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Wie ein Ruf in der Stille: Roman (German Edition)

Wie ein Ruf in der Stille: Roman (German Edition)

Titel: Wie ein Ruf in der Stille: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Brown
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diese hielten sich hartnäckig. Als sich sein pulsierendes Begehren drängend an sie presste, machte ihr Verstand ihr klar, dass es genau das war – Begehren. Er liebte sie nicht. Wenn er seine Lust befriedigt hatte, was dann? Würde er eiskalt gehen, sie mit gebrochenem Herzen zurücklassen? Nein! Soweit durfte sie es nicht kommen lassen. Sie vermochte seine Arroganz zu tolerieren, seine ständige Schauspielerei, seine Launen, seine Impulsivität, aber seine Gleichgültigkeit hätte sie niemals ertragen.
    Und trotzdem, sie wollte ihn. Ihr Verstand versuchte zu
leugnen, was ihre Sinne begehrten. Sie drängte sich an seinen sehnigen Körper, wand sich unter der schwelenden Glut seiner Küsse.
    Seine Finger streichelten über ihren Schoß, ertasteten die feuchtheiß pulsierende Mulde zwischen ihren Schenkeln. Lauri zog scharf den Atem ein. Seine Liebkosung holte sie auf den Boden der Tatsachen zurück. Realisierte er überhaupt, dass sie, Lauri, unter ihm lag? Oder dachte er dabei an Susan? Stellte sich vor, dass …
    Abrupt packte Lauri seine Schultern und stieß ihn mit einer Mischung aus Panik und Widerwillen von sich. »Nein, Drake. Bitte nicht. Hör auf.« Er hob den Kopf, gewahrte ihr tief bekümmertes Gesicht und die Tränen, die sie nicht länger zurückhalten konnte. Sie rollten aus ihren Augenwinkeln in die wild gefächerten tizianroten Wellen auf dem Kissen.
    »Lauri?«, fragte er leise. Er stützte sich auf einen Ellbogen und beugte sich über sie, hielt eine Tränenspur mit seinen Fingern auf. Die andere schlürfte er mit gierigen Lippen von ihrer Wange.
    »Hast du etwa Bedenken, ich könnte mich blindwütig über dich hermachen?«, raunte er. Seine Stimme klang ernst. »Nein, Lauri, denn auch ich kenne meine Grenzen. Deine Eltern haben mich unvoreingenommen herzlich in eurer Familie akzeptiert. Ich fände es nicht richtig, wenn ich dich jetzt verführen würde – was ich offen gestanden verflucht gern täte –, während sie unten sind und uns für ein frisch verheiratetes Paar halten.« Er streichelte mit dem Finger über ihre Schläfe und flüsterte: »Du brauchst keine Angst vor mir zu haben.« Sein Mund sank auf ihre Lippen.
    Sie fühlte seinen Atem auf ihrer Nasenspitze, ihrem Mund, indem hauchte er: »Bitte, bitte. Nur noch ein kleiner Vorgeschmack von deiner himmlischen Süße.« Er umschloss ihre Brust, hob sie sanft an und senkte den Kopf. Umfing die dunkle Rispe mit seinem Mund. Getrieben von seinem Begehren, knabberte er zärtlich daran. Obwohl es kaum mehr als ein Dehnen seiner Wangenmuskulatur war, empfand Lauri ein lustvolles Prickeln, das jede Zelle ihres Körpers erfasste.
    Er löste sich von ihr und stand auf. Stieg in seine Jeans und meinte über seine Schulter: »Ich glaube, Jennifer ist wach. Ich zieh sie rasch an, wir sehen uns unten.« An der Tür drehte er sich nochmals um. »So wie ich mich heute Morgen verhalten habe, müsste ich eigentlich einen Orden bekommen – oder man sollte mich erschießen.« Er grinste sie zärtlich an und verschwand.
    Fürs Erste schien alles in bester Ordnung.

10
    N ichts war in Ordnung, und es hatte auch gar keinen Zweck, so zu tun als ob, knirschte Lauri im Stillen. Sie fühlte sich wie eine Betrügerin, als sie mit ihren Eltern, Drake und Jennifer an dem hübsch gedeckten Tisch saß. Alice hatte es sich nicht nehmen lassen, für das junge Paar ein reichhaltiges Frühstück zu zaubern. Schon allein deswegen hatte Lauri enorme Gewissensbisse.
    Alice berichtete ihnen das Neueste von Ellens Familie, zeigte ihnen Fotos ihrer beiden Jungen, die Drake pflichtschuldig betrachtete. Sie erzählte Drake Anekdoten aus Lauris Kindheit, weshalb sie rote Ohren bekam und Drake sich schlapp lachte. Lauri wäre seiner überzeugenden darstellerischen Leistung, dass er sich wohl fühlte, glatt auf den Leim gegangen – allerdings kannte sie ihn schon etwas länger. Soeben spielte er die Rolle des frischgebackenen Schwiegersohns, beflissen, die Familie der Braut zu beeindrucken.
    Er machte ihrer Mutter Komplimente und hörte interessiert zu, obwohl ihr Vater wieder einmal langatmig monologisierte. Auf ihr Drängen hin kolportierte Drake die eine oder andere Insidergeschichte vom Set. Alice wollte alles über die heimlichen Liebesaffären der Stars wissen, wer mit wem verheiratet war und wer nicht. War diese oder jene Schauspielerin wirklich so hübsch, wie sie in der Serie aussah? Durften sie die Sachen behalten, die sie in den einzelnen
Folgen trugen? Wer

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