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Wie ein Licht in der Nacht - Sparks, N: Wie ein Licht in der Nacht

Titel: Wie ein Licht in der Nacht - Sparks, N: Wie ein Licht in der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicholas Sparks
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schneller. Sie flirtete nicht mit dem Mann vom Filmstudio, und als er ging, drehte er sich nicht nach ihr um.
    Katie arbeitete beide Schichten, Mittag- und Abendessen. Wenn es abends langsam dunkel wurde, beobachtete sie immer, wie der Himmel am westlichen Rand der Welt die Farben wechselte: von Blau zu Grau, dann zu Orange und Gelb. Das sah wunderschön aus. Die letzten Sonnenstrahlen ließen das Wasser glitzern, die Segelboote neigten sich in der Brise. Die Nadeln der Kiefern schimmerten im Abglanz der sinkenden Sonne, die dann bald hinter dem Horizont verschwand. Und schon drehte Ivan die Gasstrahler auf, und die Windungen glühten hell wie Irrlichter. Katie hatte Farbe bekommen, und von der Hitze der Heizstrahler brannte ihre Haut.
    Abby und Big Dave ersetzten Melody und Ricky während der Abendschicht. Abby ging noch zur Schule, letzte Klasse, und sie kicherte oft und gern. Big Dave kochte seit fast zwanzig Jahren im Ivan’s. Er war verheiratet, hatte zwei Kinder und wog fast hundertvierzig Kilo. Auf seinem rechten Unterarm prangte ein Skorpion-Tattoo. Wenn er in der Küche war, glänzte sein Gesicht immer vom Schweiß. Er war ein richtiger Spaßvogel, sehr umgänglich und hatte für jeden einen speziellen Spitznamen. Katie nannte er immer Katie Kat.
    Die Abendstoßzeit dauerte bis neun Uhr. Als der Ansturm etwas nachließ, begann Katie schon mal aufzuräumen. Während die letzten Gäste zu Ende aßen, half sie den Küchenhilfen, das Geschirr in die Spülmaschine zu laden. An einem ihrer Tische saß noch ein junges Paar. Die beiden hielten sich zärtlich an den Händen, und Katie hatte die Ringe an ihren Fingern gesehen. Zwei attraktive junge Menschen. Plötzlich hatte sie ein Déjà-vu. Früher war es bei ihr auch so gewesen, aber das war lange her. Ein Augenblick des Glücks, der schnell verging. Sie hatte sich geirrt und musste bald einsehen, dass alles nur eine Illusion war … Abrupt wandte sie sich von dem Liebespaar ab. Ach, am liebsten würde sie diese Erinnerungen für immer auslöschen. Und auch diese Gefühle wollte sie nie wieder haben.

KAPITEL 2
    Am nächsten Morgen trat Katie mit einer Tasse Kaffee auf ihre Veranda. Die Bretter knarrten unüberhörbar. Nachdenklich beugte sie sich übers Geländer. Zwischen dem wild wuchernden Gras in den ehemaligen Blumenbeeten konnte man die ersten Lilien ahnen. Als sie die Tasse an die Lippen führte, atmete sie mit geschlossenen Augen das feine Aroma ein.
    Es gefiel ihr hier. Southport war weder Boston noch Philadelphia oder Atlantic City, es war nicht wie die Groß städte mit dem dichten Verkehr, dem Lärm, dem Gestank und den Menschenmassen, die durch die Straßen hetzten. Zum ersten Mal im Leben hatte Katie eine eigene Wohnung. Das Cottage war nichts Besonderes, aber hier, am Rand der Stadt, lebte sie ungestört, und das genügte ihr. Es gab noch ein zweites Häuschen, auch am Ende der Schotterstraße, und es sah fast genauso aus wie Katies Cottage. Zwei ehemalige Jagdhütten mit Wänden aus Holzplanken. Dahinter kam gleich der Wald, der sich bis zur Küste erstreckte, wunderschöne alte Eichen und Kiefern. Ihr Wohnzimmer und ihre Küche waren klein, und im Schlafzimmer gab es keinen Einbauschrank, aber dafür war das Cottage möbliert, samt Schaukelstühlen auf der vorderen Veranda, und die Miete war extrem günstig. Insgesamt war alles gut in Schuss, aber man merkte doch, dass sich jahrelang niemand richtig um das Häuschen gekümmert hatte. Deshalb hatte der Besitzer Katie angeboten, ihr das Material zur Verfügung zu stellen, wenn sie es ein bisschen renovierte. Seit sie eingezogen war, hatte sie den größten Teil ihrer Freizeit damit verbracht, auf allen vieren herumzukriechen oder auf Stühle zu klettern: Sie schrubbte das Badezimmer makellos sauber, sogar die Decke rieb sie mit einem feuchten Lappen ab. Die Fenster putzte sie mit Essig, und sie kniete stundenlang auf dem Fußboden in der Küche, um den klebrigen Schmutz vom Linoleum zu entfernen. Die Löcher in der Wand besserte sie mit Gips aus, bis alles glatt war. In der Küche strich sie die Wände knallgelb, die Schränke in einem strahlenden Weiß. Ihr Schlafzimmer war jetzt hellblau, das Wohnzimmer dezent eierschalfarben, und letzte Woche hatte sie einen bunten Überwurf für das Sofa gekauft, wodurch es fast aussah wie neu.
    Inzwischen hatte sie die wichtigsten Renovierungsarbeiten abgeschlossen und konnte nachmittags auf der vorderen Veranda sitzen und die Bücher lesen, die sie aus der

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