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Wie ein reißender Strom: Roman (German Edition)

Wie ein reißender Strom: Roman (German Edition)

Titel: Wie ein reißender Strom: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Brown
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über den sie verfügte, benutzte, um das Blut dieser Cowboys in Wallung zu bringen?
    Banner war mit ihren Gedanken nicht bei der lustigen Unterhaltung, die sie mit Randy führte. Sie blickte zwar in sein träge lächelndes Gesicht, aber sie sah Jake, seinen kalten Blick, mit dem er sie anschaute. Verachtete er sie so sehr?
    Sie und Randy erreichten den Wagen, und er stellte den Korb und den Krug hinten hinein. Sie war gerade dabei, sich auf den Sitz zu ziehen, als er ihr zuvorkam:
    »Oh, oh, Banner. Halt ganz still!« Er packte sie um die Taille.
    »Was ist denn?«
    »Eine Raupe auf deinem Kragen. Sie muss von einem der Bäume gefallen sein.«
    Die Vorstellung, dass eine Raupe an ihr herumkroch, versetzte sie in eine typisch weibliche Panik. »Wo? Wo? Mach sie weg! Schnell!«
    »Warte, warte – ach, verdammt. Sie ist in deinen Kragen gerutscht!«
    Sie schrie und begann wie verrückt herumzutanzen. »Schnapp sie, Randy. Oh, ich kann sie fühlen. Schnapp sie, schnapp sie.«
    »In Ordnung, mach ich ja, aber du musst dich ein bisschen beruhigen und stillhalten.« Schließlich gelang es ihm, Banner mit dem Rücken gegen sich zu pressen, indem er sie mit einem Arm um die Taille festhielt. Die andere Hand versenkte er auf der Suche nach der Raupe hinten in ihrem Hemd.
    »Oh, Randy, nein …«
    »Still jetzt. Hör auf zu zappeln.«
    »Randy, bitte.«
    »Lass sie los!«
    Die Worte klangen so hart und kalt wie die stählerne Mündung der Pistole, die auf Randy gerichtet war. Die beiden erstarrten in ihrer bizarren Umarmung. Vier weit aufgerissene Augen waren auf Jake gerichtet, der bei Banners erstem Schrei losgerannt war und jetzt keine drei Meter von ihnen entfernt mit in Schulterhöhe erhobener Waffe vor ihnen stand.
    »Ich sagte, nimm deine Hände von ihr.« Er stieß die Worte zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor.
    Randy leckte seine Lippen, rührte sich aber nicht. »Immer sachte mit der Waffe, Jake.«
    »Weg von ihr«, brüllte er.
    Randy bewegte sich langsam, vorsichtig, weil er nicht wollte, dass der Mann mit dem eiskalten Blick eine Bewegung von ihm missverstand. Als Erstes nahm er den Arm um Banners Taille weg. Dann zog er langsam die Hand hinten aus ihrem Hemd. Schließlich trat er beiseite. Banner vergrößerte den Abstand zwischen ihnen noch weiter und starrte Jake stumm an.
    Randy öffnete die Faust, sodass Jake es sehen konnte. Die pelzige Raupe krabbelte über seine Handfläche. »Die hab ich ihr nur aus dem Hemd geholt.« Randy schüttelte die Hand, und die Raupe fiel zu Boden.
    Jake starrte auf Randys Hand. Bei jeder anderen Gelegenheit hätte er gelacht, sich darüber lustig gemacht, dass er sich selbst zum Narren gemacht hatte. Aber der Anblick der Hände eines anderen Mannes auf Banner hatte ihn doch zu sehr mitgenommen, um die Situation komisch zu finden. Er steckte seine Waffe ins Holster zurück. Sein Kopf fuhr herum zu Jim und Pete, die bei dem Zaunpfahl standen, an dem sie gearbeitet hatten, und traurig die Köpfe schüttelten, wie närrisch Männer sich aufführten, wenn eine Frau im Spiel war.
    »An die Arbeit.« Mehr brauchte Jake nicht zu sagen. Schnell legte Randy die Finger zum Gruß an den Hut und lief mit federnden Schritten davon, froh, mit dem Leben davongekommen zu sein. »Steig in den Wagen«, sagte Jake zu Banner.
    Sie war zu erniedrigt und zu wütend, um Einwände zu erheben. Sie sprang auf den Sitz und schlug dem Pferd die Zügel über den Rücken. Jake pfiff durch die Zähne, und Stormy tauchte zwischen den Bäumen auf, wo er im Schatten gegrast hatte.
    Jake holte Banner ein und ritt neben ihr her, während sie die Augen starr nach vorn gerichtet hielt und ihn nicht anzuschauen, geschweige denn mit ihm zu sprechen wagte.
    Als sie mit dem Wagen in den Hof vor dem Haus gefahren war, stieg sie vom Kutschbock ab und marschierte steif auf die Veranda zu. Mit bemerkenswerter Behändigkeit sprang Jake von Stormy herunter, lief hinter ihr her und erwischte sie, gerade als sie nach der Haustürklinke griff. Er packte sie am Hosenbund und zerrte daran, sodass sie stehen blieb.
    »Ich muss mit dir reden.«
    Sie fuhr zu ihm herum, so wütend wie noch nie zuvor in ihrem achtzehnjährigen Leben. »Aber ich will nicht mit dir reden. Zumindest nicht, bis ich mich beruhigt habe. Ich fürchte, sonst würde ich etwas sagen, das besser ungesagt bliebe.«
    »Wie zum Beispiel?« Sein Gesicht kam ihrem plötzlich ganz nahe.
    »Zum Beispiel, dass du ein herrschsüchtiger, tyrannischer, übellauniger

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