Wie ein Licht in der Nacht - Sparks, N: Wie ein Licht in der Nacht
ist euch gelungen. Was macht ihr hier?«
»Dad hatte heute Abend keine Lust, für uns zu kochen.«
»Ehrlich?«
»Ja, er hat gesagt, er ist zu müde.«
»Die Geschichte ist ein bisschen komplizierter«, sagte Alex. »Glauben Sie mir.«
Katie hatte gar nicht gehört, dass er sich ihr genähert hatte. Sie richtete sich auf.
»Oh, hallo«, sagte sie und wurde wider Willen rot.
»Wie geht es Ihnen?«, erkundigte sich Alex.
»Gut, danke.« Warum bin ich nur so durcheinander? , fragte sie sich. »Viel Betrieb, wie Sie sehen.«
»Ja, es ist einiges los hier. Wir mussten sogar warten, bis wir einen Tisch in Ihrem Bereich bekommen haben.«
»Es geht schon den ganzen Tag so.«
»Wir wollen Sie nicht länger von der Arbeit abhalten. Komm mit, Kristen. Wir gehen wieder an unseren Tisch. Wir sehen uns ja in ein paar Minuten – oder wann immer Sie so weit sind, uns zu bedienen.«
»Tschüss, Miss Katie!« Kristen winkte ihr zu.
Katie schaute ihnen nach. Irgendwie freute sie sich über den Besuch. Sie sah, wie Alex die Speisekarte aufklappte und sich dann zu Kristen beugte, um ihr bei der Auswahl zu helfen. Einen Moment lang wünschte sie sich, sie könnte sich einfach zu ihnen setzen.
Schnell zupfte sie ihre Bluse zurecht und betrachtete ihr Spiegelbild in der Kaffeekanne aus rostfreiem Stahl. Viel konnte sie nicht erkennen, aber vorsichtshalber fuhr sie sich mit der Hand durch die Haare. Dann überprüfte sie, ob keine Flecken auf ihrer Kleidung waren. Katie hätte nicht viel dagegen machen können, klar, aber sie wollte es trotzdem wissen, bevor sie zu ihnen an den Tisch ging.
»Hallo, ihr zwei«, sagte sie zu Josh und Kristen. »Stimmt es, dass euer Dad nicht für euch kochen will?«
Kristen kicherte, aber Josh nickte ganz ernst. »Ja, er hat gesagt, er ist zu müde.«
»Das habe ich gehört«, sagte sie.
Alex verdrehte die Augen. »Meine eigenen Kinder werfen mich den Wölfen zum Fraß vor. Ich kann’s nicht glauben!«
»Ich würde dich nie den Wölfen zu fressen geben, Daddy!«, protestierte Kristen.
»Vielen Dank, mein Schatz.«
Katie lächelte. »Habt ihr Durst? Soll ich euch was zu trinken bringen?«
Sie bestellten Eistee und dazu einen Korb mit Hushpuppies. Katie brachte die Getränke an den Tisch, und als sie sich entfernte, spürte sie, dass Alex’ Blick ihr folgte. Sie hätte sich gern kurz umgedreht, um zu sehen, ob es stimmte, traute sich aber nicht.
Während der nächsten Minuten nahm sie verschiedene Bestellungen entgegen und räumte Tische ab, servierte zwei Gerichte und ging dann mit dem Korb Hushpuppies wieder an den Tisch der drei.
»Vorsicht – sie sind noch heiß!«, warnte sie.
»Dann sind sie am besten«, erklärte Josh und griff in den Korb. Kristen folgte seinem Beispiel.
»Wir haben heute Schmetterlinge gejagt«, verkündete sie dann.
»Wirklich?«
»Ja. Aber wir haben ihnen nichts getan. Wir haben alle wieder fliegen lassen.«
»Das hat bestimmt Spaß gemacht, oder?«
»Es war super!«, schwärmte Josh. »Ich hab mindestens hundert Schmetterlinge gefangen. Und dann waren wir noch schwimmen.«
»Hört sich an, als ob ihr einen schönen Tag gehabt hättet«, sagte Katie aufrichtig. »Kein Wunder, dass euer Dad müde ist.«
»Aber ich bin nicht müde!«, riefen Josh und Kristen wie im Chor.
»Kann ja sein«, sagte Alex. »Aber ihr müsst leider trotzdem gleich ins Bett. Weil euer armer alter Vater seinen Schlaf dringend nötig hat.«
Katie schüttelte den Kopf. »Sagen Sie so was nicht«, rügte sie scherzhaft. » Arm sind Sie wirklich nicht.«
Er brauchte eine Sekunde, bis er den Witz verstand. Dann lachte er so laut, dass die Gäste an den Nachbartischen sich umschauten, aber das schien ihn nicht zu interessieren.
»Ich komme hierher, um mich zu entspannen und um was Gutes zu essen, und dann macht die Bedienung freche Bemerkungen über mich!«
»Tja, das Leben ist nicht immer leicht.«
»Das können Sie laut sagen. Und als Nächstes schlagen Sie mir wahrscheinlich vor, eins der Kindergerichte zu bestellen, weil ich sonst zunehme.«
»Na ja, ich will nicht taktlos sein«, sagte Katie mit einem Blick auf seine Taille. Er lachte wieder, und als er sie anschaute, bemerkte sie ein entzücktes Leuchten in seinen Augen. Ja, es gab keinen Zweifel daran, dass sie ihm gefiel.
»Ich glaube, wir können jetzt bestellen«, erklärte er.
»Was darf ich Ihnen bringen?«
Alex bestellte für alle drei, und Katie notierte es sich. Sie schaute ihm einen Moment lang in die
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