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Wie ein Licht in der Nacht - Sparks, N: Wie ein Licht in der Nacht

Titel: Wie ein Licht in der Nacht - Sparks, N: Wie ein Licht in der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicholas Sparks
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Parkplatz in die Straße einbogen, traf endlich die Feuerwehr ein. Wieder trat Alex auf das Gaspedal, noch nie in seinem Leben hatte er eine so fürchterliche Angst gehabt.
    Nach der großen Kurve kam die Stelle, an der er in die Schotterstraße abbiegen musste. Der Wagen kam fast ins Schleudern, Alex beschleunigte sofort wieder. Schon sah er die beiden Häuschen vor sich, bei Katie brannte Licht. Keine Spur von Kevins Auto. Erleichtert atmete er aus. Er hatte gar nicht gemerkt, dass er vor Anspannung die ganze Zeit die Luft angehalten hatte.
    Kevin hörte, dass ein Auto die Schotterstraße heraufkam, und schreckte hoch.
    Die Polizei. Automatisch griff er nach seiner Waffe. Mit seiner verletzten Hand. Vor Schmerz und Verwirrung schrie er laut auf. Die Pistole war fort. Aber sie hatte doch die ganze Zeit auf dem Vordersitz gelegen, und jetzt konnte er sie nicht finden, das war völlig unlogisch!
    Er stieg aus. Ein Jeep erschien. Es war der Jeep vom Park platz, der ihn fast überfahren hätte. Er hielt, und Erin sprang heraus. Zuerst konnte Kevin es nicht glauben, dass er solch ein Glück hatte, aber dann fiel ihm wieder ein, dass sie ja hier wohnte und dass er deswegen auf sie gewartet hatte.
    Seine unverletzte Hand zitterte, als er den Kofferraum öffnete und die Brechstange herausholte. Er sah, wie Erin und ihr Lover zu der Veranda rannten. Humpelnd eilte er ebenfalls zu dem Cottage, er konnte nicht anders, denn Erin war seine Frau, und er liebte sie, und der grauhaarige Mann musste sterben.
    Alex bremste abrupt vor dem Haus, er und Katie sprangen fast gleichzeitig aus dem Jeep, rannten zur Tür, riefen die Namen der Kinder. Katie hatte noch die Pistole in der Hand. Josh öffnete die Tür, noch bevor sie klopfen konnten, und Alex schloss seinen Sohn fest in die Arme. Kristen, die sich hinter der Couch versteckt hatte, kam ebenfalls angelaufen, und Alex drückte auch sie an sein Herz.
    Katie blieb an der Tür stehen. Tränen der Erleichterung liefen ihr übers Gesicht. Jetzt kam Kristen zu ihr, und Katie erwiderte ihre Umarmung, erfüllt von einem tiefen Gefühl des Glücks.
    Sie waren so von ihren Emotionen überwältigt, dass sie nichts anderes merkten. Sie sahen nicht, dass Kevin im Türrahmen erschien, das Brecheisen hoch erhoben. Er schlug zu, mit aller Kraft. Alex stürzte zu Boden, die Kinder taumelten vor sprachlosem Entsetzen und sanken ebenfalls nieder.
    Kevin hörte mit Befriedigung das dumpfe Geräusch des Brecheisens, spürte die Vibration in seinem Arm. Der Grauhaarige lag reglos da, und Erin schrie.
    In diesem Augenblick dachte sie nur noch an Alex und die Kinder. Sie stürzte sich instinktiv auf Kevin und stieß ihn zur Tür hinaus. Die Veranda hatte nur zwei Stufen, aber die genügten. Kevin landete rücklings im Staub.
    Katie drehte sich zur Tür um und schrie: »Ihr müsst abschließen!« Und diesmal war es Kristen, die reagierte, auch wenn sie dabei jämmerlich schrie.
    Das Brecheisen war Kevin aus der Hand geglitten. Er hatte Mühe, wieder auf die Füße zu kommen. Katie zielte mit der Pistole auf ihn. Er schwankte, hätte beinahe wieder das Gleichgewicht verloren, sein Gesicht war totenblass unter den verkrusteten Blutspuren. Er schien nicht mehr geradeaus sehen zu können, und Katie spürte, wie ihr die Tränen in die Augen stiegen.
    »Ich habe dich einmal geliebt«, sagte sie. »Ich habe dich geheiratet, weil ich dich geliebt habe.«
    War das Erin? Ja, vielleicht, aber die Frau hier hatte dunkle kurze Haare, und Erin war blond. Kevin machte einen Schritt nach vorn und war kurz davor, wieder zu fallen. Und warum sagte sie ihm das?
    »Wieso hast du angefangen, mich zu schlagen?«, schrie sie. »Ich habe nie verstanden, warum du nicht damit aufhören konntest, obwohl du immer versprochen hast, du tust es nie wieder.« Ihre Hände zitterten, und die Waffe war so schwer, so schwer. »Du hast mich auf unserer Hochzeitsreise geschlagen, weil ich meine Sonnenbrille am Swimmingpool vergessen habe …«
    Ja, es war Erins Stimme. Träumte er das alles nur?
    »Ich liebe dich«, murmelte er. »Ich habe dich immer geliebt. Ich weiß nicht, warum du mich verlassen hast.«
    Sie spürte ein Schluchzen in ihrer Brust und konnte kaum sprechen. Doch die Worte strömten aus ihr heraus, unaufhaltsam, nach so vielen Jahren der Qual. »Du hast mir nicht erlaubt, dass ich Auto fahre oder dass ich unter Leute gehe, du hast das ganze Geld behalten, und ich musste immer um alles betteln. Ich will wissen, weshalb du

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