Wie ein Licht in der Nacht - Sparks, N: Wie ein Licht in der Nacht
fangen.«
»Können wir nicht ins Kino?«
»Ja!«, jubelte Kristen. »Wir gehen ins Kino!«
Alex seufzte innerlich.
»Heute ist so schönes Wetter, da ist es schade, wenn man die ganze Zeit drinnen sitzt. Wir fangen Schmetterlinge, okay? Es macht euch bestimmt Freude.«
Nach dem Mittagessen fuhr Alex mit den beiden zu einer Blumenwiese am Stadtrand. Er gab jedem Kind ein Netz und schickte sie los. Josh zog seines lässig hinter sich her, während Kristen ihres an sich drückte wie eine Puppe.
Da begriff Alex, dass er die Sache selbst in die Hand nehmen musste. Er überholte die beiden, sein Netz fangbe reit gezückt. Ein Stück weiter vorn entdeckte er Dutzende von Schmetterlingen, die zwischen den Blumen herumflatterten. Als er nahe genug dran war, holte er aus und erwischte tatsächlich einen. Rasch ging er in die Hocke, um ihn zu betrachten. Durch das dünne Netz konnte man deutlich die orangerote und braune Färbung erkennen.
»Wow!«, rief er so begeistert wie möglich. »Ich hab einen gefangen!«
Schon waren Kristen und Josh zur Stelle und schauten ihm über die Schulter.
»Sei vorsichtig, Daddy!«, rief Kristen.
»Keine Sorge, Baby, ich passe auf ihn auf. Seht ihr die wunderschönen Farben?«
Die beiden beugten sich noch weiter vor.
»Cool!«, rief Josh bewundernd, und eine Minute später rannte er los, fröhlich sein Netz schwingend.
Kristen betrachtete immer noch den gefangenen Schmetterling. »Was ist das für eine Sorte?«
»Es ist ein Skipper. So nennt man die hier«, antwortete Alex. »Aber ich weiß nicht genau, was für einer.«
»Ich glaube, der Skipper hat Angst«, flüsterte Kristen.
»Es fühlt sich bestimmt ganz wohl. Aber ich lasse ihn trotzdem wieder fliegen, einverstanden?«
Sie nickte, und Alex drehte behutsam das Netz um. Zuerst klammerte sich der Schmetterling noch an das Gewebe, doch dann flatterte er eilig davon.
Mit großen Augen schaute Kristen ihm nach. »Hilfst du mir einen fangen?«, fragte sie dann.
»Ja, gern.«
Sie verbrachten eine gute Stunde auf der Wiese, rannten kreuz und quer und fingen etwa acht verschiedene Arten von Schmetterlingen, unter anderem auch ein Pfauenauge. Alle anderen waren Skipper, ähnlich wie der erste. Als sie wieder aufbrachen, hatten die Kinder rote Wangen, ihre Augen leuchteten, und Alex fuhr zuerst noch mit ihnen zu einer Eisbude, bevor sie im Fluss hinter dem Haus schwimmen gingen. Zu dritt sprangen sie von der Landestelle ins Wasser – die Kinder trugen Schwimmwesten – und ließen sich mit der langsamen Strömung flussabwärts treiben. So hatte Alex als Kind oft seine Tage verbracht. Als sie schließlich nach Hause gingen, dachte er zufrieden, dass es das beste Wochenende seit langem war – außer dem Tag am Strand natürlich.
Sie waren alle sehr müde. Nachdem die Kinder geduscht hatten, wollten sie einen Film sehen. Alex wählte Zurück nach Hause – die unglaubliche Reise aus, obwohl sie diesen Film bestimmt schon zehnmal gesehen hatten, aber sie schauten ihn sich immer wieder gern an. Er war lustig und zugleich etwas fürs Herz, die Geschichte von zwei Hunden und einer Katze, die zu ihrer geliebten Familie zurückwollen. Von der Küche aus konnte Alex die Kinder auf der Couch sitzen sehen, beide starrten fast reglos auf den Bildschirm, wie das für erschöpfte Kinder so typisch ist.
Alex wischte den Küchentisch ab und füllte die Spülmaschine mit schmutzigem Geschirr, stellte die Waschmaschine an, räumte das Wohnzimmer auf und schrubbte das Bad der Kinder sehr gründlich, bevor er sich für eine Weile zu den beiden aufs Sofa setzte. Josh schmiegte sich von der einen Seite an ihn, Kristen kuschelte sich an die andere. Als der Film zu Ende war, merkte Alex, dass ihm die Augen zufielen. Zuerst die Arbeit im Laden, dann die Aktivitäten mit den Kindern, dann die Putzerei – da war es sehr angenehm, sich ein bisschen zu entspannen.
Joshs Stimme holte ihn aus dem Halbschlaf.
»Hey, Dad?«
»Ja?«
»Was gibt’s zum Abendessen? Ich habe Hunger!«
Von ihrem Platz hinter der Theke spähte Katie hinaus auf die Terrasse. Das konnte doch nicht wahr sein! Da waren tatsächlich Alex und die Kinder! Sie ließen sich von der Hostess an einen freien Tisch direkt am Geländer führen. Kristen winkte strahlend, als sie Katie entdeckte, und kam dann zwischen den Tischen hindurch zu ihr gerannt. Katie beugte sich zu dem kleinen Mädchen hinunter, und Kristen fiel ihr um den Hals.
»Wir wollten dich überraschen!«
»Das
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