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Wie ein Licht in der Nacht - Sparks, N: Wie ein Licht in der Nacht

Titel: Wie ein Licht in der Nacht - Sparks, N: Wie ein Licht in der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicholas Sparks
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Kindern zu helfen, ebenfalls mit dem Verlust fertigzuwerden. Wenn er über seine Frau sprach, hörte Katie immer sehr genau zu und suchte in seiner Stimme nach Spuren von Bitterkeit und Selbstmitleid, aber sie konnte nichts dergleichen entdecken. Man spürte natürlich die Trauer und eine gewisse Einsamkeit, aber er blieb immer gefasst, und gleichzeitig gab er Katie nie das Gefühl, dass er Carly irgendwie mit ihr verglich. Er schien Katie so zu akzeptieren, wie sie war. Sie wusste selbst nicht, wann es angefangen hatte, aber sie merkte immer deutlicher, dass sie sich zu ihm hingezogen fühlte.
    Ihre Gefühle waren allerdings sehr kompliziert. Seit Atlantic City hatte sie nie wieder jemandem erlaubt, ihr nahezukommen, denn damals hatte es in einem Alptraum geendet. Aber sie konnte sich noch so fest vornehmen, Distanz zu wahren – wenn sie Alex sah, schien jedes Mal irgendetwas zu passieren, was sie näher zusammenführte. Manchmal war es Zufall, wie zum Beispiel an dem Tag, als Josh in den Fluss gestürzt war und sie bei Kristen bleiben musste, aber dann wieder wirkte es fast wie vor bestimmt. Wie bei dem schweren Unwetter. Oder als Kristen sie bat, mit an den Strand zu kommen. Bis jetzt war Katie klug genug gewesen, nicht zu viel von sich preiszugeben, aber genau da lag das Problem – je mehr Zeit sie mit Alex verbrachte, desto stärker wurde bei ihr das Gefühl, dass er viel mehr wusste, als er zugab. Und das machte ihr Angst. Sie fühlte sich nackt und verwundbar, und das war einer der Gründe, weshalb sie diese Woche noch nicht im Laden gewesen war. Sie brauchte Zeit, um nachzudenken und um zu entscheiden, wie sie sich verhalten sollte.
    Trotzdem konnte sie nicht umhin, an die feinen Fältchen zu denken, die sich in seinen Augenwinkeln bildeten, wenn er grinste. Oder daran, wie toll er ausgesehen hatte, als er aus den Wellen an den Strand kam. Oder sie dachte daran, wie Kristen nach seiner Hand gefasst hatte. Ein so tiefes Vertrauen lag in dieser kleinen Geste! Am Anfang hatte Jo gesagt, Alex sei ein guter Typ, jemand, auf den man sich verlassen könne, und obwohl Katie ihn noch nicht besonders gut kannte, sagte ihr die Intuition, dass sie ihm vertrauen konnte. Dass er ihr beistehen würde, gleichgültig, was sie ihm erzählte. Dass ihre Geheimnisse bei ihm gut aufgehoben sein würden und er sie nie einsetzen würde, um ihr wehzutun.
    Diese Gedanken waren irrational und unlogisch, und sie widersprachen allen Vorsätzen, die Katie gefasst hatte, als sie hierherzog, aber sie spürte immer klarer, wie sehnlich sie sich wünschte, dass Alex sie richtig gut kennenlernte. Sie wollte, dass er sie verstand. Doch woher kam das eigenartige Gefühl, dass er ein Mann war, in den sie sich verlieben könnte, selbst wenn sie es nicht wollte?

KAPITEL 14
    Schmetterlingsjagd.
    Die Idee war ihm gekommen, als er am Samstag aufwachte, noch bevor er nach unten ging, um den Laden zu öffnen. Während er darüber nachdachte, was er mit den Kindern unternehmen könnte, war ihm nämlich ein Projekt eingefallen, das er selbst in der sechsten Klasse durchgeführt hatte. Der Lehrer hatte die Schüler aufgefordert, eine Insektensammlung anzulegen. Alex konnte sich noch daran erinnern, wie er in der Pause über eine Wiese ge rannt war und alles gejagt hatte, was er sah, von Hummeln bis Laubheuschrecken. Bestimmt machte so etwas seinen Kindern auch Spaß. Er war richtig stolz auf sich, weil es mal etwas ganz anderes war für einen Nachmittag am Wochenende. Sofort begutachtete er die Fischernetze, die er auf Lager hatte, und er fand tatsächlich drei, die ungefähr die richtige Größe hatten.
    Als er beim Mittagessen seinen Vorschlag machte, waren Josh und Kristen alles andere als begeistert.
    »Ich möchte aber keinem Schmetterling wehtun«, protestierte Kristen. »Ich mag Schmetterlinge.«
    »Wir müssen ihnen nicht wehtun. Wir können sie gleich wieder fliegen lassen.«
    »Aber warum sollen wir sie dann erst fangen?«
    »Weil es Spaß macht.«
    »Es hört sich aber nicht lustig an. Es hört sich gemein an.«
    Alex wollte etwas sagen, wusste aber nicht recht, wie er reagieren sollte. Josh biss kräftig in sein gegrilltes Käsesandwich.
    »Es ist ziemlich heiß heute, Dad«, sagte er dann mit vollem Mund.
    »Das ist nicht schlimm. Danach können wir im Fluss schwimmen gehen. Und außerdem – man redet nicht mit vollem Mund.«
    Josh schluckte. »Warum gehen wir nicht gleich im Fluss schwimmen?«
    »Weil wir Schmetterlinge

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