Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Wie ein Licht in der Nacht - Sparks, N: Wie ein Licht in der Nacht

Titel: Wie ein Licht in der Nacht - Sparks, N: Wie ein Licht in der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicholas Sparks
Vom Netzwerk:
wie gebannt auf den Bildschirm und beachteten die Erwachsenen gar nicht, selbst als Alex seinen Teller auf den Couchtisch stellte und mit dem Finger zärtlich über ihren Oberschenkel strich.
    »Du bist wunderschön«, flüsterte er ihr ins Ohr.
    »Ich finde, ich sehe schrecklich aus«, erwiderte sie und versuchte, seine Berührung zu ignorieren, obwohl sie ein loderndes Feuer in ihr auslöste.
    Wenig später musste Alex gehen. Er gab den Kindern einen Abschiedskuss, aber sie blieben auf dem Sofa sitzen, während Katie ihn an die Tür brachte. Dort schloss er sie in die Arme, ließ seine Hand über ihren Rücken wandern und küsste sie leidenschaftlich. Ja, er liebte sie, er wollte sie haben, und er wollte, dass sie es spürte. Seine Zärtlichkeit brachte sie fast um den Verstand, und genau das schien er zu genießen.
    »Bis später«, murmelte er leise, als er sich von ihr löste.
    »Fahr vorsichtig«, flüsterte sie. »Ich werde gut für die Kinder sorgen.«
    Sie hörte, wie er die Stufen hinunterging, und lehnte sich an die Tür, um tief durchzuatmen. Lieber Gott, dachte sie. Lieber Gott. Ehegelöbnis und Schuldgefühle hin oder her – sie war bereit für ihn.
    Lächelnd schaute sie auf die Uhr. Sie wusste, dass ihr die längsten fünf Stunden ihres Lebens bevorstanden.

KAPITEL 38
    »Verdammt!«, fluchte Kevin. »Verdammt, verdammt, verdammt!« Er fuhr schon seit Stunden durch die Gegend. Unterwegs hatte er sich vier Flaschen Wodka gekauft. Eine hatte er bereits zur Hälfte geleert, deshalb sah er wie der alles doppelt, es sei denn, er kniff ein Auge zu.
    Wo waren sie? Vier Fahrräder, eins davon mit Körben. Genauso gut hätte er ein bestimmtes Plankton im Ozean suchen können! Methodisch fuhr er die Straßen ab. Der Nachmittag ging seinem Ende entgegen, man ahnte schon die Abenddämmerung. Klar, er wusste, wo sie wohnte. Irgendwann würde er sie dort antreffen. Aber in der Zwischenzeit war dieser grauhaarige Mann mit ihr zusammen, lachte über ihn und sagte: Ich bin viel, viel besser als Kevin, Baby.
    Er schrie und schimpfte und schlug immer wieder aufs Lenkrad. Dann entsicherte er die Pistole, machte den Vorgang rückgängig, stellte sich vor, wie Erin den Mann küsste, während er die Arme um ihre Taille schlang. Wie glücklich sie ausgesehen hatte! Sie dachte, sie hätte ihren Mann reingelegt, sie betrog ihn. Sie stöhnte und ächzte unter ihrem Liebhaber, und er keuchte auf ihr.
    Es half nichts mehr, wenn er ein Auge zusammenkniff, sehen konnte er trotzdem kaum etwas. Von hinten näherte sich ein Auto, es fuhr ganz dicht auf, bediente die Lichthupe. Kevin drosselte das Tempo, fuhr an den Straßenrand, fingerte an seiner Pistole herum. Er hasste unhöfliche Leute, Leute, die dachten, dass die Straße ihnen gehörte. Peng .
    In der Dämmerung verwandelten sich die Straßen in ein Schattenlabyrinth. Wie sollte er da die feinen Umrisse von vier Fahrrädern erkennen? Als er das zweite Mal an der Schotterstraße vorbeikam, beschloss er, ohne länger zu überlegen, einfach noch einmal zu ihrem Haus zu fahren. Er parkte und stieg aus. Ein Falke kreiste über ihm, er hörte die Grillen zirpen. Nirgends eine Spur von Erin. Nirgends ein Fahrrad, und im Haus brannte kein Licht. Aber es war ja auch noch nicht richtig dunkel. Kevin schlich zum Hintereingang. Nicht verriegelt, genau wie am Morgen.
    Sie war nicht zu Hause. Weil alle Fenster geschlossen waren, herrschte im Haus eine stickige Hitze. Erin hätte die Fenster geöffnet, ein Glas Wasser getrunken, wäre unter die Dusche gegangen. Aber nichts dergleichen. Er verließ das Haus wieder durch die Hintertür. Sein Blick fiel auf die Nachbarhütte. Völlig heruntergekommen. Vermutlich unbewohnt. Gut. Aber die Tatsache, dass Erin nicht da war, bedeutete, dass sie bei dem grauhaarigen Mann war, bei ihm zu Hause. Dass sie so tat, als wäre sie nicht verheiratet. Dass sie nicht mehr an ihr gemeinsames Heim dachte, das er für sie gekauft hatte.
    Bei jedem Pulsschlag drohte sein Kopf zu zerspringen. Immer wieder durchbohrten ihn scharfe Messerstiche. Zack, zack, zack. Wie sollte er sich da konzentrieren? Er schloss die Tür hinter sich. Zum Glück war es draußen ein bisschen kühler. Sie wohnte in einem Backofen, schwitzte mit einem grauhaarigen Mann, beide schwitzten gemeinsam irgendwo, zwischen den Laken, ihre Körper ineinander verschlungen. Coffey und Ramirez lachten darüber, klatschten sich auf die Schenkel, amüsierten sich auf seine Kosten. Ich wüsste gern, ob

Weitere Kostenlose Bücher