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Wie ein reißender Strom: Roman (German Edition)

Wie ein reißender Strom: Roman (German Edition)

Titel: Wie ein reißender Strom: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Brown
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Wunde hatte sich nicht entzündet. Ihr Körper brauchte nur Zeit, um sich zu erholen.
    »Ist dir danach, aufzustehen und ein wenig umherzugehen?«, fragte Jake und hob das Frühstückstablett von ihrem Schoß. Sie war mit Heißhunger über ein Rührei hergefallen.
    Banner hatte gedacht, sie würde sich freuen, ihr Bett endlich verlassen zu können. Aber als die Zeit gekommen war, die Beine auszustrecken und zu versuchen, ob sie noch funktionierten, zögerte sie. Ihr Bauch fühlte sich unglaublich wund an. Aufzustehen, umherzugehen und ins Bett zurückzugelangen schienen unüberwindliche Aufgaben.
    »Meinst du, ich sollte das tun? Was hat Dr. Hewitt denn gesagt?«
    Jake schaute weg. »Er, ähm, er hat das nicht erwähnt. Aber dieses wunde Gefühl wird auch nicht vergehen, wenn du im Bett bleibst.«
    »Vielleicht morgen.«
    Jake stemmte die Hände in die Hüften und schaute sie herausfordernd an.
    Ihre Augen funkelten voll des vertrauten Kampfgeistes, den er zu provozieren gehofft hatte. »In Ordnung, ich stehe auf.«
    »Hab ich mir doch gedacht, dass du das würdest«, meinte Jake trocken und bemühte sich, keine Selbstzufriedenheit in seiner Stimme anklingen zu lassen.
    Sie warf ihm einen trotzigen Blick zu, als sie die Decke zurückschlug und ihre Beine aus dem Bett schob. Der untere Teil ihres Körpers protestierte voller Schmerz, und sie wimmerte.
    »Banner, warte«, sagte Jake reumütig. »Vielleicht dränge ich dich zu sehr. Wir werden bis morgen warten.«
    Sie schüttelte den Kopf. Ihr Gesicht war blass, aber ihre Augen leuchteten vor Entschlossenheit. »Nein, du hast recht. Irgendwann muss ich wieder damit anfangen, die Muskeln zu benutzen. Wann immer es sein wird, es wird nie leicht.«
    Mittlerweile war sie bis an die Bettkante gerückt. Für Jake war es eine Qual, mit anzusehen, wie zart und zerbrechlich sie wirkte, als ihre Beine unter dem Nachthemd hervorguckten und ihre nackten Zehen den Boden suchten.
    Er legte seinen Arm um ihre Taille. »Stütz dich auf mich.«
    Das tat sie. Als ihre Füße den Boden gefunden hatten, zog sie sich mithilfe seines starken Armes hoch. »Ich bin so schwach«, keuchte sie, als das Zimmer sich wie ein Kreisel langsam um sie zu drehen begann.
    »Weil du so lange im Bett gelegen hast. Kannst du ein paar Schritte machen?«
    Gemeinsam humpelten sie zur Tür und zurück, wobei Jake sich bemühte, seine langen Schritte ihren kurzen anzupassen. Sie klammerte sich an ihn und presste seinen Arm gedankenlos an ihre Brüste.
    Jake nahm das sehr wohl wahr. In seinem Kopf wirbelte es genau wie in ihrem, als er ihre Brüste berührte. Ihre Haare, ein zerzauster Wuschel aus Wellen und Locken, geriet ihm ständig unter die Nase, als er sich über sie beugte und fragte, ob sie Schmerzen hätte.
    Als sie zum Bett zurückkamen, ließ er sie auf den Stuhl daneben gleiten. »Kannst du lange genug hier sitzen, dass ich das Laken und das Bettzeug wechseln kann?«
    Triumphierend lächelte sie ihn an. »Ja, es ist nicht mehr so schlimm wie am Anfang.« Einen Herzschlag lang schaute er sie an und steckte ihr eine Haarsträhne, die sich gelöst hatte, hinter das Ohr. Dann wandte er sich dem Schrank zu und holte frische Wäsche heraus. »Glaubst du, ich kann je wieder aufrecht stehen?« Sie hatte sich beinahe um fünfundvierzig Grad nach vorn geneigt.
    Jake streifte das Laken vom Bett und strich das saubere darauf glatt. Plötzlich war der Raum erfüllt vom Duft des Sommersonnenscheins, der in der Bettwäsche, die vor Wochen auf der Leine getrocknet hatte, eingefangen worden war.
    »Aber klar, wenn du dir erst sicher bist, dass du dann nicht zusammenklappst.« Er lächelte sie an, während er ihr Kissen aufschüttelte.
    »Es ist verrückt von mir, ich weiß.«
    »Aber normal.«
    Plötzlich bedeckte sie den Mund mit der Hand, um nicht laut zu kichern. »Was ist denn so komisch?«, fragte er. Das Kissen hatte er sich zwischen Kinn und Brust eingeklemmt, und er kämpfte damit, den Kissenbezug darüberzuziehen.
    »Vielleicht könntest du ja im Krankenhaus eine Stelle als Schwester bekommen. Natürlich nur halbtags, damit du es mit deiner Arbeit als Cowboy vereinbaren kannst.«
    Er schaute sie finster an, als er das Kissen auf das Bett zurückfallen ließ. »Mit solchen Bemerkungen kommst du jetzt nur davon, weil du noch in der Genesung bist. Aber sieh dich vor, sobald es dir wieder gut geht«, drohte er ihr mit gefletschten Zähnen.
    Er half ihr ins Bett zurück. Als sie gegen das Kissen gelehnt dasaß,

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