den Arm um sie geschlungen hatte.
Man konnte sie nicht verwechseln. Diese langen Beine, dieses Gesicht, die sportlichen Arme.
Erin .
KAPITEL 36
Hand in Hand gingen Alex und Katie mit den Kindern zum Ivan’s. Die Fahrräder hatten sie dort bei der Hintertür abgestellt. Das war sozusagen Katies Stammplatz. Bevor sie heimfuhren, kaufte Alex noch Wasser für die Kinder, damit sie sich erfrischen konnten.
»Na, war das ein schöner Tag?«, fragte er, während er die Räder aufschloss.
»Ein Supertag!«, schwärmte Kristen, deren Gesicht von der Hitze gerötet war.
Josh fuhr sich mit dem Unterarm über den Mund. »Können wir morgen nochmal hingehen?«
»Vielleicht.«
»Bitte, bitte! Ich möchte so gern nochmal auf die Schaukel.«
Alex hatte alle Fahrradschlösser geöffnet und legte sie über die Schulter. »Schauen wir mal«, sagte er.
Ein Dachvorsprung spendete etwas Schatten, aber es war trotzdem sehr heiß. Als sie am Fenster vorbeigingen, sah Katie, dass viel Betrieb war. Nur gut, dass sie den Tag freigenommen hatte! Allerdings musste sie am nächsten Tag und am Sonntag je zwei Schichten arbeiten. Aber das machte nichts. Es war ein wunderbarer Tag gewesen, und jetzt konnte sie sich entspannt mit den Kindern einen Film ansehen, während Alex zum Flughafen fuhr. Und später, wenn er zurückkam …
»Was ist?«, fragte Alex.
»Nichts.«
»Du hast mich gerade angestarrt, als wolltest du mich auffressen.«
»Ich war in Gedanken ganz woanders«, sagte sie und blinzelte ihm zu. »Die Hitze macht mich ein bisschen verrückt, glaube ich.«
»Aha.« Er nickte. »Also, wenn ich’s nicht besser wüsste …«
»Vergiss nicht, dass vier junge Ohren mithören – deshalb solltest du lieber aufpassen, was du sagst.« Sie küsste ihn und tätschelte seine Brust.
Und sie sahen beide nicht den Mann mit der Baseballmütze, der sie von der Terrasse des Lokals nebenan beobachtete.
Kevin wurde schwindelig, während er Erin und den grauhaarigen Mann anstarrte. Wie sie mit ihm flirtete! Dann beugte sie sich lächelnd zu dem kleinen Mädchen hinunter. Zerwuschelte die Haare des Jungen. Der Grauhaarige legte ihr zärtlich die Hand auf den Hintern, als die Kinder gerade anderweitig beschäftigt waren. Und Erin – seine Ehefrau – ließ es sich gefallen. Es gefiel ihr sogar! Sie wollte mehr davon. Erin betrog ihn mit ihrer neuen Familie, als hätte es Kevin und ihre Ehe nie gegeben.
Die vier radelten los, seitlich um das Gebäude herum, fort von Kevin. Erin fuhr neben dem grauhaarigen Mann her. Sie trug Shorts und Sandalen. Viel nackte Haut. Sexy. Aber für einen anderen.
Kevin folgte ihnen. Ihre langen blonden Haare wehten im Wind … aber dann blinzelte er, und die Haare waren wieder kurz und braun. Erin tat so, als wäre sie gar nicht Erin, sie radelte mit ihrer neuen Familie, sie küsste
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