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Wie ein reißender Strom: Roman (German Edition)

Wie ein reißender Strom: Roman (German Edition)

Titel: Wie ein reißender Strom: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Brown
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Liebling.«
    »In Ordnung, Jake«, flüsterte sie gehorsam. Die Augenlider, die von den dunkelsten Wimpern, die er je gesehen hatte, umsäumt waren, senkten sich, und sie schlief sofort.
    Er pflegte sie den ganzen Tag hindurch bis in den Abend. »Du bleibst doch wieder bei mir, oder?«
    Er war gerade dabei, die Bettdecke glatt zu ziehen, und hielt inne. »Das sollte ich besser nicht tun, Banner.«
    »Bitte!«
    »In Ordnung. Aber schlaf du ruhig schon. Ich habe noch ein paar Dinge zu erledigen.«
    »Versprich mir, dass du …«
    »Ja, ich verspreche es.«
    Sie schlief die ganze Nacht durch und wachte nur einmal auf, als sie versuchte, sich umzudrehen. Sie stöhnte leise und weckte Jake damit sofort auf. Seine Arme legten sich fester um sie. »Sch. Denk daran, still zu liegen«, flüsterte er ihr ins Ohr. Er küsste sie auf die Wange. Und um zu verhindern, dass sie sich wieder bewegte, legte er seinen Schenkel auf ihre Beine. Sie kuschelte sich an ihn. Diesmal stöhnte er.
    Lange Zeit konnte er nicht wieder einschlafen.
    Am nächsten Morgen beklagte sie sich, dass sie Hunger hatte. »Der Tee reicht mir nicht«, sagte sie und gab ihm die leere Tasse.
    »Das ist ein gutes Zeichen.«
    »Rieche ich da etwa Schinken?«
    »Ja, aber ich glaube nicht, dass du etwas davon essen solltest.«
    »Jake, ich verhungere!« Seine Miene verdüsterte sich. »Was ist los?«, fragte sie.
    »Wir haben nur noch sehr wenig zu essen im Haus. Ich muss in die Stadt reiten und frisches Fleisch, Eier und Milch kaufen und noch ein paar andere Grundnahrungsmittel. Normalerweise würden Lydia und Ma sicher für uns kochen, aber der Regen hat noch nicht nachgelassen. Wir haben verdammtes Glück, dass wir auf dieser Seite des Flusses wohnen und dadurch in die Stadt gelangen können.« Er musterte sie. »Ist es in Ordnung, wenn ich dich eine Stunde lang allein lasse?«
    Die Vorstellung, allein zu bleiben und unbeweglich dazuliegen, erfüllte sie mit Schrecken, aber sie durfte Jake nichts von ihren Ängsten vorjammern. Er tat sein Bestes, und das Mindeste, was sie tun konnte, war, ihm nicht auf die Nerven zu fallen.
    »Natürlich.«
    Er legte den Weg in Rekordzeit zurück. Für Banner dagegen schleppte sich die Zeit dahin, obwohl sie meistens döste. Als sie hörte, wie er die Hintertür öffnete, vergaß sie beinahe ihre Wunde und setzte sich auf.
    »Bist du zurück?«, rief sie.
    »Warum schläfst du nicht?«, antwortete er aus der Küche, wo er seine nasse Kleidung auszog.
    »Ich bin es leid zu schlafen.«
    »Du wirst bockig, also geht es dir wohl langsam besser.« Wenn sein Lächeln eine Medizin gewesen wäre, hätte Banner in dem Augenblick, als er das Schlafzimmer betrat, geheilt sein müssen. »Hast du mich vermisst?«, fragte er.
    »Was hast du mir mitgebracht? Steaks und Kartoffeln? Schinken? Truthahn?«
    »Etwas Rindfleisch, um dir eine Brühe zu kochen.«
    »Brühe!«
    Er setzte sich auf die Bettkante. »Heute Brühe. Morgen vielleicht etwas Hühnerfrikassee. Und wenn dieses Schmollen nicht ganz schnell aus deinem Gesicht verschwindet, bekommst du deine Überraschung nicht.«
    Ihre schlechte Laune verflog. »Welche Überraschung?«
    Er zog zwei Lutscher aus seiner Brusttasche und gab sie ihr. »Einer Kirsche, einer Sarsaparille. Deine Lieblingssorten.«
    Sie presste die Lutscher an ihre Brust. »Du hast dich noch daran erinnert!«
    »Zum Teufel, als du noch ein Kind warst, hätte ich es nicht gewagt, nach River Bend zu kommen, ohne dir diese Lutscher mitzubringen.«
    Ihre Hand berührte seine Wange. »Die Lutscher hatten wenig damit zu tun, dass ich mich gefreut habe, dich zu sehen, damals nicht und jetzt auch nicht. Aber trotzdem vielen Dank.«
    Jakes Lenden erfüllte eine so explosive Begierde, dass er schwankte. Er ging rasch zur Tür, bevor er sich daran erinnerte, wie sie sich in der Nacht in seinen Armen anfühlte, bevor er sich daran erinnerte, wie süß ihr Mund schmeckte. Es ging ihr wieder besser, aber sie war immer noch krank, und er wollte sich nie wieder vorwerfen müssen, dass er sie ausnutzte.
    »Ich kümmere mich jetzt besser um die Suppe«, murmelte er, als er das Schlafzimmer verließ.
    In dieser Nacht schlief er nicht neben ihr. Und sie bat ihn auch nicht darum. Zwischen ihnen herrschte das stillschweigende Einverständnis, dass das tollkühn gewesen wäre.

20
    Am nächsten Tag zeigte sie deutliche Fortschritte. Sie war in der Lage, gegen die Kissen gelehnt zu sitzen. Seit vierundzwanzig Stunden war sie fieberfrei. Die

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