Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Wie ein reißender Strom: Roman (German Edition)

Wie ein reißender Strom: Roman (German Edition)

Titel: Wie ein reißender Strom: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Brown
Vom Netzwerk:
habe, kann mir nichts passieren. Richtig?«
    »Richtig.« Er küsste sie schnell, bevor sie seine Falschheit erkannte.
    Lange nachdem er gegangen war, saß Priscilla noch immer da und dachte über ihre Zukunft nach. Sie hasste es, wenn sie etwas nicht unter Kontrolle hatte.

8
    Die ersten beiden Wochen hatten sie überlebt, ohne einen Mord zu begehen. Angesichts ihrer Temperamente und ihrer lautstarken Auseinandersetzungen war das eine Großtat. Im Geiste gratulierte Banner ihnen beiden zu dieser Leistung.
    Es war Mittag, und die Sonne brannte heiß, als Banner den Wagen über den holprigen Boden lenkte. Jake und die drei Arbeiter waren damit beschäftigt, einen Stacheldrahtzaun um einen Teil des Weidelandes zu ziehen. Banner, die sich zu Hause gelangweilt hatte, machte einen großen Krug Limonade und fuhr jetzt damit und einem Korb voller Butterbrote und Kekse hinaus zum Arbeitsplatz.
    Diese Liebesmüh würde ihr sicher nur einen finsteren Blick von Jake einbringen. Er hatte häufig einen finsteren Gesichtsausdruck. Jedes Mal, wenn er sie anschaute, zog er die Brauen missbilligend zusammen. Seit jenem Morgen, als er ihr befohlen hatte, die Hose gegen ein anderes Kleidungsstück zu tauschen, trotzte sie ihm, indem sie jeden Tag Hosen trug, selbst am Abend, wenn er zum Essen nach Hause kam.
    Irgendein rebellischer Dämon in ihr flüsterte ihr ein, sie solle Jake provozieren. Warum, konnte sie nicht genau sagen. Jake war wie ein ständig drohender Gewittersturm. Aber sie war darauf vorbereitet. Diese finstere, aufgewühlte, angespannte Atmosphäre konnte sie nicht länger ertragen. Besser den Sturm ausbrechen und die Luft reinigen lassen, als diese Missstimmung ewig weiterschwelen zu lassen.
    Sie knallte mit den Zügeln über den Rumpf des Pferdes. Die Fahrt über den holprigen Untergrund fiel ihm fast genauso schwer wie ihr. Jedes Mal, wenn ein Rad über einen Stein rollte, knirschte sie mit den Zähnen. Viel lieber säße sie jetzt im Sattel eines der Zuchtpferde. Die Strecke hätte sie dann in einem Drittel der Zeit zurückgelegt. Aber sie brauchte die Limonade und die Kekse und die Butterbrote als Vorwand, um dorthin zu fahren, denn Jake hatte es ihr ausdrücklich verboten. Und um die Lebensmittel zu transportieren, brauchte sie den Wagen.
    Sie hatte selbst dabei mithelfen wollen, den Stacheldraht zu spannen, oder es zumindest überwachen wollen. Jake wollte keines von beidem. Unnachgiebig hatte er den Kopf geschüttelt. »Das ist harte Arbeit.«
    »An harte Arbeit bin ich gewöhnt.«
    »Nicht an diese Art von Arbeit.«
    »An jede Art.«
    »Es ist gefährlich. Du könntest dich verletzen.«
    »Das werde ich nicht.«
    »Genau, und zwar weil du nirgendwo dort in der Nähe sein wirst! Beschäftige dich mit dem Haushalt, und lass mich die Ranch führen.«
    Das hatte ihm eine trotzige Haltung ihrerseits und einen Blick wie den eines Tigers eingetragen. »Mein ganzes Leben lang habe ich auf der Ranch mitgearbeitet! Im Haus langweile ich mich. Da gibt es nichts zu tun. Ich habe es eingerichtet, wie ich es wollte. Um zehn Uhr morgens bin ich mit der Hausarbeit fertig und habe den ganzen Tag nichts zu tun.«
    »Reite mit Dusty aus.«
    »Wo? Um den Hof? Du hast mir doch gesagt, ich soll nicht herumstreunen.«
    »Fang ein Hobby an. Aber halte dich von mir und den Männern fern!«
    Wie bei den meisten ihrer Zusammentreffen war er anschließend leise vor sich hin schimpfend davongeschlendert.
    Aber heute würde sie nicht drinnen bleiben. Es war der erste Tag, der sich wirklich wie Sommer anfühlte, und sie wollte draußen sein und ihn genießen.
    Sie hielt den Wagen unter einem schattigen Baum an, wo die Wiese in Wald überging. Als die drei Arbeiter sie sahen, hörten sie auf, sich die Stirn mit den Ärmeln abzuwischen. Ein strenges Wort von Jake, das Banner nicht verstehen konnte, lenkte ihre Aufmerksamkeit jedoch sofort wieder auf den Zaun.
    Banner hüpfte vom Wagen herunter, nahm den Krug und den Korb hinten aus dem Wagen und legte das letzte Stück zu Fuß zurück. »Ich dachte, ihr habt eine Pause verdient«, rief sie betont fröhlich, um Jake, der ihr einen wutentbrannten Blick zuwarf, bewusst zu verspotten. Sie übersah ihn einfach und strahlte die anderen drei Männer an. »Limonade, Butterbrote und Kekse.«
    »Das ist ja ein richtiges Picknick«, meinte Randy, stupste seinen Hut vom Kopf und verbeugte sich galant.
    Banners Kichern durchfuhr Jakes Eingeweide wie eine gezackte Klinge. Schau sie dir nur an, dachte er,

Weitere Kostenlose Bücher