Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Wie ein Licht in der Nacht - Sparks, N: Wie ein Licht in der Nacht

Titel: Wie ein Licht in der Nacht - Sparks, N: Wie ein Licht in der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicholas Sparks
Vom Netzwerk:
fiel zur Seite, seine Hände griffen ins Leere.
    Katie rappelte sich wieder hoch und begann zu laufen, doch Kevin war genauso schnell wie sie. In dem Moment sah sie die Pistole auf dem Boden liegen und wollte sie an sich nehmen.
    Alex fuhr ohne Rücksicht auf Verluste. Hoffentlich waren Kristen, Josh und Katie in Sicherheit! Immer wieder flüsterte er beschwörend ihre Namen.
    Er kam an der Schotterstraße vorbei. Die große Kurve. Und dann – seine schlimmsten Vorahnungen bestätigten sich. Er sah alles vor sich, die ganze Tragödie, die tödliche Hölle.
    In dem Moment bemerkte er, dass sich am Straßenrand etwas bewegte, ein Stück weiter vorn. Zwei kleine Gestalten in weißen Schlafanzügen. Josh und Kristen! Er trat auf die Bremse.
    Noch bevor der Jeep richtig zum Stillstand kam, war er schon hinausgesprungen und rannte zu den Kindern. Schreiend kamen sie auf ihn zu, und er schloss sie in die Arme.
    »Ihr lebt«, stammelte er immer wieder und presste die beiden an sich. »Ihr lebt, ihr lebt!«
    Kristen und Josh weinten und schluchzten, und Alex verstand zuerst kein Wort, weil sie nicht vom Feuer sprachen, sondern von einem Mann mit einer Pistole und dass Miss Katie mit ihm kämpfte. Auf einmal ahnte Alex, was passiert war.
    Er trug die Kinder in seinen Wagen und wendete, fuhr zur Schotterstraße. Er drückte die Schnellwahl an seinem Handy. Joyce nahm nach dem zweiten Klingeln ab. Er schrie in den Apparat, dass ihre Tochter sie sofort zu Ka ties Haus bringen müsse, es sei ein Notfall, außerdem solle sie auf der Stelle die Polizei alarmieren! Dann legte er auf.
    Die Steine spritzten in alle Richtungen, als er vor Katies Haus bremste.
    Er zerrte die Kinder aus dem Wagen und wies sie an, sich im Haus zu verstecken. Er werde gleich wieder bei ihnen sein. Dann raste er davon, die Sekunden zählend, während er aufs Gaspedal trat und inständig hoffte, dass er nicht zu spät kam.
    Er betete, dass Katie noch am Leben war.
    Kevin sah die Pistole im selben Moment wie Katie, und er war schneller als sie, packte die Waffe und zielte auf Katie, riss sie an den Haaren, drückte die Mündung der Pistole an ihre Schläfe und schleifte sie über den Parkplatz.
    »Du willst mich verlassen? Du kannst mich gar nicht verlassen!«, schrie er.
    Hinter dem Laden sah Katie unter einem Baum sein Auto stehen, mit dem Nummernschild aus Massachusetts. Die Hitze des Feuers brannte auf ihrer Haut, versengte die Härchen auf ihren Armen. Kevin hörte nicht auf zu schreien.
    »Du bist meine Frau!«
    Waren das Sirenen, leise, in weiter Ferne?
    Als sie am Auto waren, versuchte Katie noch einmal, sich loszureißen, aber Kevin erwischte sie und knallte ihren Kopf gegen das Dach, so dass sie fast das Bewusstsein verlor. Kevin öffnete die Tür, wollte sie hineinschubsen. Doch irgendwie gelang es ihr, sich umzudrehen und ihm das Knie zwischen die Beine zu rammen. Er ächzte, und einen Moment lang lockerte sich sein Griff.
    Sie machte sich los und rannte, rannte, rannte. Gleich würde der Schuss fallen, das wusste sie. Und dann würde ihr Leben zu Ende sein.
    Er verstand nicht, weshalb sie sich so wehrte. Die Schmerzen waren so scheußlich, dass er kaum Luft bekam. Sie hatte sich doch sonst nie gewehrt, hatte ihn nie gekratzt und getreten und gebissen! Seine Frau tat so etwas nicht, ihre Haare waren braun, aber sie sprach wie Erin … Er wollte ihr folgen, zielte mit der Pistole, aber plötzlich waren da wieder zwei Erins, und beide rannten.
    Er drückte ab.
    Katie stöhnte laut, als sie den Schuss hörte, wartete auf den Schmerz, aber sie spürte nichts. Also stürmte sie weiter. Schlagartig wurde ihr klar, dass er sie nicht getroffen hatte. Sie rannte im Zickzack, nach rechts, nach links, um ihn zu verwirren, aber wo konnte sie sich verstecken? Sie war immer noch auf dem Parkplatz, hier gab es keinen Schutz.
    Kevin stolperte hinter ihr her, seine Hände glitschig, überall Blut, ihm wurde übel, gleich musste er sich wieder übergeben, sie entfernte sich immer weiter, lief hierhin, dahin, er konnte sie nicht richtig sehen. Sie wollte abhauen, aber das ging doch nicht, sie war seine Frau, er wollte sie mit nach Hause nehmen, weil er sie liebte, und dann würde er sie erschießen, weil er sie hasste.
    Katie sah die Scheinwerfer eines Autos, es fuhr so schnell wie ein Rennwagen. Sie musste auf die Straße stürzen, den Wagen anhalten, aber das würde sie nicht rechtzeitig schaffen. Doch dann drosselte das Auto das Tempo, und in dem Augenblick

Weitere Kostenlose Bücher